Wo bist du aufgewachsen? Erzähl uns eine Anekdote aus deiner Jugend.
In meinen ersten Lebensjahren war der dritte Wiener Gemeindebezirk mein Zuhause. Danach bin ich auf das Land, in ein kleines Dorf, nicht unweit von Wien gezogen. Den Rücken habe ich meiner eigentlichen Heimat aber nie gekehrt. Schon immer wusste ich, dass ich später wieder zurück nach Wien gehen werde und vor 12 Jahren wurde die Stadt auch tatsächlich wieder zu meinem Lebensmittelpunkt.
Wie hat sich dein Stil entwickelt, wie hast du ihn gefunden?
Anfangs war mein Stil ein komplett anderer, eher geprägt durch grafische Formen, sehr reduziert, oft mit knalligen Farben und Elementen die man eher vom Graffiti kennt. Nach und nach kamen abstrakte Parts hinzu, es wurde für mich spannender mehr auszubrechen und zu probieren. Zur damaligen Zeit durfte ich im Atelier von Martin Praska arbeiten. Er brachte mir bei wie man Leinwände selber spannt, Öl richtig mischt, welche Herangehensweise die Richtige ist. Inspiriert durch seine figurativen, realistischen Arbeiten versuchte ich mich nach und nach einem neuen Stil und so entstanden die ersten Wienmotive.
Nach und nach kamen abstrakte Parts hinzu, es wurde für mich spannender mehr auszubrechen und zu probieren.
Wie sieht dein kreativer Prozess aus?
Die Herangehensweise ist meistens relativ gleich, entweder setze ich ein Motiv aus meinem persönlichem Fotoarchiv um oder ich starte bei Null und lasse die Arbeit entstehen. Hierbei ist das Motiv komplett frei erschaffen und lässt den Betrachter trotzdem Wien darin wiedererkennen.
Was fasziniert dich an Wien?
Wien ist unglaublich vielfältig, sowohl architektonisch als auch kulturell. In meinen Augen ist Wien durch und durch schön, ganz egal in welchem Bezirk man sich aufhält, irgendetwas fasziniert mich immer. Natürlich ziehen mich alte Geschäftslokale ganz speziell in ihren Bann, aber auch die noch erhaltenen Schriften, welche leider fast unbemerkt verschwinden.
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Wo findet man die schönste Fassade in Wien?
Ich denke das ist Ansichtssache, eine meiner Lieblingsfassaden ist die des Filmcasinos im 5. Bezirk, des Bonbons Geschäfts in der Neubaugasse oder auch die der Breitenseer Lichtspiele im 14. Wiener Gemeindebezirk. Trotzdem liegt es immer im Auge des Betrachters, selbst ein komplett vernachlässigtes, längst geschlossenes Geschäftslokal hat viel Schönes zu bieten.
Wo kann man deine Arbeiten kaufen?
Zur Zeit kann man einige meiner Arbeiten bei Kunst ab Hinterhof erwerben, dort gibt es auch regelmäßig, neben den Arbeiten auf Leinwand, Kleinformate auf Papier zu kaufen. Aber auch über persönliche Kontaktaufnahme via Instagram oder sogar einen Besuch in meinem Atelier freue ich mich immer.
Rudolf Fitz – www.instagram.com/grundierweiss_vienna/