Im neuen Teil des Skulpturenparks werden 5 Werke von Künstler:innen aus dem Burgenland und anderen Bundesländern gezeigt, die die bereits vorhandenen 3 Werke ergänzen sollen. Neben den bestehenden Skulpturen von Heinz Aeschlimann, Ulrike Truger und Rudolf Kedl zeigen Charlotte Seidl, Heidi Tschank, Gert Resinger, Martin Schrampf und Zoltan Pap ihre Kreationen. Die Künstler:innen sind international erfolgreich tätig und gehen in ihrer Werkauswahl in Kommunikation und Reflexion zu den Gegebenheiten des Ortes und die überaus komplexe und schillernde Persönlichkeit Franz Liszts. Kuratiert wird das Projekt von der gebürtigen Burgenländerin Ursula Tuczka, die den Metropolitain Art Club gegründet hat und sich seit einiger Zeit auf die Präsentation von Skulpturen spezialisiert hat.
Die Bedeutung des Werkes von Franz Liszt wird durch den Skulpturenpark einem noch größeren Publikum zugänglich gemacht. Die Skulpturen werden im Außenbereich des Lisztzentrums von Mai bis Oktober 2023 platziert und ziehen Musikinteressierte sowie Publikum, das sich für bildende Kunst interessiert, an. Die Architektur des Lisztzentrums wird so unterstützt, das idyllische Geburtshaus von Franz Liszt ins Zentrum gerückt. Den Gästen wird die Möglichkeit geboten, im Garten zu flanieren, zu Verweilen und Kunstwerke zu betrachten, um anschließend bei einem Konzert in das musikalische Schaffen Franz Liszts einzutauchen. Ganz im Liszt’schen Sinne eines Gesamtkunstwerkes.
Das Liszt Festival Raiding lädt direkt am Geburtsort des Künstlers zu einem unverwechselbaren Musikangebot in einem der akustisch besten Konzertsäle Europas mit Künstler:innen aus aller Welt ein. Neben den Liszt Festival-Zyklen im Juni und Oktober haben sich die Zusatzformate des Barock-Jazz Festivals im März, des Brass Festivals im Mai und der Family Concerts im Dezember etabliert. Bitte beachten Sie das untenstehende Festival-Programm oder besuchen Sie die Webseite für nähere Informationen: www.lisztfestival.at
Rückfragehinweise. Skulpturenpark: Mag. Ursula Tuczka, office@metropolitain.at oder +43660 42 88 438
Skulpturenpark: Mag. Ursula Tuczka Skulpturenpark: Mag. Ursula Tuczka Skulpturenpark: Mag. Ursula Tuczka
Künstlerliste Skulpturenpark Lisztzentrum Raiding
Charlotte Seidl. Geboren 8. März 1948 in Maria Schutz, NÖ Charlotte Seidl besuchte die Keramikschule in Stoob und leitete von 1962 bis 1965 Keramikkurse in Innsbruck. Sie ist mit dem Maler, Bildhauer und Keramiker Johannes Seidl verheiratet und leitet mit ihm gemeinsam seit 1988/89 das Gut Gasteil bei Prigglitz. Dort sind eigene ihrer Werke ausgestellt und es werden auch immer wieder Künstler:innen eingeladen. Charlotte Seidls Frauenskulpturen, von denen auch eine in Raiding zu sehen sein wird, erinnern an das Schicksal von Frauen in aller Welt. Sie bestehen meist aus hartgebrannter, glasierter Keramik, aus Stein, Edelstahl oder Materialkombinationen.
Gert Resinger. Geboren 1984 in Wien, wuchs am Wörthersee auf Er studierte Malerei an der Universität für angewandte Kunst, Klasse Johanna Kandl. „Am Anfang habe ich vieles verarbeitet, da hatte die Kunst eher eine therapeutische Funktion. Alles, was mich gestört hat, habe ich rausgeballert“, so Resinger. Mittlerweile beschäftigt sich der Künstler mit dem Streben der Menschheit nach dem idealen ewigen Dasein für Andere. Von der Malerei hat er sich der Skulptur zugewandt. Popig erscheinen seine Wandobjekte, in die er immer etwas der Comicsprache miteinbaut. Aber auch Phantasiefiguren spielen bei Gert Resinger eine große Rolle. So bettet der Künstler gerne sein schlafendes Gesicht in die Skulpturen mit ein, ein träumender Gert Resinger. Er betreibt die Kunstinitiative „Dessous“ und wird eigens eine Skulptur für das Liszt Festival entwerfen und bauen.
Heidi Tschank. Lebt im Burgenland und Wien Studierte Bildhauerei bei Prof Wander Bertoni an der Universität für angewandte Kunst, sowie Lithographie der Druckgrafik und Alugraphie bei Prof. Sigbert Schenk und Buchbinderei und Restauration bei Mag. Thomas Hansen, Universität für angewandte Kunst. Von 2004 bis 2010 studierte sie Philosophie an der Universität in Wien und schloss mit einem Magistertitel ab. Sie machte mehrere Studienreisen nach Asien, Amerika, Afrika und Europa und wurde mit der Leitung internationaler Symposien betraut. 2021 erhielt Heidi Tschank das „große Silberne Ehrenzeichen“ des Landes Burgenland, 2021 wurde ihr das Goldene Verdienstkreuz der Landeshauptstadt Eisenstadt für die Anerkennung besonderer Verdienste verliehen. Doch auch andere Preise und Auszeichnungen erhielt Heidi Tschank bereits und ist Mitglied in einigen Künstlergemeinschaften wie dem Künstlerhaus. „Die Kunst ist überall zu finden, man muss sie nur erkennen, verstehen und mit offener Seele annehmen.“ so Heidi Tschank.
Martin Schrampf. Der 1968 in Ybbs geborene Bildhauer lernte viel von seinem Großvater, der Schlossermeister war. Dieser fertigte akribische Naturimitate und feine altmodische Zierteller aus Kupfer von kaputten Badeöfen an. Ebenso besuchte Schrampf mit seinem Großvater den Schrottplatz in Ybbs am Ufer der Donau und lernte von ihm: Respekt vor der Arbeit der anderen. Ein weiterer Verwandter war Gärtner, weshalb Martin Schrampf lange den Wunsch hegte, in dieses Metier einzusteigen. Doch die nächste Station war die Ortweinschule in Graz. Auch heute noch arbeitet er die Natur in seine Aluminiumobjekte ein. 1987 schaffte er die Aufnahmeprüfung in die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er in der Meisterklasse bei Franz Xaver Ölzant abschloss. Bereits im vierten Semester erhielt er beim Wettbewerb zu Erstellung einer Trophäe für den Österreichischen Museumspreis den 3. Preis. Aus dem ursprünglichen Interesse, der Natur kleinteilige Formen abzuschauen, um sie aus Metall mit dem Schweißgerät zu unikaten Kreationen umzugestalten, entwickelte sich bei Schrampf sehr bald ein eigenwilliges Abstrahieren, womit er sich nach und nach von seinem Lehrer Ölzant zu emanzipieren begann. Er wandte sich von der Akademie ab und begann im Selbststudium Drahtgespinste und Gebilde aus transparentem Stoff zu formen. Auch seine Abschlussarbeit an der Akademie bestand aus Jute, Spagat und transparentem Stoff. Nach dem Diplom 1991 erhielt er den Meisterschulpreis, es folgten Ausstellungen in der alten Schmiede in Wien, der Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für bildende Kunst sowie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Als sein Sohn geboren wurde beschäftigte er sich mit Acrylmalerei. Im Jahr 2007 schmückte er die Kapelle des Landespflegeheimes Waidhofen an der Thaya. Seine Werke befinden sich in der Sammlung des Bundes, des Landes Niederösterreich, im öffentlichen Raum in Zwettl, Karlstein, Dobersberg, Traunstein und Großglobnitz.
Zoltan Pap. 1941 in Ungarn geboren Nach dem Besuch des Gymnasiums der bildenden Künste in Budapest erhielt Zoltan Pap 1964 sein Diplom. Er arbeitete als freischaffender Künstler am Entwurf und an der Herstellung von Kunstgegenständen, Objekten, Metallplastiken und Schmuck. 1981 kam er mit seiner Familie nach Österreich, wo er ebenfalls als freischaffender Künstler tätig war. Zoltan Pap hat zahlreiche Ausstellungen in ganz Europa und seine Werke finden die verdiente Anerkennung. Gerne thematisiert Zoltan Pap das faschistische Regime z.B.: in einer Plastik des Landes und der Stadt Salzburg, das die ethische Minderheit der Roma und Sinti als Opfer eben jenes Regimes zeigt. Auch das pflanzenhafte spielt in seinen Werken eine große Rolle, die Idee des Lebensbaumes wird hier zum Anlass genommen. Für die Ausstellung im Skulpturenpark Raiding wird Zoltan Pap eigens eine Franz Liszt Skulptur entwerfen und zeigen.
Bestehende Skulpturen:
Heinz Äschlimann „The Composer“ ist eine Hommage an Franz Liszt. Zielstrebige Beharrlichkeit und der Wille, die gesteckten Ziele zu erreichen verbindet die beiden Künstlerpersönlichkeiten. Ihren Erfolg verdanken beide nicht zuletzt ihrer Entschlossenheit, ein einmal anvisiertes Ziel bis zum Ende zu verfolgen – allen Widerständen zum Trotz. Der hochgestellte Mittelteil symbolisiert unverkennbar den Maestro Liszt als souveräne, alles überragende Persönlichkeit. Das zu seiner Linken befindliche Element versinnbildlicht das grandiose musikalische Oeuvre. Das dritte Skulpturenelement zur Rechten wiederum steht für den humanen, gesellschaftlichen Kontext: für die den Meister begleitenden Zeitgenossen, insbesondere für die so inspirierende und verführerische Damenwelt, die sich im musikalischen Werk in Form einer subtilen Erotik niederschlägt. (Roy Opeenheim, Kunsthistoriker über „The Composer“) Der schweizer Künstler Heinz Äschlimann ist seit seiner Jugend ein glühender Verehrer von Franz Liszt und seiner Musik. Äschlimann faszinieren die Kompositionen von Franz Liszt durch ihre Präzesion, Plastizität, Organik aber auch aussergewöhnliche Musikalität und Intelligenz Angeregt durch die Persönlichkeit und das Wirken Fran Liszt aebeitet Äschlimann seit 40 Jahren am Thema „Composer“.. Die verschiedenen Skulpturen stehen heute in international renommierten Sammlungen und Ausstellungen.
Ulrike Truger „Der grosse Schritt“. Ulrike Truger liebt Steine, sucht sie in Steinbrüchen wie verlorene Schafe, nimmt sie als Geschenk der Natur. Der Stein als Geschenkaus der weiblichen Fülle der Erde. Die liebkosenden Hände der Künstleri ziehen sich als Chiffren in die harten, meist hellen und kristallinen Steine, die auch Zerklüftungen und Verfärbungen haben können, was bei Ulrike Truger wiederum in das Gesamtkunstwerk integriert werden kann. So auch in „Der große Schritt“ , wo sie „carrara statuario marmor“, also einen der kostbarsten, weil weißeste „carrara Marmor“ verwendet und die braune Kruste in das Kunstwerk mitauf nimmt. Sie nimmt ihre Steine als Geschenke der Landschaft an, geologische Langzeiterlebnisse und Träger psychischer Notationen – „bildhauerisch strukturierte Seelenlandschaften“ (Werner Kitlitschka). Für Ulrike Truger, die über Umwege zur Bildhauerei kam, ist die Bildhauerei etwas zutiefst weibliches, etwas herauasschäledesn, etwas gebärendes. Ihre sinnlichen Wurzeln legten dabei ihre Großeltern, bei denen sie mit ihren Händen arbeiten konnte. Ulrike Truger wurde in Hartberg/Stmk. geboren, absolvierte die Hochschule für angewandte Kunst und lebt in Buchschachen im Burgenland.
Rudolf Kedl „Die große Wasserpflanze 1″, Kupfer, 280 cm. „Meine Wasserpflanzen sind Arbeiten, deren Formen ich aufbrechen ließ. Wie Blätter wuchern sie mehrfach nach allen Seiten aus. Ich habe sie im Zusammenhang und Wechselspiel mit Wasser entworfen. Sie sollten eigentlich im Wasser stehen, Wasser sollte aus ihnen herausbrechen.“ (Rudolf Kedl) Der gelernte Silberschmid und Metallbildhauer studierte von 1949 bis 1954 an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er die Meisterklasse von Fritz Wotruba absolvierte. Er gründete 1956 zusammen mit Karl Prantl und Rudolf Klaudus die Künstlergruppe Burgenland. Rudolf Kedl war mit der Künstlerin Elefant-Kedl verheiratet. Im Jahr der Gebirt seines Sohnes (1967) kaufte das Ehepaar ein Grundstück in Markt Neuhodis, wo der „Skulpturenpark Markt Neuhodis“ entstand. Kedl vertrat Österreich zweimal bei der Biennale in Venedig. Er verstarb 1991 in Markt Neuhodis.
Der Metropolitain Art Club (MAC) wurde im März 2006 von Ursula Tuczka gegründet. Sie war u.a. im Managing Board des Kulturvereins FACIT, weiters war sie im Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien im Gartenpalais Liechtenstein, bei der DoRo Filmproduktion in Wien, Berlin und New York, beim TV, im Finanzbereich in Wien und Luxemburg sowie als Universitätsassistentin an der WU Wien und der Donau Universität in Krems tätig. Ihre Studien führten sie u.a. von Wien nach Salzburg und in die USA, zuletzt absolvierte sie einen Kurs bei Sotheby´s. www.metropolitain.at