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Wien Kunst

Seine Arbeiten. Stylianos Schicho

Als ich die Arbeiten von Stylianos Schicho das erste Mal sah, dachte ich mir, die Werke sind zwar ein wenig zu gefällig für meinen Geschmack, aber gut gemacht, der Junge hat Talent. Ich war zwar etwas irritiert, warum die Personen in seinen Bildern alle so große Augen hatten, wiegelte dieses Moment des Befremdens aber damit ab, dass er vielleicht ein Faible für Manga hat.

In den nächsten Werken, die ich von ihm sah, fanden sich jedoch ergänzend auch überdimensional große Augen von Eulen, Facettenaugen von Libellen und Scheinaugen von Schmetterlingen.

Es ging also nicht um persönliche Vorlieben, sondern um das Thema des Sehens, um das Wahrnehmen und Beobachten und natürlich reflexiv auch um das Betrachtet- und Observiert werden. Und allmählich begann ich zu begreifen, was Schicho in seinen Bildern auf subtile und überzeugende Art und Weise verarbeitet.

stylianos schicho interview
Stylianos Schicho in seinem Atelier

Der Blick auf seine Figuren fällt meist von schräg oben, wie aus dem Auge einer Überwachungskamera. Ausschnitte werden durch Kreisformen wie beim Blick durch eine Linse in den Fokus genommen. Durch eingezogene Flächen werden Räume geschaffen und zugleich Bewegungen eingeschränkt, Blicke limitiert und Verhaltensweisen gelenkt. Der Künstler zeichnet das Bild einer Kontroll- bzw. Transparenzgesellschaft. Und er zeichnet sprichwörtlich, denn die Darstellungen werden mit dem Kohlestift auf Leinwand übertragen und erst in einem zweiten Schritt lasierend mit Acryl koloriert.

Die thematisierte Transparenz spiegelt sich in der Darstellungsweise, denn der Künstler wählt eine Form der Malerei, die weder verdeckt noch verbirgt, sondern im Gegenteil ihre Konstruktion und Intention offen zeigt.

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Stylianos Schicho – www.stylianosschicho.com