Was ist für dich die perfekte Arbeitsatmosphäre zum Malen, wenn es eine solche für dich gibt?
Eine Residency auf der Donauinsel. Zurzeit arbeite ich im Wohnzimmer zwischen Duplo und Pflanzen. Das bedeutet wenig Ruhe. Ich schätze einerseits sehr, dass diese Atmosphäre das spontan Momentäre betont, das mein Bilder zur Zeit prägt. Andererseits ist’s, die Ruhe nach der ich mich sehne.
Bist du mit Kunst aufgewachsen, oder war es eine bewusste Entscheidung, in diese Richtung zu gehen.
In der nahen Familie war niemand groß mit Kunst beschäftigt. Kultur war mehr im Sinne von Musik, Theater und Literatur relevant. Der Mann einer engen Freundin meiner Mutter war Grafik Designer, er hatte ein riesiges Atelier daheim. Wenn wir dort zu Besuch waren, bin ich immer sofort ins Atelier gerannt, hab die Copics ausgepackt, zum Zeichnen begonnen und verbrachte den restlichen Abend im Premium-Filzstiftrausch.
Wie war deine Schaffenszeit in der Schwangerschaft? Hat sich dein Stil durch die Mutterschaft verändert?
Das Mutterwerden und -sein war eine massive Veränderung… in Allem, wirklich. Gerade die Karenz hat mir Zeit geschenkt, mich wieder der Kunst zu widmen. Und das Mutterdasein hat Mut und Selbstsicherheit gegeben, stärker zu meinem Stil zu stehen und einfach zu machen. Der Strich ist sicher geworden und ich habe gelernt meiner Intuition besser zu vertrauen.
Wenn wir dort zu Besuch waren, bin ich immer sofort ins Atelier gerannt, hab die Copics ausgepackt, zum Zeichnen begonnen und verbrachte den restlichen Abend im Premium-Filzstiftrausch.
Wie stehst du zum derzeitigen Trend, Kunst immer mehr online zugänglich zu machen?
Kunst auf virtuellem Weg zugänglich zu machen begrüße ich sehr. Es gibt mir die Möglichkeit, meine Arbeiten schnell und unkompliziert sichtbar zu machen. Und bietet allen Schaffenden einen unglaublichen Pool an Inspiration.
Dein Mann ist ebenso Künstler und malt. Beeinflusst ihr euch gegenseitig?
Wir spielen den Ball immer hin und her. Ein Wettbewerb im guten Geiste.
Deine Bilder zeigen alle einen sehr speziellen Ausschnitt und Blickwinkel der gemalten Objekte und Körper. Was fasziniert dich daran?
Der Prozess fasziniert mich. Es passiert so sehr im Moment, dass ich ihn kaum beschreiben kann. Erst ist es nicht und da ist es schon. Wie kopflose Seelenbabies, die dasein wollen.
Wie verbringst du Momentan die Zeit?
Momentan bringt mir mein Sohn bei, wie man am besten mit Matchboxautos fährt. Und was man für Geräusche dazu macht. Mein Mann malt, singt und wir flüchten in den Wald.