Sein „Wahnsinn“ hat Methode. Erst die Pflicht: das heißt das Objekte seiner Begierde, mühsam aufgestöbertes, frech erbeutetes oder aber einfach nur derelinquiertes Planmaterial wird von ihm akribisch restauriert. Ohne Lineal, mit freier Hand: Ehrensache. Dann die Kür: die Schleusen seiner Schatzkammer öffnen sich und ein wilder Mix autogamer Ideen und wildwuchernder Assoziationen – Lionels Welten – erobern und bevölkern das bislang spröde Terrain. Jeder Plan ist autonom und erfordert eigene Lösungen: Wissenschaft und Kunst in faszinierender Symbiose.
Ein weiterer Beweis dafür ist die außergewöhnliche Zusammenarbeit Lionel Favre mit Lobmeyr.
Der Plan eines Lusters aus dem Bühnenbild von Teo Otto für die legendäre Rosenkavalier Produktion von Herbert von Karajan und Rudolf Hartmann aus dem Jahr 1960 bietet Lionel Favre die Struktur seiner Deutung von Richard Strauss. Sein prickelnder Esprit vereint sich in diesem Champagnerglas mit der Perfektion bester österreichischer Handwerkstradition der seit 1983 bestehenden Glasmanufaktur Lobmeyr aus Wien und so tummeln sich auf dem Champagnerglaspärchen der Serie Ballerina wohl gelaunt Ochs, Marschalin, Octavian und ihre Mitspieler auf Ranken, Lusterteilen und Rosen.
Lionel Favre begegnet Ihnen derzeit auch im SALZBURG MUSEUM bis 31. Oktober 2021 mit einem von ihm gestalteten Raum der Ausstellung „Das Große Welttheater“ aus Anlass von „100 Jahre Salzburger Festspiele“.
Lionel Favre – www.lionelfavre.ch
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