Das Projekt unterscheidet sich von üblichen online Anbietern dadurch, dass jedes Werk welches online zu finden ist auch im lokalen Geschäft live besichtigt werden kann sowie, dass Preise transparent kommuniziert werden. Neben einer Umfangreichen sowie vielseitigen Auswahl ist es ebenso wichtig auch Werke in allen Preiskategorien zu vertreten um Kunst für einen Großteil der Gesellschaft zugänglich zu machen.
Wer betreibt „Kunst ab Hinterhof“. Wie positioniert ihr euch?
Neben meiner kuratorischen Tätigkeit für das Projekt leite ich die Plattform gemeinsam mit meinem Kollegen Richard Petz und einem fünf köpfigem Team, dem wir es auch zu verdanken haben, dass wir uns in den letzten ein ein halb Jahren so schnell entwickeln konnten und mit so vielen KünstlerInnen sowie KundInnen in Kontakt gekommen sind. Dabei wollen wir uns unkompliziert und vor allem abseits von klassischen White Cube Galerien positionieren. Dennoch ist es uns sehr wichtig die Werke sowie die KünstlerInnen, welche wir über die Plattform präsentiert werden, genau auszuwählen. Sie sind entscheidend bei dem Balanceakt zwischen niederschwelligem Zugang für Alle und inhaltlich spannender Kunst.
Und wie kamst du zur Kunst?
In meiner Familie gab es immer schon ein großes Interesse für Kunst. Mit etablierten KünstlerInnen und dem Kunstmarkt selbst habe ich mich aber erst im Zuge meiner Tätigkeit für ein etabliertes Auktionshaus auseinander gesetzt. 2 Jahre später begann mein Studium für Druckgrafik an der Angewandten zur gleichen Zeit startete mein kuratorischer Auftrag für die Schöne, die sich als Arbeitsraum für nicht kommerziell angelegte Projekte versteht. Im Laufe der Jahre konnte ich neben dieser Arbeit auch Erfahrungen in einer Firmensammlung, in einem Kunstverein und auch in Galerien sammeln. Diese Einblicke hinter die Fassade des Kunstmarktes haben mich bei der Entwicklung von Kunst ab Hinterhof stark beeinflusst und nachhaltig geprägt.
Es ist mir wichtig nochmals hervorzuheben, wie essentiell die richtige Mischung aus Anspruch und Zugänglichkeit für die Plattform ist.
Welche Künstler*Innen werden von euch vertreten? Wie viele sind es?
Es ist mir wichtig nochmals hervorzuheben, wie essentiell die richtige Mischung aus Anspruch und Zugänglichkeit für die Plattform ist. Der Fokus unseres Sortiments liegt auf junger noch unentdeckter Kunst. Die KünstlerInnen stammen überwiegend aus Wien zunehmen dürfen wir aber auch Werke von internationalen Kunstschaffenden präsentieren. Derzeit vertreten wir 220 KünstlerInnen mit etwa 1200 ausgewählten Arbeiten auf unserer Plattform. Das Sortiment kann noch etwas anwachsen dennoch achten wir genau darauf, dass es noch übersichtlich für die BesucherIn bleibt.
Wie kann man sich als Künstler*In bewerben?
Prinzipiell kann sich jede KünstlerIn bei uns bewerben die akademische Ausbildung spielt bei unserer Auswahl keine Rolle. Dennoch wählen auch wir die Werke sowie Künstlerinnen subjektiv aus und versuchen dabei auch die Auswertung der Daten die wir über die Plattform erheben, einfließen zu lassen. Das fluktuierende Sortiment erlaubt es uns konstant nach neuer Kunst Ausschau zu halten. Demnach freuen wir uns nach wie vor über Bewerbungen unter apply@kunstabhinterhof.at
Welchen Einfluss hatten die letzten Monate auf euer Handeln?
Wir haben in den letzten Monaten noch mehr als bisher das Potenzial der digitalen Vermittlung von Kunst festgestellt. Wir freuen uns sehr, dass selbst während Corona- Zeiten konstant Arbeiten gekauft wurden. Diese Verkäufe haben sicherlich auch so manche KünstlerIn in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Wir hoffen sehr, dass durch das langsame Hochfahren des Kulturbetriebes mit Messen und Ausstellungen bald wieder alles halbwegs beim Alten ist und die Szene weiter wachsen kann. Welche Projekte stehen bei euch auf der Agenda? Wir arbeiten gerade an einer Ausstellung mit dem Titel 180° welche am 18.6. Vernissage feiern wird. Inhaltlich beschäftigt sich die Ausstellung mit dem nun nicht mehr so normalen Alltag und Veränderungen denen wir uns nach wie vor stellen müssen. 7 KünstlerInnen werden hinter mit durchsichtiger PVC Folie bespannten Keilrahmen arbeiten, so kann die BesucherIn die Arbeit nur durch den Prozess selbst beobachten. Dies ermöglicht neue Blickwinkel auf die Arbeit der Künstlerin und widerspiegelt ebenso auch ganz gut, dass sich einiges in unsrem Leben verändert, wenn nicht sogar verzehrt oder gedreht hat. Weiteres sind wir bestrebt bei allen heimischen Messen teilzunehmen, zumindest wenn sie stattfinden dürfen. Den Anfang macht die Art Vienna und danach werden wir auch hoffentlich auf der Parallel anzutreffen sein. Zudem sind wir gerade mit dem Aufbau einer Siebdruckwerkstatt beschäftigt und versuchen das ganze Equipment zu besorgen und einen ordentlichen Werkstattbetrieb für KünstlerInnen zu ermöglichen. Weitere Informationen dazu folgen in absehbarer Zeit.
Das Interview wurde mit Mag. Art Florian Appelt geführt.
Adresse und Kontakt:
Kuffnergasse 7, 1160 Wien
www.kunstabhinterhof.at