Was bedeutet Kunst für dich?
Kunst, in meinem Fall Malerei, ist für mich ganz klar eine menschliche Uhr und Beschäftigung, die mir Wachstum im geistigen Sinne ermöglicht. Einerseits erweitert sie meinen Horizont und lässt alles wanken, andererseits ist sie zutiefst materiell und mit sehr viel Aufwand und Arbeit verbunden. Ich glaube aber dass die emotionale geistige Arbeit an erster Stelle kommt. Kunst muss berühren, manchmal auch erschrecken. Kunst heißt auch sich öffnen zu können, neues zu wagen und an sich und seine Beschäftigung zu glauben.
Was inspiriert dich im Leben?
Ich glaube nicht an Inspiration, sondern an Kontinuität. Kontinuität bedeutet für mich morgens nach dem Aufwachen den Gedanken schon bei der Malerei zu haben und abends vor dem Einschlafen ebenfalls. Meine Bilder entstehen durch einfache Skizzen, manchmal durch frühere Bilder die mich nicht ganz losgelassen haben, oder ich finde Details, die ich dann zu komplexen Bildern gestalte.
Wie sieht dein Alltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist sehr simpel. Um 09:00 Uhr bin ich im Atelier und schaue mir die Arbeiten des Vortrags an. Danach zeichne ich und gehe dann zur Malerei über, oder korrigiere etwas vom Vortag. Oft habe ich kein Mittagessen, sondern kleine Mahlzeiten zwischendurch sodass ich bis 18:00 Uhr, oder 20:00 Uhr ununterbrochen arbeiten kann. Meistens vergeht die Zeit wie im Flug.
Wie und wann kommst du zur Ruhe?
Ausruhen heißt für mich die Malerei von mir zu stoßen, was nicht oft gelingt. Ich ertappe mich immer wieder dabei die Welt durch die Augen eines Malers zu betrachten, über Malerei nachzudenken und alles was zu dieser Lebensart gehört. Wenn ich mich wirklich entspannen will, dann muss ich Sport treiben, schwimmen gehen, oder mit Freunden treffen und über Gott und die Welt reden, nur nicht über Kunst.
Hörst du Musik beim arbeiten? Wenn ja, welche hörst du aktuell?
Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Alltag geworden. Den ganzen Tag allein in einem Raum zu sein und sich dabei immer wieder von Neuem anzuspornen, ohne wirklich ein greifbares Ziel zu haben, ist nicht einfach. Musik hilft mir dabei gelassen zu bleiben. Jetzt höre ich oft multikulturelle Musik von Bach bis Hirtenmusik aus dem Kaukasus. Meine Lieblingsmusiker ist Gurdjieff in Zusammenarbeit mit Thomas de Hartmann. Sie verkörpert für mich eine Brücke zwischen Orient und Oxident.
Was sind deine weiteren Pläne für 2020?
Meine Pläne für 2020 sind ganz klar an meiner Malerei zu arbeiten. Ich bin mit meiner Arbeit noch nicht zufrieden, ja ich habe sogar das Gefühl noch einmal neu beginnen zu müssen. Bei den neu begonnenen Arbeiten habe ich mich stärker auf Farbe konzentriert. Ich frage mich, wie weit ich es damit treiben kann. Ich glaube das wird mich die nächsten fünf Jahre noch beschäftigen und die Arbeiten in ein ganz anderes Licht rücken.