Die mit Plastiktüten collagierten und bemalten Kinobanner visualisieren den Konflikt zwischen Mensch bzw. Organischem und Menschengemachtem bzw. Nicht-Organischem. Dieser Konflikt beinhaltet Emotionen wie die Nicht-Identifikation oder Separation des Menschen zu seinem Geschaffenen. Die Arbeiten von Verena Kandler zeigen diesbezüglich verschiedene Möglichkeiten der Beziehung. Der Kerngedanke ist hierbei, dass das Erschaffen von Nicht-Organischem in den Konflikt zur organischbiologischen Geburt und Zeugung tritt, bei der im Gegenzug Verantwortung und Identifikation mit dem Erschaffenen stattfindet.
Die Verarbeitung und Auswahl von Kinobannern liegt dem Anliegen zugrunde dieses als Kommunikationsmedium zu „emotionalisieren“: oft klischeebeladene Darstellungen werden überarbeitet und verändert. Abgesehen vom ursprünglichen Motiv werden jedoch auch emotionale Zurückgezogenheit, Isolation, fehlende Empathie und Identifikations- und Erkenntnisfragen thematisiert.
Über Verena Kandler:
Ihre Arbeiten spielen mit dem Gegensatz aus Tradition und aktuellen Zeiterscheinungen, Verena Kandler zitieren alte Formmuster und weisen dennoch auf heutige Phänomene hin. Weitgehendes Ziel ihres künstlerischen Schaffens ist die Präsentation ihre Arbeiten an möglichst „kunstfernen“ und öffentlichen Orten. Das wären solche, an denen die Anwesenheit von gestalterischen Konzepten nicht unbedingt erwartet wird. Hier können diese durch das Zusammenspiel von Inhalt und Umgebung eine unmittelbare und neuartige Wirkung entfalten und so Transformationen anstoßen.
Wo?
SCHIKANEDER, Margaretenstr. 22, 1040 Wien.
Voraussichtliche Dauer bis Anfang März
Finissage: Genaues Datum wird noch bekannt gegeben