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Wien Kunst

Kaja Clara Joo. Gonzo

In der Ausstellung GONZO der österreichisch-koreanischen Künstlerin Kaja Clara Joo im Bildraum 07 vermengen sich die Angst vor dem eigenen Ableben, anthropomorpher Umgang mit Maschinen und eine Sehnsucht nach Wagnissen.
Kaja Clara Joo | PROSTHESIS (Stand der Dinge), Kinetische Installation, Traktorreifen, Motoren, Stahl, Latex, Kohlepigment, PVC- Schläuche, Bauschutt Maße ca. 900 x 250 x 300 cm, 2022 | © Kaja Clara Joo / Bildrecht Wien, 2022
Kaja Clara Joo | PROSTHESIS (Stand der Dinge), Kinetische Installation, Traktorreifen, Motoren, Stahl, Latex, Kohlepigment, PVC- Schläuche, Bauschutt Maße ca. 900 x 250 x 300 cm, 2022 | © Kaja Clara Joo / Bildrecht Wien, 2022

Im Zentrum dieser Erzählung befindet sich der fiktive Charakter Gonzo, welcher seit seiner Geburt eine Phobie vor vertikalen Linien hat. Er widmet sein Leben fortan seinem Motorrad, denn dieses symbolisiert für ihn die rettende Utopie einer waagrechten Ideologie: im Rausche der Beschleunigung dem rettenden Horizont entgegen, entlockt ebenjenes ein Gefühl absoluter Autonomie und Selbstbestimmung. Als Gonzo eines Tages in einen Unfall verwickelt wird, gerät sein gesamtes Weltbild ins Wanken.

In einem narrativen Gestrick versucht die Schau ebenjene Fragmente aus Gonzos Leben zu materialisieren: sein vom Unfall verletztes Gefährt, ein davonfliegender Reifen, welcher in seiner übersteigerten Wahrnehmung monumentale Größe annimmt. Bruchstücke autobiographischer Momente, welche sich zu einem wirren, störrischen Akkumulativ an vorbeirasenden Sequenzen zusammenballen. Erkundungen konstruierter, viriler Archetypen. Ein Begehren letaler Gefahr, die Rolle des gaffenden Betrachters und eines omnipräsenten Publikums.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Mechatroniker Christoph Freidhöfer (Kunst- und Räderwerk), der die kinetischen Elemente technisch plante und anfertigte. Bewusst inszenieren die Objekte der Schau organisches und in sich zusammenfallendes Latex, wuchtige, industriell anmutende Stahlkonstruktionen und eine schier nicht enden wollende Fahrt ins bildliche Unbekannte.

Rasante, wie am Betrachter vorbeiziehen wollende Filmschnitte. Szenen einer in sich einkehrenden Dämmerung werfen den Beobachter auf sich selbst zurück: Im Dunklen lauscht man den Witzen und Anekdoten eines jungen Motorradfahrers.

Ausstellungsdauer: 3. – 25. Mai 2022

Adresse und Kontakt
Bildraum 07
Burggasse 7-9, Wien 7
www.bildrecht.at/bildraum