Vivian Grevens Malerei ist charakteristisch für unsere Gegenwart, die geprägt von Internet und Social Media ist und dadurch die Hierarchien zwischen Original, Reproduktion und Simulation auflöst. Zentral ist das Motiv eines zwischenmenschlichen Kontakts und die Suche nach authentischer Identität. Der Komplexität der kunst- und zeitgeschichtlichen Bezüge entspricht ihr malerischer Umgang mit Oberflächen. Teile ihrer Malerei erheben sich als reale Reliefs, die auf gesprayte oder gemalte Fiktion von Körper und Raum treffen. Dabei wechselt die Ästhetik von Grevens Bildern zwischen dem Vokabular physischer Malerei und sphärischer Illusion von LCD-Fenstern.
Zentral ist das Motiv eines zwischenmenschlichen Kontakts und die Suche nach authentischer Identität.
Aktuell lebst du in Düsseldorf. Was bedeutet die Stadt für dich?
Ich habe keinen besonderen Bezug zu der Stadt, aber ich liebe den Rhein und meine Freunde hier. Das sind Beziehungen, die seit meinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf gewachsen sind. Meine Galerie Kadel Willborn ist auch in Düsseldorf. Diese räumliche Nähe schafft Verbindung. Zudem gehe ich sehr gern zu Fuss. Das kann ich hier gut zwischen Atelier und Wohnung. Seit der Corona Krise entdecke ich nun auch die umliegenden Wälder bei ausgedehnten Spaziergängen.
Welche menschlichen Bedürfnisse spiegeln sich in deinen Arbeiten?
Meine Arbeiten widmet sich der Berührung. In ihr erfahre ich Anfang und Ende, Morgen und Gestern, Aua und Eia, Drinnen und Draußen, Einsam – und Einssein.
Man spürt eine gewisse körperliche Spannung in deinen Werken. Was willst du dem Betrachter damit erzählen?
Das Leben bewegt sich zwischen Anspannung und Entspannung. Ich suche den Zustand dazwischen. Zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen gibt es eine kleine Pause. Die meine ich.
Das Leben bewegt sich zwischen Anspannung und Entspannung. Ich suche den Zustand dazwischen. Zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen gibt es eine kleine Pause. Die meine ich.
Welche Techniken verwendest du?
Öl und Acryl auf Leinwand.
Was hast du dir im Jahre 2020 vorgenommen und inwiefern verschiebt sich das ganze durch die aktuelle Situation?
2020 stand proppenvoll vor mir. Wir hatten eine ganze Reihe Messebeteiligungen geplant, sowie verschieden Gruppenausstellungen, und eine Soloshow im Kunstpalais Erlangen. Nun ist das alles erstmal offen. Es wird sich zeigen, wie und wann genau dann alles stattfinden kann. Vorgenommen hatte ich mir ein Jahr in Klarheit und innerer Ruhe zu erleben. In dieser nun entstandenen Lücke scheint die Zeit wie eingefroren. Im Atelier erlebe ich das so, wie in einem Filmstill, man kann alles ganz genau betrachten und auch mehrfach. Ich kann selbst entscheiden, wann der Film weiter läuft.
Was würdest du gerne anderen Künstlern mitteilen?
Schön, dass Du da bist.