Was beeinflusst dich? Wie beschreibst du deinen Stil?
Meine ersten Einflüsse waren die Arbeiten von Francis Bacon, das Filmschaffen von David Lynch und das Konzept des Erotischen von Bataille. Im Jahr 2012 habe ich einen Neuanfang erlebt, bei dem ich die hermetische Philosophie entdeckt habe und seitdem ist sie mein stärkster Einfluss in meiner Arbeit. Mein Stil ist gekennzeichnet durch die Arbeit mit mehreren Medien wie Installation, Skulptur und Malerei. Das Thema, das meine Arbeit charakterisiert, ist das Erwachen des Bewusstseins. Der physische Aspekt meiner Arbeiten kann sich je nach Projekt, an dem ich arbeite, ändern (z.B. die Farbpalette oder die Kompositionen), was dauerhaft ist, ist die Atmosphäre, die sie erzeugen, sie bewahren immer eine magische Intention von Frieden, Kontrast, Mysterium, und Spiritualität.
Was möchtest du dem Betrachter vermitteln?
Ein Erlebnis. Eine Erfahrung der Selbsterkenntnis. Das Bewusstsein für die unsichtbaren Schichten unserer Existenz und der Welt, die, wenn sie entdeckt werden, faszinierend sind, öffnet Türen, die schon immer da waren, aber wir hatten nicht die Augen, sie zu sehen. Es ist wie eine Wiedergeburt.
Hast du Vorbilder im privatem Umfeld?
Mein Vater war ein sehr erfolgreicher klassischer Gitarrist, er hat mich von Kind an dazu erzogen, meine Berufung zu finden und sie voll zu entfalten. Ich danke ihm, dass er vor allem Disziplin, Leidenschaft und Freiheit in mir kultiviert hat.
Dicho de una cosa, war deine erste Solo Ausstellung. Erzähle uns mehr darüber.
Meine Arbeit lässt sich in zwei Hauptphasen unterteilen: die erste ist dunkel und die zweite hell. Diese Einzelausstellung war eine Synthese der dunklen Etappe, sie war sehr erfolgreich. Es ging um eine Mischung aus fiktiven und realen Geschichten mit Bezug zum Körper. Ein Spiel auch zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen. Das stärkste Arbeit war ein Triptychon von Videos, das ein Video beim Orgasmus, beim Weinen und beim Träumen gezeigt hat. Drei Momente in einem, die die menschlichsten Punkte berühren. Ein weiteres Stück war der Brief einer Frau, die von einer außersinnlichen Erfahrung berichtete, die sie bei einem Atemstillstand hatte.
Der Brief wurde in Diptychonform zusammen mit einem Ölgemälde gezeigt, das die Autorin des Briefes gemalt hat.
Hast du ein persönliches Lieblingswerk? Mit wem tauschst du dich aus?
Das erste Werk, das ich geliebt habe, war ein Triptychon von Bacon auf einem tief orangenen Hintergrund in meiner dunklen Periode. Ich identifiziere mich besonders mit den Gemälden von Hilma Af Klint, dem schriftlichen Werk von Elias Rubenstien, den Videoinstallationen von Bill Viola.
Womit beschäftigest du dich gerade bzw. als nächstes?
Ich arbeite an einer Serie von neuen Arbeiten, in denen ich Textilien in zweidimensionalen Werken speziell verwende. In denen ich beabsichtige, die Schichten der Realität, die in der Materie nicht sichtbar sind, in Farbe darzustellen. In den kommenden Monaten habe ich eine Serie von Ausstellungen mit den Künstlerinnen Guadalupe Aldrete und Paula Flrores, kuratiert von von Marcello Farabegoli und Ute Burkhardt. Die Ausstellungen werden in der 12-14 Contemporary Galerie (save the date: vom 2 bis 30 Sept), Kunstverein FAN, in Wien und in Meno Parkas Gallery, Litauen (save the date: vom 15 Juli bis 15 August) gezeigt. Die Ausstellungen werden von einer Reihe von Diskussionsrunden begleitet, zu denen prominente Persönlichkeiten der Kunstszene eingeladen werden.
Sofia Cruz Rocha – www.sofiacruzrocha.com