Wie habt ihr euch kennengelernt?
Zu Beginn des Studiums konnten wir uns überhaupt nicht leiden. Ich habe Amelie immer mit Argwohn beobachtet. Was macht dieses Landdirndl aus Österreich? Amelie dachte wiederum von mir, was will der verwöhnte kleine Prinz? Schon in der Pause sah man die Unterschiede: Amelie aß Wurstbrot, Moritz Karotten. Auf der Homeparty einer Studienkollegin fand wir dann zueinander. Kindheit und Pubertät wurde irgendwie ein zweites Mal miteinander erlebt, woraus eine starke Freundschaft entstanden ist.
Schon in der Pause sah man die Unterschiede: Amelie Götzl aß Wurstbrot, Moritz Gottschalk Karotten.
Wie kam es dazu, dass ihr zur Paris Fashion Week eingeladen wurdet?
Paris kam ein Jahr nachdem wir im Wohnzimmer am Boden den ersten gemeinsamen Schnitt gemacht haben. Eigentlich wollten wir nur ein Mini-Projekt machen. Eine Kollektion mit Arbeitsbekleidung und Drucken sollte es werden. Dann kam auch schon das Angebot, die Kollektion in einer alten Fleischerei ausstellen zu lassen. Anschließend planten wir die nächste Kollektion und plötzlich kam die Einladung zur Paris Fashion Week. Natürlich waren wir anfangs skeptisch und entwarfen zur Sicherheit innerhalb drei Wochen eine komplett neue Kollektion, inklusive Lookbook und einer Verkaufsplattform.
Vier Outfits wurden uns gestohlen, erzählt sie und lacht. Vielleicht war Paris zu früh. Er rollt die Augen und erzählt weiter, in Paris haben wir das Label noch nicht ein Jahr lang gehabt.
Was wird uns 2020 noch erwarten?
Das nächste Projekt soll eine Zero-Wast Kollektion werden. Umweltfreundlicher und lokale Produktion. Der Plan: Eine Jacke mit nur einem Meter Stoff nähen und übrige Stoffreste für detaillierte Akzente nützen. Auch worauf gedruckt werden soll, wird unter die Lupe genommen. Aus alter Baumwolle kann man mittlerweile schon neue machen sowie aus Altplastik Textilstoffe produziert werden können.
Combinege ist die Brücke zwischen Kunst und Mode. Stoffe, Kunstwerke direkt an der Haut zu fühlen, herumzutragen macht sie aus. Zeichnungen, Graphiken und Malereien werden zu reduzierten Prints. Form follows function – von Taschen zu Ärmeln. Die Kunst als Handwerk und Künstler*innen als Handwerker*innen. Sie beschreiben ihren Stil als bunte, unangestrengte Arbeitskleidung, weil Malerei bunt ist, glücklich macht und Arbeitskleidung Hand in Hand mit Signalfarben geht. Momentan produzieren sie Masken aus Stoffen wie Leinen, Baumwolle, Seide und Kunstfaser.
Combinege – www.combinege.com