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Wien Kunst

Im Interview mit Beatrice Dreux

Die gebürtige Französin, die 1972 in Versailles geboren wurde, lebt und arbeitet heute in Wien. Sie studierte an der Hochschule für angewandte Kunst und an der Akademie der bildenden Künste und hatte 2016 ihre erste museale Einzelausstellung im Lentos Kunstmuseum Linz. Die Malerei von Béatrice Dreux ist farbstark und archaisch.
Beatrice Dreux Malerin
Beatrice Dreux im Atelier. Foto: Yasmina Haddad

Was war deine erste Begegnung mit Kunst?
Literatur und Philosophie war mein erster Zugang zur Kunst. Als ich mit circa 15 Jahren die Bilder von Georg Baselitz „Die Grosse Nacht im Eimer“ in München sah“, wurde die Malerei zu meinem Sprachrohr. Auch Arnulf Rainer war wichtig und Van Gogh, Matisse, Courbet, Leonore Fini… Ikonen Bilder auch volkstümliche Kunst. Joseph Beuys, Name June Paik und Barbara Kruger mochte ich auch sehr.

Beatrice Dreux Malerin
Beatrice Dreux Malerin

Welche Symbole, Materialien und Farben verwendest du?
Es werden weder Gegenstände noch Menschen noch Alltägliches dargestellt. In gewisser Weise funktionieren die Bilder wie Ikonen ohne religiösen Aspekt.Sphärisches wie Wolken, Regenbögen, Tränen, Tropfen, Mond, Sonne, Gottbilder, Octopussy oder Frauenfiguren wie Medea sind Themen mit denen ich mich in den letzten Jahren auseinander gesetzt habe. Ein zentraler Aspektin meinen Arbeiten ist auch die Oberfläche. Diese wird so lange bearbeitet, bis der Untergrund eine energetische Struktur (durch Punkte Tupfen, Sand..) ergibt, die nichts mehr mit der gekauften Leinwand zu tun hat, sondern das noch nicht fertige Bild gedanklich trägt. Farblich ist Pink häufig sehr präsent, doch auch das Schwarz ist immer wieder recht dominant und lässt die Farbe von hinten über die Schichten und vom Rand aus strahlen.

Was symbolisiert der Regenbogen?
Der Regenbogen ist nichts FESTES, nichts Bleibendes – etwas, was nur zu ganz bestimmten sensiblen Bedingungen entstehen kann. Etwas feinstoffliches /schönes. Womöglich auch eine Tür.

Was machst du, wenn du nicht malst?
Am liebsten bin ich im Atelier. Wenn ich nicht dort bin kümmere mich um meine Tochter Zora. Ich lese viel, am liebsten nah am Wasser.

Beatrice Dreux Malerin
Cloud with tears and one shell, 2019, 190 x 200cm oil, oil pastels, glitter on canvas

Was macht dir Spass?
Meer und Sonne. Alles was nicht TÜV geprüft ist. Wilde Natur (keine Kulturlandschaft!), Griechenland, Godard.

Was ist dein nächstes Projekt?
Meine museale personale wurde wegen Corona abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben. Das nächste Projekt ist eine Einladung zur Parallel mit dem Kunstraum Eisenstadt und eine Residency in Paris. Ich schreibe außerdem an einem Buch über den Zusammenhang von Matriarchat/Urkommunismus und der Überbewertung männlicher Samen.

Beatrice Dreux – www.beatricedreux.com