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Berlin Kunst

Interview. Georg Vierbuchen

Georg Vierbuchen ist ein Mixed-Media Künstler aus Berlin. Seit 2017 studiert er Bildende Kunst an der Universität der Künste in der Klasse von Christine Streuli. Er arbeitet sowohl skulptural, als auch malerisch.

Wie würdest du dich selbst anderen Menschen beschreiben?
Ich bin ziemlich verträumt und eher von der langsamen Sorte. Ich arbeite aber gerne und hart wenn ich eine Idee umsetzen möchte. Ich würde mich als sehr gesellig bezeichnen und brauche und genieße den Austausch mit Studierenden in der Uni. Der Austausch mit Werkstattleiter*innen, Studierenden und Professor*innen hat mir wirklich am meisten in der Corona-Zeit gefehlt, weil ich aus den Kontakten und Gesprächen extrem viel Motivation und Inspiration ziehe. Ich habe eine dreijährige Tochter durch die sich vieles verändert hat. Darüber freue ich mich. Ich bin gern Papa und genieße die Zeit mit ihr sehr.

Gibt es einen Künster*in oder ein Kollektiv mit denen du gerne zusammen arbeiten würdest? 
Ganz klar möchte ich weiterhin mit den Menschen rund um das Studio Huette zusammenarbeiten. Mich interessiert auch die Arbeit von Klub 7. Ich finde zusammenarbeiten aber einen schwierigen Wunsch – aber träumen darf man ja bekanntlich. Deswegen würde ich die Frage vielleicht etwas ausweiten auf Künstler*innen die mich begeistern und interessieren. z.B.: Lena Marie Emrich, Samantha Rosenwald, Johannes Daniel, Dennis Buck, Aneta Kajzer, Arno Beck, Sonja Yakovleva, Jan Zöller, Grit Richter, Miriam Jacobi, Conny Maier, Moritz Neuhoff, Stefan Schwarzer.

S-Bahn Fensterbild von Georg Vierbuchen ((c) Georg Vierbuchen)
S-Bahn Fensterbild von Georg Vierbuchen

Sommer/Herbst in Berlin, wie verbringst du die Zeit? 
Die Zeit in der die Uni und damit die Werkstätten und die Ateliers geschlossen waren bremsten mich in meinem Tun aus. Glücklicherweise besteht nun wieder die Möglichkeit, die Ressourcen der Uni zu nutzen. Ich versuche jetzt natürlich weiterhin viel Zeit im Atelier zu verbringen. Dabei habe ich begonnen wieder mehr zu Malen weil Malerei zur Zeit am besten autonom im Atelier zu bewerkstelligen ist. 

Im Sommer haben wir uns gefreut wenn wir bei meiner Lieblingseisdiele seit meiner Kindheit, Artigiani in Steglitz in der Nähe von S Bahnhof Lichterfelde West (unbezahlte Werbung), Eis essen konnten. Ansonsten haben wir so viel Zeit wie möglich bei Verwandten auf dem Land verbracht. Unsere Wohnung in der Stadt hat gegen den großzügigen Garten auf dem Land natürlich abgestunken. Ich arbeite in einer Bar in Mitte. Ich freue mich wenn mich dort regelmäßig bekannte Gesichter besuchen. Auch das hat mir gefehlt, als die Bar Pandemie-bedingt schließen musste. Der Sommer war, wie für alle, ein besonderer, aber wir haben die Zeit auf uns zu kommen lassen und das beste daraus gemacht. So wird sich das auch bis ins nächste Jahr ziehen. 

Was kommt als Nächstes? Woran arbeitest du gerade?
Ich spreche ungern über präzise Ideen. Aber ich setze mich gerade wieder vermehrt mit Materialien und Techniken aus dem Heim- und Hobbybereich auseinander. Seit ein paar Jahren arbeite ich immer mal wieder mit Windowcolor im öffentlichen Raum. In Zukunft sind auch wieder öffentliche Aktionen geplant. Unter anderem ein konkretes Projekt mit Valentin Wedde, einem guten und langjährigen Freund von mir aus der Schulzeit, der mittlerweile in Braunschweig studiert. Mit ihm habe ich schon oft und immer wieder gern zusammengearbeitet. Ich möchte aber auch gern mit Keramik weiterarbeiten. Ich habe bei meiner letzten Ausstellung in der Galerie Anton Janizewski festgestellt, dass ich Keramik gerne noch präziser mit anderen Materialien in Beziehung setzen möchte und eventuell herausfinden ob und wie meine Skulpturen mit meiner Malerei in Verbindung stehen und wie man das zusammenbringen kann. Ich habe, ähnlich wie ich während eines konkreten Prozesses für eine Arbeit viele Dinge anhäufe, auch grundsätzlich viele Ideen im Kopf. Meine größte Herausforderung ist es dann, mich zu entscheiden was ich als nächstes verwirklichen möchte. Ich schreibe mir keine To-Do Listen oder Ähnliches, die Idee, die sich am nachhaltigsten oder hartnäckigsten im Kopf hält, wird dann umgesetzt.

Georg Vierbuchen – www.instagram.com/georgvierbuchen/

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