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München Kunst

Interview. Florian Donnerstag

Der Künstler Florian Donnerstag (1990) aus Mondsee, Oberösterreich hat bis 2015 in Innsbruck Architektur studiert. Interdisziplinär zu seinem abgeschlossenen Architekturstudium befasste er sich mit bildender Kunst und Kunstgeschichte.
florian donnerstag

Seit 2017 studiert er in der Klasse von Prof. Markus Oehlen an der Akademie der Bildenden Künste München Malerei, und Grafik. In seiner Malerei finden sich narrative Fragmente, die ein Spiegelbild unserer verunsicherten Zeit aufzeigen. Dabei beschäftigt den Künstler die Ambivalenz zwischen Gestalt und Gestaltung.

florian donnerstag

Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich versuche jeden Tag mindestens eine halbwegs passable Zeichnung zu machen. Oft sind diese dann Ausgangspunkt für meine Malerei. Ich glaube generell nicht an sowas romantisches wie Inspiration, ich arbeite viel mehr wie ein Handwerker meine Tasks ab, und versuche aus jedem mindset etwas abzugewinnen bzw. abzuschöpfen. Ich bin oft von banalen und alltäglichen Dingen, Orten oder Situationen begeistert. Es reicht oft auch eine Insta Story, ein Screenshot, Musik oder irgendwas aus den Nachrichten. Ich versuche da wenig Hierarchien zu verfolgen und eine gewisse Stimmung einzufangen. Am Ende ist die Inspiration oder das Thema für mich nicht der erste Impuls auf das ich in meiner Malerei reagieren muss, sonder eher eine mechanische Beanspruchung.

Um was geht es in deinem Werk?
Ich versuche durch das Gegenseite ausspielen gewisser Techniken und Grundthemen wie Unruhe, Drama und Humor, mit Brüchen und Asymmetrien ein Gleichgewicht entstehen zu lassen– sowohl inhaltlich als auch malerisch. Wobei dieses Gleichgewicht für mich fast immer in einer Fragestellung endet. Ähnlich einer Nachrichtenflut die man nicht mehr genau definieren kann, weil vieles Gleichzeitig und viel zu schnell passiert, reihe ich oft einzelne Motive auf der Leinwand aneinander, ohne eine konkrete Leserichtung vorzugeben. Diese Beschleunigung, Sinneseindrücke und Bildfragmente werden miteinander verwoben und zu komplexen Bildwelten, in denen man nach einem narrativen Zusammenhang sucht. Ich versuche eine Dynamik und Spannung zu erzeugen und möchte gerne die Betrachter herausfordern und manchmal verunsichern. Zweiteres wird in unserer Gesellschaft wohl immer schwieriger, weil der Toleranzpegel mittlerweile schon sehr hoch ist.

Dein Leben ohne Kunst wäre…
Für mich hält das produzieren und konsumieren von Kunst alles zusammen. In der Schublade „Kunst“ ist bei mir sehr viel Platz, daher wär ein Leben ohne Kunst für mich sinnlos und das langweiligste überhaupt.

Wie ordnest du deine Kunst ein?
Its a Trip

Was ist das Schönste in deinem Beruf?
Die Momente unterm Malprozess, wenn man so schnell zwischen Raserei und Frustration wechselt, wenn man zwischen den Welten steht, und die Zeit verfliegt und es zum Schluss funktioniert. Ich denke wenn man sich einmal entschieden hat Maler zu sein, gibt es nichts schöneres als sich von Bild zu Bild zu malen und sich darin komplett zu verlieren. Als Künstler zu arbeiten ist das Privileg der maximalen Freiheit die ich mir vorstellen kann.

Florian Donnerstag
Künstler. Florian Donnerstag

Was machst du wenn du nicht Arbeitest?
Hast du ein Hobby zum Ausgleich? Ich bin ein Landbursche, und habe Glück eine Scheune am Mondsee als Atelier zu nutzen. Dort wird im Sommer meistens gekocht und Tischtennis gespielt mit Freunden. Kochen generell ist für mich ein grosses Thema. Sonst gerne Bergsteigen und im Winter Skifahren.

Ist in nächster Zeit eine Ausstellung geplant?
Im September hab ich eine Ausstellung in der Akademie Galerie in München, mit dem Thema „Flatland 2.0“. Dort zeig ich voraussichtlich viele Zeichnungen. Und eine großformatige Leinwandarbeit. Eröffnung: ist am 26.09.2022 und freu mich sehr über Besuch. Ausstellungsdauer: 27.09. – 06.10.2022. Ansonsten wird es noch eine Ausstellung zusammen mit der Malerinnengruppe Malso13 geben.

Florian Donnerstag – www.instagram.com/floriandonnerstag/