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Wien Musik

Interview. Edwins Sleben

2017 veröffentlichte Edwin seine erste EP mit dem Titel »DU WEISST AS EH«. Im darauffolgenden Sommer erschien das Bahoe Tape. Beide Projekte könnten unterschiedlicher nicht sein. Das eine leichtfüßig und verspielt, das andere eher düster und mitten ins Gesicht. Wir haben uns mit ihm über seine Musik, die Liebe zur Stadt Wien und seine Zukunft unterhalten.

Wenn du deinen Musikstil in Worte fassen müsstest, wie würde sich das anhören?

Melodischer Hiphop bringt es am besten auf den Punkt. Um genau zu sein: eine gute Melange aus Pop-Soul-Gesang und atmosphärischem Trap. Was mich von der Masse abhebt, ist die Art und Weise, wie ich mit Worten hantiere, denn ich wechsle fließend zwischen Mundart, Hochdeutsch und Englisch. Mein wirkliches Ziel ist es, die neuen, modernen Ströme der Musik zu nutzen und sie mit alten Werten zu verbinden. Den Wiener Schmäh auf wummernde 808’s zu packen, den sexy Dialekt mit hübschen Anglizismen zu schmücken und auch thematisch die Leute da abzuholen, wo sie es gar nicht erwarten.

Dein Lied: »In Dir« ist ja dein ganz persönlicher Liebesbeweis an Wien, was schätzt du so sehr an dieser Stadt?

»I loss ma mei Wien sicha ned sche redn.« Ich finde die Symbiose, die diese Stadt ausstrahlt, zwischen ungut und charmant, schon immer faszinierend. Wenn man so will das »Dreckade« genauso wie auch das leichtfüßige Flair – eine Mischung aus jammernder Melancholie und sympathischem Größenwahn. Generell die Kultur, die Lebensqualität und die Leute in ihrer ganzen Vielfalt. Ein echtes Privileg, hier aufgewachsen zu sein. Um Rudolf Sieczynski zu zitieren: »Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein…«

Was wäre dein Wiener Wunsch-Feature? 

Ich finde zwar Nino und Voodoo echt leiwand, aber würde mir eher eine ungewöhnliche, fast schräge Kombi vorstellen. So à la Roland Neuwirth, Reinhard Fendrich oder 5/8erl in Ehr’n. 

Social Media – Fluch oder Segen? 

Fluch ist es, wenn man das Gefühl bekommt, dass man ständig etwas posten muss, um im Gespräch zu bleiben. Das erzeugt dann so einen innerlichen Stress, der eigentlich komplett unnötig ist. Der größte Vorteil ist der direkte Kontakt zu den Leuten, die deine Musik hören. Wenn dir fremde Menschen Fotos von tätowierten Unterlippen mit »schmäh olé« schicken, dann merkst du erst, was für eine Auswirkung du hast mit dem, was du machst. 

Das erzeugt dann so einen innerlichen Stress, der eigentlich komplett unnötig ist. Der größte Vorteil ist der direkte Kontakt zu den Leuten, die deine Musik hören.

Wo ist dein Happy Place auf dieser Welt?

Überall und Nirgendwo. Ich hab zwar ein paar Lieblingsspots im Stadtpark, an der alten Donau oder am Cobenzl. Aber generell ist mein Happy Place da, wo meine Liebsten sind s/o an die Frau Mama.

Auf was darf man sich bei dir in näherer Zukunft schon freuen?

Aufs »SLEBEN«. Mein Debütalbum wird im Frühjahr 2020 kommen. Gemeinsam mit den Produzenten Foodforthought (Heiße Luft) und Hardy (Gloriettenstürmer) habe ich gezaubert und genau das umsetzen können, was ich mir vorstelle. Darauf freue ich mich persönlich schon irrsinnig. Für mich markiert das Projekt natürlich einen wichtigen Meilenstein. Ein Album. Das erste Album. Mein ganzes Leben in einem Album verpackt, inklusive Augenzwinkern in Qualtinger-Manier – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wortwörtlich, »SLEBEN« halt.

Edwin