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Berlin Kultur

Helmut Newton. LEGACY

Ab dem 31. Oktober 2021 zeigt die Berliner Helmut Newton Stiftung die große Retrospektive „HELMUT NEWTON. LEGACY“. Die Ausstellung sollte ursprünglich anlässlich des 100. Geburtstags des Fotografen eröffnet werden, wurde jedoch aufgrund der aktuellen Situation um ein Jahr verschoben; sie hält neben zahlreichen Bildikonen von Helmut Newton auch manche Überraschungen für die Besucher*innen bereit.
Helmut Newton, Thierry Mugler Fashion, US Vogue, Monte Carlo 1995, © Helmut Newton Estate, Courtesy Helmut Newton Foundation
Helmut Newton, Thierry Mugler Fashion, US Vogue, Monte Carlo 1995, © Helmut Newton Estate, Courtesy Helmut Newton Foundation

Auf der gesamten Ausstellungsfläche im ersten Stock des Museums wird das Leben und das visuelle Vermächtnis des gebürtigen Berliner Fotografen chronologisch nachgezeichnet. Mit etwa 300 Werken, von denen die Hälfte zum ersten Mal gezeigt wird, präsentiert der Stiftungskurator Matthias Harder unbekanntere Aspekte aus Newtons Werk, darunter vor allem seine ungewöhnlichen Modefotografien der unterschiedlichen Dekaden, die den sich wandelnden Zeitgeist widerspiegeln. Abgerundet wird die Präsentation durch Polaroids und Kontaktbögen, mit denen man in der Ausstellung der Entstehung berühmter Motive nachspüren kann, sowie Sonderveröffentlichen, Archivalien und Zitate des Fotografen.

Seinen unnachahmlichen Stil fand Newton im Paris der 1960er-Jahre, etwa mit den Aufnahmen der damals revolutionären Modeentwürfe von André Courrèges. Neben den klassischen Studioaufnahmen arbeitete der Fotograf auch in den Straßen von Paris und inszenierte seine Modelle etwa als vermeintliche Demonstrantinnen oder im Rahmen einer Paparazzi-Story; stets im Auftrag bekannter Modemagazine. Die teilweise engen Rahmenbedingungen und Erwartungen seiner Auftraggeber waren für ihn gleichzeitig ein Anreiz, gegen die traditionellen Darstellungsmodi zu opponieren.

Seit den 1970er-Jahren hatte Newton hingegen nahezu unbegrenzte Möglichkeiten beim Shooting vor Ort, ob per Helikopter am Strand von Hawaii oder in einem Pariser Stundenhotel, wo er Unterwäsche fotografierte und über die Spiegel im Raum stets im eigenen Bild sichtbar blieb. So testete Newton immer wieder gesellschaftlich-moralische Grenzen aus und definierte sie mitunter neu; er verstörte und verzauberte die Menschen mit seinen Visionen und Visualisierungen von Mode und Weiblichkeit – und das bis zu seinem Lebensende. Wohl kein Fotograf wurde häufiger publiziert als Helmut Newton. Heute sind viele seiner ikonischen Bilder Bestandteil unseres kollektiven Bildgedächtnisses. Doch nach einer intensiven Recherche im Stiftungsarchiv kommen nun vergessene, überraschende Fotografien ans Licht.

Helmut Newton, Carla Bruni, Blumarine, Nice 1993_copyright Helmut Newton Estate_courtesy Helmut Newton Foundation
Helmut Newton, Carla Bruni, Blumarine, Nice 1993 © Helmut Newton Estate, Courtesy Helmut Newton Foundation

In June’s Room wird während der Laufzeit der Retrospektive eine Sonderausstellung zum Werk von June Newton alias Alice Springs gezeigt – im Andenken an die Stiftungspräsidentin, die im April 2021 in Monte Carlo verstarb und inzwischen neben ihrem Mann in Berlin zur letzten Ruhe gebettet wurde.

Ausstellung: Helmut Newton. LEGACY
Pressekonferenz: Freitag, 29. Oktober 2021, 11 Uhr
Eröffnung: Sonntag, 31. Oktober 2021, 11 – 19 Uhr
Laufzeit: 31. Oktober 2021 – 22. Mai 2022

Adresse und Kontakt:
Helmut Newton Stiftung, Museum für Fotografie
Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Presse: Nadine Dinter
www.helmutnewton.com