Ich – Du – Wir? Wer sind wir? In unseren Beziehungen? Privat? Öffentlich? Welche Verschiebungen finden hier im Zusammenleben statt? Welche Kräfte wirken auf unser Handeln und Erleben? Das Thema „Tektonik der Beziehungen“ regt zu einem interdisziplinären und kommunikativen Diskurs an: Malerei schreit und flüstert, Fotografie schwärmt und flimmert, Installation umgarnt und verwebt.
Luisa Hübner arbeitet mit Fotografie, Video und Objekten. Der eigene Körper und das Spiel mit ihm ist gleichsam Werkzeug und wiederkehrendes Thema ihrer Arbeit. Mit Hilfe von gefundenen oder selbst gebauten Objekten an und in Relation zu sich selbst inszeniert sie einen „kontrollierten Kontrollverlust“. Ziel dieses performativen Prozesses ist es, Erfahrungen körperlicher Entfremdung zu reproduzieren und zu ritualisieren.
Dora Mai beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Menschen, Beziehungen, Nähe und Distanz – räumlich als auch zeitlich. Die Malerei versteht sie als Gelegenheit, vergangene Momente in die Gegenwart zu bringen, den Moment physisch festzuhalten und weiterzuentwickeln.
Christiane Peschek schafft Dialoge, die von virtueller Erschöpfung, Intimität und Selbstidealisierung im erweiterten virtuellen Raum geprägt sind. Die Beobachtung des physischen Körpers auf beiden Seiten des Bildschirms, zwischen On- und Offline-Identitäten sind ein durchgängiges Thema. Worte, retuschierte Bilder, Düfte und andere sinnliche, ätherische Materialien werden zu Hybriden aus analogen Prozessen und digitaler/virtueller Transformation in einer Post-Internet Realität.
Veronika Suschnig widmet sich Fragen zeitgenössischer Psyche, körperlicher Entfremdung und sozialer Fragilität. Essentiell für ihre künstlerische Praxis ist die Suche nach einer neuen emotionalen Materialität: Menschliche Regungen und Empfindungen werden aufgegriffen, abstrahiert und indirekt erlebbar gemacht. Ihre künstlerische Bandbreite bildet eine weite Palette, die klassische Medien wie Malerei, Grafik und Skulptur in einen erweiterten malerischen Raum übertragen.
Schlafzimmergespräche: Am Samstag, 25.09. 2021 finden Artist Talks statt, moderiert von Ursel Nendzig. In einer ungewöhnlichen Szenerie – im Schlafzimmer einer Kinoproduktion – laden die Künstlerinnen zu einer intimen sowie verspielten Begegnung ein. Jeweils im Duo schlüpfen sie in pyjamagleiche Gewänder und führen ein „Bettgespräch“ über die Verschiebung vom Privaten und Öffentlichen in zwischen- menschlichen Beziehungen, ihre künstlerische Praxis und das Arbeiten in feministischen Kooperationen in der Kunstproduktion.
Ausstellungsdauer: 24.09. – 30.09. 2021
Vernissage: Eröffnungsrede Veronika Rudorfer 23.09. 2021, 19:00-22:00
Finissage: Soundperformance Ernst Lima 30.09.2021, 19:00-22:00
Adresse und Kontakt:
Kulturfabrik F23 – Ankerzentrum der Stadt Wien Kultur, betrieben von IG F23
Breitenfurter Straße 176, A- 1230 Wien
www.f23.at