In „everything is happening at once“ präsentiert Linus Riepler im Bildraum 01 eine begehbare Raumskulptur, die sich in Form eines Korridors durch den gesamten Ausstellungsraum erstreckt. Der ungefähr 5 Meter lange Korridor bietet in dessen Inneren verschiedene szenenhafte Darstellungen, die in Form von Schaukästen, Dioramen, skulpturalen Elementen und Bildern Geschichten erzählen. Erzählungen die aber nur angedeutet sind und somit eine Einladung des Künstlers in sich bergen von den Betrachterinnen fertig-/weitergedacht zu werden. „Es geht um das Erzeugen einer Stimmung, die für die Betrachterinnen erfahrbar wird und durch das Betreten der Arbeit erlebbar gemacht wird.“, sagt Linus Riepler.
Rekonstruierte Orte der Erinnerungen — persönlicher Erinnerungen — bilden meist den Ausgangspunkt in Linus Rieplers Arbeiten, so auch hier. Viele der gezeigten Szenen basieren auf Erinnerungen des letzten Jahres. Einem Jahr geprägt von vielen Abschieden, aber auch Reisen und Neubeginnen. Einem Jahr das wohl der ganzen Welt in Erinnerung bleiben wird.
Wie in all seinen Werken ergänzt der Künstler die realen Erinnerungen mit fiktiven Elementen. So zeigt etwa ein Schaukasten in der Installation das Sandmännchen. Entgegen der Darstellung im Fernsehen, wirkt es hier stark gealtert und müde. Es ist gerade dabei, ein Bier zu trinken. Möglicherweise befindet es sich im Home Office aufgrund eines Lockdowns, was die Frage aufwirft, wie es unter diesen Bedingungen seiner Arbeit nachgehen kann, den Menschen das Einschlafen zu ermöglichen.
Interaktive Elemente — Türen, die geöffnet werden können, Lichtsituationen, die von den Betrachterinnen selbst eingestellt werden können, etc. — dienen dazu, die Besucherinnen voll und ganz in diese begehbare Vorstellung einzutauchen zu lassen und selbst Teil davon zu werden.
Ausstellung: Linus Riepler. everything is happening at once
Ausstellungsdauer: 13. Jänner – 11. Februar 2022
Adresse und Kontakt:
Bildraum 1
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at