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Wien Fotografie

Mit Macht und Inszenierung

Franzine Maria ist eine Künstlerin, die soziale Medien als Plattform für ihre Kreativität und den Prozess der Findung der eigenen Identität nutzt. Als Ausgangspunkt dieser Inszenierung diente die Art Performance »NOT A PIECE OF MEAT« im vergangenen Jahr. Sie hinterfragte die Existenz des sozial normierten Geschlechtes, in dem sie sich mit entblößtem Torso an einem öffentlichen Platz stellte.
franzine maria lost paradise

Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Inszenierung und Realität?
Die Inszenierung wird bei mir durch reale Emotionen gesteuert. Somit ist sie ein Katalysator, für das was ich fühle und wie ich mich sehe. Ich erschaffe dadurch eine eigene Realität. 

Narzissmus ist ein Modewort, das es in der Vergangenheit auch schon gab. Wie denkst du darüber?
Im Sprachgebrauch werden dem Narzissmus rein negative Attribute zugeschrieben. Die Liebe zum Selbst zu finden ist ein essentieller Teil der Selbstfindung und stärkt einen im Alltag. 

Mit wem würdest du gerne mal 5 Stunden im Zug verbringen?
Ich fände es interessant mit Marina Abramovic und Günter Brus über Kunstaktivismus zu diskutieren. 

Was will die Kunst der Gegenwart?
Meine Kunst fungiert als mein Spiegel, um die Ignoranz, die in jedem Menschen innewohnt, aufzudecken und zu kritisieren. In unserer Konsumgesellschaft können wir oft die Schattenseiten unserer Lebensweise gar nicht mehr wahrnehmen. Eine Zeit, in der Grundbedürfnisse propagiert werden, welche letztlich dem Kapitalismus nützen und nicht dem Individuum. Eine Zeit, in welcher wir mit dem Sterben der Natur konfrontiert sind und die Augen davor verschließen. Eine Zeit, in der tägliche Ungerechtigkeiten in sozialen Gefügen durch den Egoismus des Individuums übersehen werden. Dieses System auf eine kritische Art zu sehen und damit die eigene Lebensweise, stellt einen vor Herausforderungen, die eigenen konstruierten Grenzen zu überdenken und zu reflektieren. Eine unangenehme Sache, also. 

Franzine – www.instagram.com/franzine.fm/

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