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Wien Kunst

cruella bobo. Ihre Statements.

cruella bobo ist eine in Wien und Berlin arbeitende Künstlerin, die sich den Verzauberungen und Abgründen dieser Welt mit naiv-zynischem Blick nähert und distanziert. Mit weißen Friedensmädchen, die verträumt und blutbespritzt durch ihren Kurzfilm tanzen, mit scharfen und humorvollen Statements, die sie auf ihren Bildern platziert oder mit kindlich anmutenden Himmelsmalereien kommentiert sie die Absurditäten und Schönheiten, mit denen wir täglich konfrontiert werden.
cruella bobo im Studio
cruella bobo im Studio

Was bedeutet dir Kunst?
Die Bedeutung liegt einfach in der Sache selbst. Ich denke nicht darüber nach ob das jetzt mit einem Begriff verbunden ist. Mir ist schon klar, dass es so etwas wie Kunst gibt, es entstehen großartige und weniger großartige Sachen dabei. Ich mach einfach das was raus muss, weil ich sonst zerplatzen würde. Am Ende kann die Farbe auf der Leinwand sein, ein witziger Text oder spannende Filmaufnahmen.

Woher kommt deine Inspiration?
Einfach von allem. Allein die Tatsache, dass es Menschen gibt, die diese Welt wahrnehmen und teilen ist doch unfassbar. Ich liebe zum Beispiel den Himmel und die Wolken. Und Bäume beeindrucken mich unglaublich. Dieser Erdball hat so viel zu bieten. Leider auch wenig Ruhmreiches. Es gibt tolle Wolken, aber es gibt auch Straches und Bolsonaros und Putins. Das ist schwer zu verkraften, aber am Ende geben sie viel Kommentarsaft.

Wie gestaltest du deine kreativen Prozesse?
Der liegt im nicht-Gestalten. Wenn ich lange am Land bin und alles fließen lasse bin ich nachher wahnsinnig voll und kann wieder ganz viel rauslassen. Zeitunglesen und Nachrichtenschauen trägt auch viel dazu bei. Dann wird das alles im Suppentopf vermischt und ich kann wieder produktiv sein.

Was möchtest du mit der Kunst vermitteln?
Ich bin momentan zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht so viel bringt sich darüber Gedanken zu machen. Vielleicht, dass ein bisserl Witz und Zynismus nie schadet. Und Begeisterungsfähigkeit. Die ist meiner Meinung nach das allerwichtigste überhaupt. Aber ich kann noch so viel nachdenken was ich damit will.

Es ist ja was es ist und die, die sich das, was ich mache ansehen, sehen was sie sehen. Ich freu mich, wenn da was klickt, aber ich plane das nicht.

Wie kann man sich deinen Arbeitsplatz vorstellen?
Recht bunt und voll. Viele einzelne Arbeiten an den Wänden, viele Farben und Texte, überall Notizen und Einfälle hingeschrieben. Wenn ich mal im Flow bin produziere ich ziemlich viel. Irgendwann wird mir der Platz ausgehen. Wenn ich nicht bald alles verkauf, kommt es aufs nächste Osterfeuer.

Welchen Vorteil hat Wien gegenüber Berlin. Was ist in Berlin besser?
Darüber werde ich irgendwann ein Buch schreiben. Es ist super, dass man hier in Wien wieder versteht, wenn ich Jause oder Sackerl sag. Die Wiener haben großes Interesse am Kommentieren ihrer Mitmenschen, man könnte auch herum motschkern dazu sagen. In Berlin passiert so viel, da schauen die Leute ja gar nicht mehr, wenn was Schräges passiert. Ich vermiss das Unkraut und die unebenen Gehsteige in Berlin. Es gibt tausende Unterschiede!

Woran arbeitest du gerade?
Ich habe ja eigentlich Mode studiert. Im Studium habe ich auch schon sehr künstlerisch gearbeitet. Es ist spannend Figuren zu kreieren und sie in eine Geschichte einzubauen, wie ich es mit meinem Abschlussfilm Pace gemacht habe. Jetzt bin ich aber mehr beim Malen und Zeichnen und Schreiben und versuche mich mehr in diese Richtung zu entwickeln. Meine Gedanken allesamt zu komprimieren und in ein Bild zu packen. Aber ich merke, dass im Hinterstüberl schon wieder eine Filmidee sich einschleicht. Das wechselt sich immer ab. Dem Ruf muss man dann folgen, wenn es so weit ist.

cruella bobo – www.instagram.com/cruellabobo/