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Wien Kunst

Charakterzüge. Emma Peinhopf

Emma Peinhopf kommt ursprünglich aus Salzburg und lebt seit zwei Jahren in Wien, wo sie aktuell die Meisterklasse an der Graphischen besucht. Ihre Arbeit zeichnet sich aus durch bunte Figuren und Gesichter sowie die Beschäftigung der Künstlerin mit immer neuen Materialien, Medien, und Werkzeugen.

Wie entstehen deine Arbeiten? Welche Thematik behandelst du in ihnen?
Im Mittelpunkt meiner Arbeiten stehen Gesichter. Ich zeichne gerne Portraits von Menschen aus meinem Umfeld, und auch Social Media ist ein gutes Tool, um Leute zu finden. Die Gespräche die ich mit diesen Menschen führe und die jeweilige Stimmung fließen in die Arbeit mit ein. Anfangs gehe ich von einer Buntstiftzeichnung aus, um die Gesichtszüge und Formen der Person gegenüber von mir einzufangen. Später arbeite ich mit der Zeichnung weiter und lege zum Beispiel eine Collage darüber.

emma peinhopf

Mit bunten Papierschnipseln versuche ich die feine Räumlichkeit von Körper und Gewand nachzuempfinden und Formen zu reduzieren, ohne die Aussage zu verlieren. Inhaltlich geht es mir darum, Charakterzüge und Tagesverfassung, aber auch banale Inhalte wie zum Beispiel die Lieblingsfarbe der portraitierten Person, wiederzugeben. Mir gefällt der Vorgang der Abstraktion – jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt. Greifbare Elemente müssen für mich erhalten bleiben. Seit einiger Zeit habe ich auch Ton als Gestaltungsmittel wieder aufgegriffen, aus welchem ich etwas naive und lustige Köpfe, Figuren und Schalen entstehen lasse. Ich leite Mimik und Gesichtsausdrücke von den Portraits ab, konkrete Personen sind jedoch nicht mehr erkennbar. Es macht mir Spaß bunte Kreaturen zu schaffen, diese Freude möchte ich auch übermitteln.

Inhaltlich geht es mir darum, Charakterzüge und die Tagesverfassung, aber auch banale Inhalte wie zum Beispiel die Lieblingsfarbe der portraitierten Person, wiederzugeben.

Welche Werkzeuge sind für dich unentbehrlich?
Papier und Buntstifte vermutlich. Aber das wechselt sehr schnell, ich habe oft das Bedürfnis mir neue Sachen vom Künstlerbedarf zuzulegen. Dann schaue ich meine Schubladen durch und finde altes Buntpapier, welches mich zu neuen Arbeiten inspiriert. Es gibt viele weitere Werkzeuge und Materialien, mit deren Hilfe ich meine Ideen zum Ausdruck bringe, aber die kann ich für eine Zeit lang auch mal zur Seite legen, ich mag die Abwechslung.

Worauf hast du gerade Lust?
Ich möchte mit Kleister und Klebstoff experimentieren und auf neuen Untergründen arbeiten. Konkret schwebt mir die Idee einer großen Collage auf Leinwand vor. Ich möchte auch mehr den Körper als Ganzes verstehen und in meine Arbeiten einbinden. Mein Ziel ist es mit farbigen Papierstücken große Flächen auszufüllen und ganze Personen zu formen.

Was ist gerade die größte Herausforderung?
Meine Zukunftspläne zu ordnen, weiterhin positiv in die Zukunft zu schauen und eine Balance zwischen Kunst und Grafik Design zu finden, die für mich funktioniert.

emma peinhopf interview

An welchem Projekt arbeitest du gerade? Hast du in den nächsten Monaten eine Ausstellung geplant?
Momentan arbeite ich an meiner Abschlussarbeit für die Meisterklasse an der Graphischen. Im ersten Lockdown habe ich aus Spaß heraus eine weiße Hose bemalt, diese Idee möchte ich im Zuge meiner Abschlussarbeit weiterführen. Der Körper an sich und Körpernormen werden thematisiert, Kleidung steht als Medium im Mittelpunkt. Ich habe einige Visionen im Kopf, momentan stehe ich am Anfang meiner Arbeit und bin selbst auf das Endergebnis gespannt.

Emma Peinhopf – www.instagram.com/emmpsen