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ANASA. Was hat dich dazu bewegt?
Die letzten drei Jahre, und somit die ersten Jahre nach meiner Ausbildung habe ich in Spanien verbracht. Dort arbeitete ich als Freelancerin unter anderem mit einem lokalen, nachhaltigen Modelabel und wirkte bei verschiedenen Kreativ-Projekten mit. Dabei konnte ich zwar viel lernen und meine Kreativität einbringen, jedoch nie so ganz meine eigenen Prioritäten und Motivationen verfolgen. Zur gleichen Zeit war ich in einer Meditations-Gruppe und einem Frauenkreis vor Ort aktiv, was mich auf meinem Seelenweg bestärkte.

Die intensive Hingabe zu und Auseinandersetzung mit meinem Inneren inspirierte mich immer mehr und der Drang diese in die Welt zu bringen wurde immer stärker.

Ann-Sofie Gassner Künstlerin
Ann-Sofie Gassner

So begann ich abends, nachts und in den Pausen, nach und zwischen meinen Jobs, meine Ideen zu illustrieren. Schon bald wurde mir klar, dass die Themen, die ich behandle, in die Welt wollen, meine eigenen vier Wände reichten nicht. Durch meinen ursprünglichen Beruf als Modedesignerin war Kleidung ein klares Mittel meine Message als “tragbare Kunst” an die Frau* zu bringen. Und so entstand meine erste eigene Kollektion im Februar 2019 – eine Sammlung an Statement reichen Illustrationen, siebgedruckt in Barcelona, auf bio-faire Baumwoll-T-Shirts & Taschen.

Welche Philosophie steckt hinter der Marke?
Wir formen Teil einer Gesellschaft in welcher Emotionen, Gefühle und unser Inneres kaum eine Rolle spielen, ja wir sogar “belohnt” werden für unsere Funktionalität. Freiheit liegt im Innen. Da wo mein Selbst mit meinem Körper verschmilzt und ich frei bin zu leben, fühlen und einfach zu sein. Gebe ich dieser Wahrnehmung Raum, bemerke ich, wie plötzlich nicht nur Ich, sondern jede*r davon umfasst wird und ich somit Teile meines isolierten Denkens aufgeben kann. Themen wie bewusster Konsum und Menschenwürde nehmen Raum ein und erhalten Priorität. Und genau das bringt mich zum zweiten großen Punkt meines Projektes: Nachhaltigkeit & Fairness. Es geht nicht mehr nur noch darum, für mich selbst einzustehen, sondern auch für andere – im Modebereich beispielsweise für alle im Herstellungsprozess involvierten Menschen. Faire, ressourcenschonende Produktion und Menschlichkeit werden zu unweigerlichen Voraussetzungen für jede Kreation. Mittlerweile bin ich mit meinem Projekt ANASA einen Schritt weiter gegangen und habe für die neuste Kollektion ausschließlich Secondhand Kleidung als Basis verwendet.

“Our Vulnerability is our freedom.” – Ist ein wichtiger Leitsatz in meinem Schaffen. Klar ist: Nachhaltigkeit wird bei ANASA genau so groß geschrieben wie der Mut zur Veränderung.

Welches ist dein Lieblingsmaterial?
Bei den Secondhand Teilen, die upgecycelt werden, setze ich immer auf so viel Natur wie möglich, hier ist Baumwolle meine erste Wahl. Ich liebe es mit natürlichen Materialien zu arbeiten – in all meinen künstlerischen Ausdrucksformen. Ansonsten sind Leinen und Baumwolle meine liebsten Basics für Kleidung. Für Besonderes aber manchmal auch gerne Tencel oder Viskose.

Siehst du den Fashion-Upcycling-Trend als eine Konkurrenz für Modelabels?
Ehrlicherweise: Nicht wirklich. Zu allererst möchte ich klar unterscheiden, dass erfahrungsgemäß die Kund*innen der Upcycling-Mode zum größten Teil nicht dieselben sind wie die der “Mainstream Mode”. Bleiben wir jedoch bei der Spate “Conscious Consumer”, ist deutlich ersichtlich, dass sich Upcycling in den letzten Jahren weit verbreitete und sich einen klaren Platz in der Modeindustrie eroberte. Besonders im deutschsprachigen Raum findet seit einigen Jahren eine beeindruckende Bewusstwerdung statt; weg vom Massenkonsum und der Schnelllebigkeit und hin zu Nachhaltigkeit und Verantwortung. Diese Veränderung in den Menschen, birgt viel Raum für Neues und Altes, und bietet somit Trends wie dem Upcycling eine Bühne.

Ann-Sofie Gassner Künstlerin

Hast du Vorbilder?
Ich spreche lieber von inspirierenden Menschen und Projekten, als von Vorbildern, da dies für mich einen nacheifernden Charakter hat. Hier gibt es für mich viele Beispiele: Auf tieferer Ebene ist K., meine spirituelle Wegbegleiterin, eine davon, meine zwei Tanten So & Ro zwei weitere. In kreativer Hinsicht gibt es unglaublich viele kleine und große Künstler*innen und Projekte, die mein Schaffen prägen und deren Mut und Hingabe ich bewundere. (Die meisten davon jedoch nicht unbedingt im Modebereich.) Die Musikerin Alice Phoebe Lou ist eine meiner größten Inspirationen. Oh, und Frida Kahlo. Klingt basic, war und ist aber seit vielen Jahren meine immer präsente Muse.

Ann-Sofie Gassner Künstlerin

An wen hast du deine ersten Liebesbriefe geschrieben?
Hm…Mal abgesehen von den unzähligen Love-notes, die ich meinen Liebsten schon seit meiner Kindheit ständig hinterlasse und die für mich auch eine Form von Liebesbriefen sind, ging mein erster Liebesbrief im konventionellen Sinne an meine erste große Liebe in Kanada, in der Zeit als ich dort lebte. Ein besonderer Mensch namens D., mit dem ich auch heute noch verbunden bin.

Wo können unsere Leser*Innen Produkte von ANASA kaufen?
In meinem Online Shop unter www.anasacreations.com sind alle meine Kreationen zu finden.

ANASA creations – www.anasacreations.com

Compositions between self-discovery and eroticism, feminist art and teenage kitsch, dirtyness and pureness. The femme fatale of the modern Zeitgeist, as well as the exploration of the self,- and the image of others.

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5 Kunst-Stadtwanderwege in Wien zu Fuß erkunden. Alle Wanderwege starten an markanten Orten in Wien, sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und führen wieder zum Ausgangspunkt.

An Interactive sound installation by Barbora Horská (in collaboration with children from segregated Roma community). She presented her diploma project about segregation, sound and recycling.

Künstler*Innen haben seit jeher mit Trash, Abfall, Second-Hand-Materialien gearbeitet – sei es aus finanziellen, praktischen Gründen, oder dem Anlass heraus, sich von der „hohen Kunst“ abzuwenden.

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