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Mario Kiesenhofer | Island – Agios Pavlos Beach, Crete | Pigment Print, Neon Acrylfarbe auf Distanzleiste, gerahmt hinter satiniertem Plexiglas | 150 × 100 cm | 2019/21 | Studio View | © Bildrecht Wien 2020
Mario Kiesenhofer | Island – Agios Pavlos Beach, Crete | Pigment Print, Neon Acrylfarbe auf Distanzleiste, gerahmt hinter satiniertem Plexiglas | 150 × 100 cm | 2019/21 | Studio View | © Bildrecht Wien 2020

Explizit ist an diesen Bildern jedoch nichts. Leise und akkurat tastet der Künstler mit seiner Kamera Oberflächen aus Stein ab, welche diese Orte als Räume der Intimität konstituieren. Ähnlich den flüchtigen Begegnungen, die hier stattfinden, unterliegt auch das vulkanische Gestein einem permanenten Wandel und ist so gleichermaßen Kulisse wie Metapher.

Eine modernistische Architektur thront über der Ägäis: Die Darstellung einer Bauruine, wie sie in Griechenland häufig anzutreffen ist, verschließt sich in ihrer Wahrnehmung hinter satiniertem Glas. Neonfarbene Distanzleisten fordern grell Aufmerksamkeit ein, wirken aber auch abschirmend und machen klar: Hier ist eine Grenze, hier stößt eine Welt auf eine andere. Die Videoinstallation Fragments verschleiert, im Gegensatz zu den fotografischen Arbeiten, zunächst nichts, gibt dabei paradoxerweise aber dennoch nicht mehr „zu sehen“: Gesteinsbrocken werden in gestochen scharfer Qualität in einem 360 Grad Winkel abgefilmt und gegengeschnitten mit Aufnahmen eines nackten männlichen Körpers. Anorganische und organische Oberflächen verbinden sich zu einer Landschaft. Das filmische Bild wird reflektiert von einem amorphen Spiegel, der am Boden liegt und die abstrahierte Form einer Pfütze zu zitieren scheint. Das gestochen scharfe Bild fließt so vom Screen in den Raum, Grenzen zwischen Realität und Virtualität, 2D und 3D (oder sogar 4D) verschwimmen.

Die Klarheit, die diese neue Werkserie von Mario Kiesenhofer ausstrahlt, kann jedoch nicht über die komplexen und hochaktuellen Diskurse hinwegtäuschen, die Kiesenhofer mit Shifting Layers berührt: Er stellt medientheoretische Fragen nach der Beschaffenheit des Abbilds am Beginn des 21. Jahrhunderts, verwischt analoge und digitale Wahrnehmungs-Ebenen, verzahnt Privates mit Öffentlichem. Shifting Layers eröffnet einen, wie Homi Bhaba es definiert hat, „hybriden Raum“, einen „dritten Ort“, der zum Refugium und Safe Space wird.

 Mario Kiesenhofer | Island – Paleochori Beach, Milos | Pigment Prints, Neon Acrylfarbe auf Distanzleiste, gerahmt hinter satiniertem Plexiglas | Dimensionen variabel | 2019/21 | Studio View | © Bildrecht Wien 2020
Mario Kiesenhofer | Island – Paleochori Beach, Milos | Pigment Prints, Neon Acrylfarbe auf Distanzleiste, gerahmt hinter satiniertem Plexiglas | Dimensionen variabel | 2019/21 | Studio View | © Bildrecht Wien 2020

Zum Künstler: Mario Kiesenhofer wurde 1984 in Freistadt, Österreich geboren. Er lebt und arbeitet in Wien und wird in den USA von der Galerie Peter Hay Halpert Fine Art vertreten. Kiesenhofer hat Fotografie und Videokunst unter der Leitung von Matthias Herrmann und Dorit Margreiter an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert. Er ist Mitbegründer von Streulicht – einer diskursiven Publikationsserie für Fotografie und Artverwandtes. Seine Arbeiten wurden in internationalen und nationalen Galerien, Museen und Kunsträumen gezeigt. Kiesenhofers Arbeit beschäftigt sich mit dem Dispositiv der Fotografie und wie dieses den Blick auf Realitäten, die nicht von vornherein als solche wahrgenommen werden, schärft. Er befasst sich mit der Rasterung von Oberflächen sowie der Beschaffenheit von sozialen Räumen und Landschaften, welche von der Gay-Community für intime Begegnungen und sexuelle Interaktionen genutzt werden. Kiesenhofer erforscht diese queeren Räume mit seiner Kamera und kreiert fotografisch Objekte und Videoinstallationen, die Realitäten miteinander verschwimmen lassen.

Soft Opening: Donnerstag, 10. Juni 2021, 19 – 22 Uhr Begrüßung: Sira-Zoé Schmid, Bildrecht Zur Ausstellung: Lisa Ortner-Kreil, Kunstforum Wien

Artist Talk: Mittwoch, 16. Juni 2021, 19 Uhr Claudia Slanar, Belvedere, im Gespräch mit Mario Kiesenhofer (max. 8 Personen & nur nach Voranmeldung

Private Einzelführungen: mit dem Künstler & der Bildraum-Leitung nach Vereinbarung unter sira-zoe.schmid@bildrecht.at

Ausstellungsdauer: 10. Juni – 8. Juli 2021

Adresse und Kontakt:
Bildraum 1
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at

The first show of Jamais vu project curated by Liudmila Kirsanova includes artworks by Lea Maria Gold, Pille-Riin Jaik, and Elisabeth Molin that reflect on ideas of concealing and estrangement.

EUTOPIA ist eine künstlerische Installation, die mit kurzen Text – Mantras arbeitet. Die etymologische Herkunft des Wortes Eutopie leitet sich aus dem Altgriechischen von eu – gut und topos – ab.

Erin Sankey is currently studying at the University of Applied Arts Vienna. Influenced by psychoanalysis and her own diary entries, her work meditates upon her own mundane experiences.

In seiner Arbeit widmet er sich der Sichtbarmachung und poetischen Aufbereitung von Daten, die wir digital, wie physisch, hinterlassen und die von verschiedenen Akteuren automatisch gesammelt werden.

Gärten werden seit jeher beschworen als Orte der Poesie, Philosophie, Sinne und Lüste. Im Alltag ist er für viele ein Raum des zur Ruhe Kommens und eine Quelle der Kraft.

Das Projekt „Digital Frame pt.1“ von Luca Mussnig wird von der Galerie AA Collection auf der Kunstmesse Parallel Editions von 26.5 bis 30.5.2021 im Semperdepot in Wien präsentiert.

Fasziniert von der Sonne, greift sie immer wieder auf grundlegende fotochemische Prozesse zurück, die Fotografie, Haut, Landschaft, Licht und Zeichnung ineinandergreifen lassen.

Die Künstlerin Sara Lanner ist die diesjährige Gewinnerin des H13 Niederoesterreich Preis für Performance. Mit ihrem Projekt MINE konnte sie die vierköpfige Jury überzeugen.

Marie Teufel hat beim 2 Days Animation Festival Online mit ihrem Kurzfilm „The seat of the bus ist still warm as you sit down“ den 1. Preis in der Kategorie Best Austrian Student Animation gewonnen.

SLOW WAVE präsentiert offene künstlerische Begegnungen, die über unsere gegenwärtigen Produktionsweisen in Hinblick auf das Klima im weitesten Sinne und die post-pandemische Ära reflektieren.

Die Galerie Rudolf Leeb versammelt im Bildraum Studio vier aufstrebende Positionen der jungen Wiener Kunstszene. Mit den Mitteln der Malerei und Skulptur beschäftigen sich die Künstler*innen.

From next Thursday Anton Defant is transforming the ALL $OLD OUT gallery space at Burggasse 98 into a flower shop. We are inviting you to experience his latest body of work.

Portrait painting is a mirror of our time and has played an essential role in the history of art since the beginning of artistic forms of expression. Shaped by political and social conditions and influences.

Exakt sieben Minuten liegen zwischen den Geburtszeiten von Michael (10:04) und Thomas (10:11). SEVEN MINUTES erzählt die Geschichte von den Brüdern, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Scribbling is primarily a personal, involuntary, and intimate act. In a time of imposed isolation and separation it may be more so, reflecting the private terrain of self-caring strategies.

Daniela Trinkl hinterfragt in ihrer künstlerischen Praxis Themen der Ambiguität. Fasziniert vom Objekthaften, dessen Zweck und Verwendung nicht unmittelbar erkennbar ist, entwickelt sie ihre Arbeiten.

Valentina Schandl ist eine Wiener Fotografin, die sich auf den weiblichen Körper konzentriert und diesen in einen neuen Kontext stellt. Ihre Werke sind aktuell auf der 13th Venice Art Fair zu sehen.

Unter dem Titel „Bubbles and Borders. Boundaries of Digital Freedom“ haben sich elf interdisziplinäre KünstlerInnen mit der aktuellen Thematik der Internet-Zensur auseinandergesetzt.

Nosis neuer Release „Zeitlos“ handelt von Freiheit und Liebe und hinterfragt heutzutage als „wichtig“ angesehene Werte. Er sehnt sich nicht nach Materiellem, sondern nach Ewigkeit.

GYAL beschreibt sich in ihrem Track „Pompeji“ selbst als „kaputte Sehenswürdigkeit“. Viele KünstlerInnen sind gezeichnet und schreiben aufgrund ihrer Erfahrungen Texte.

Die 23-jährige Wienerin TAY-LAH ist eine Sängerin mit kroatischen und nigerianischen Wurzeln. Dieser Background hat ihre Persönlichkeit und ihr musikalisches Schaffen bereits früh geprägt.