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Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram
Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022

Bugrams Werke und Projekte suchen den Diskurs mit dem Publikum und stellen unter anderem gesellschaftliche, patriarchale Gegebenheiten in Frage. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Druckgraphik und Zeichnung. Die zahlreichen und differierenden Sujets zeigen eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Themenkomplex.

Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022
Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022

Die großformatige Zeichnung „alles was du sehen willst…“ ist eine kunsthistorische Referenz auf die unzähligen Frauendarstellungen, die üblicherweise von alten Meistern – Männern – gemalt wurden und einen klassischen male gaze einnehmen. In der Geschichte der Kunst wird die Frau frontal, meist hilflos oder fast ohnmächtig als Objekt der Begierde dargestellt. Bugram verkehrt diesen Blick ganz bewusst, befreit den Körper aus dem archaischen Diskurs und holt diesen mit der eindeutigen Geste des Einspruchs – dem hochgestreckten Mittelfinger die Porträtierten – in unsere Zeit. Das Widerstands-Zeichen sagt klar, dass es nicht egal ist, wie wir Frauen* betrachten. Die Geste soll aufwecken.

Das Pendant „…oder nie überdenken wolltest“ lässt den weiblichen Körper durch eine schriftliche Verdichtung der Fragen „Ist es das was du sehen willst? Ist es das was du siehst?“ erahnen. Es sind hier inhaltliche Inputs, Denkanstöße, die den Betrachtenden entgegengebracht werden. Diese laden dazu ein, die menschliche Wahrnehmung zu hinterfragen, denn oft sehen wir nur Dinge, die wir auch sehen wollen. Oder auf die Art und Weise wie wir es im Zuge unserer Sozialisierung erlernt haben – ohne diese Muster zu hinterfragen.

Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022
Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022

Die Serie „It’s a match and it’s going to be grand” referiert auf Datingapps, wie zum Beispiel Tinder. Die Benachrichtigung „It’s a match“ erscheint am Display, sobald sich eben der oder die vermeintlich Richtige in den Tiefen des Netzes gefunden hat. Nach längerer Recherche merkte Julia Bugram, dass sich Männer auf ihren Profilen anders darstellen als Frauen. Ganz klar steht hier der Oberkörper, meist das Sixpack, im Fokus. Oft sind sogar die Köpfe beim Foto abgeschnitten und der Mensch wird zur Fleischbeschau – die Herren präsentieren sich selbst klar als Objekt. Die Kohlezeichnungen sind durch Wischen und Verwischen mit den Fingern entstanden und nehmen auf ironische Art und Weise die Swipe-Bewegung auf, die auf den Plattformen bedeutend sind. Da die Künstlerin niemandem etwas unterstellen möchte, tragen alle Torsi eine weiße Weste (weiß gerahmt) und hier werden auch Betrachter*innen in keinster Weise enttäuscht – es darf sogar nachgemessen werden(!) – die versprochenen 20 cm sind garantiert. Mit Augenzwinkern wird so auf teils absurden Idealvorstellungen einer westlichen Gesellschaft verwiesen.

Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022
Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022

Die Druckgraphiken WUT – MUT – FUT gelten als Startpunkte für die Auseinandersetzung mit den zuvor besprochenen Themen. Zuerst war die Wut da über all die Ungerechtigkeiten, die in der Gesellschaft aufzufinden sind und noch nicht ausgetragen wurden. Es hat Mut gebraucht, um sich der Thematik zu widmen und Fut steht stellvertretend für das Projektthema. Prägnante Schriftzüge zieren die pastellfarbigen, zarten Biedermeiertapeten, die das Häusliche assoziieren. Die Tapeten wurden frei von der Künstlerin erfunden, enthalten aber Symbole, wie die Schwerlilie, die stellvertretend für das Männliche steht oder die Pfauenfeder, die wie eine Vulva anmutet. Inhaltlich geht es auch um die Care-Arbeit, die Frauen* tagtäglich leisten. Gerade in der Coronazeit ist die Frau einer stärkeren Mehrfachbelastung ausgesetzt, was Job, Haushalt und Kindererziehung, sowie vor allem dem Homeschooling betrifft.

Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022
Ausstellungsansicht #letssmashthepatriarchy von Julia Bugram, Galerie am Park, Wien 2022

Die Werkserie „Verbindlichkeiten“ ist ein Zeitdokument und brachte seit dem ersten Lockdown Menschen über das gemeinsame Schaffen zusammen, während zugleich Distanz gewahrt wurde. Nach einer Vorgabe wurde die Öffentlichkeit aufgerufen, individuelle Interpretationen der Aufgabe anzufertigen und diese per Post an Julia Bugram zu senden. Alle Beiträge wurden zu einem größeren, gemeinsamen Ganzen zusammengefügt. Hier wollte die Künstlerin die gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zeigen. Die damit zusammenhängenden Überlegungen Hoffnung zu schenken, resultierte in dem Kunstprojekt „Verbindlichkeiten“, bei dem sich Menschen beteiligen konnten, neue Verbindungen geknüpft wurden, während im gleichen Moment die notwendige Distanz eingehalten wurde.

Julia Bugram – www.juliabugram.com

Polina Sokolova (1999) ist eine junge Künstlerin aus dem russischen Hinterland, die vor fünf Jahren nach Wien gezogen ist. Derzeit studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse von Daniel Richter.

Es handelt sich um die zweite Ausstellung des fast gänzlich unbekannten Künstlers Ronas Kloss. Relaxing Massage soll die Möglichkeit bieten, den Stress der kollektiven Alltagsrealität hinter sich zu lassen.

QM&A Artist Collectives. Im Rahmen des Projekts arbeiten Künstler*innen, die schon lange in Wien wohnen mit Künstler*innen zusammen, die erst vor kurzem nach Wien gezogen sind.

„Ein blick auf mein Smartphone und ich hab‘ das Gefühl, die ganze Welt will dass ich besser bin. Gesünder, sportlicher und beliebter. Perfekt, laut, bunt und stumpf uh lala la…“

Die Weiß-Tanne (Abies alba) ist eine europäische Nadelbaumart aus der Gattung Tannen. Sie ist tief in der österreichischen Tradition verwurzelt und außerdem ein beliebter Weihnachtsbaum.

In a restless obsession with combining elements, generating tensions, as well as seeking balances and rhythms, the artist creates visual challenges. A painting should always be able to surprise.

Das von Kuratorin Nora May und Künstlerin Stephanie Winter von 5. November bis 31. Jänner präsentierte Projekt RADICAL CARE versteht Mutterschaft als politische Strategie und imaginiert eine Welt.

Die Schenke ist ein selbstorganisierter Raum und wird verwaltet von einem Kollektiv, das sich immer freut, über nette Menschen die einsteigen wollen. Es gibt unterschiedliche Bereiche, wie man helfen kann.

Johanna und Sophia Hörmann, sind das HÖRFRAU Kollektiv – ein gemeinsam initiiertes Projekt an der Schnittstelle von Theorie und Praxis mit dem Fokus auf wissenschaftliche Forschung.

Nazim Ünal Yilmaz is a painter whose work conjures up a highly dystopic world, where civic and patriotic acts and gestures take on malignant meanings: personal relationships are devalued by social conventions.

Die nächste Single des erst kürzlich bei MOM I MADE IT unter Vertrag genommenen SALÒ heißt „Glock 17“ und kommt punkig und wütend um die Ecke, viel düsterer als „Bonjour Tristesse“.

Nach erfolgreichem Start im letzen Jahr, wird PARALLEL VIENNA erneut zusätzlich zur Kunstmesse im September das Konzept der PARALLEL EDITIONS vom 12. bis 15. Mai 2022 veranstalten.

Christoph Doswald, Bettina Leidl und Marieke Wiegel sowie Fiona Liewehr kuratieren die Sondersektionen der SPARK Art Fair 2022 in der Wiener Marx Halle. Neue Schwerpunkte für neue Künstler*innen.

Azadeh Vaziri, geboren 1984 in Teheran, lebt und arbeitet in Wien. Bis 2013 besuchte sie die Azad Universität Teheran. Nach ihrem Abschluss widmet sie sich der Politik und kämpft für die Freiheit der Frauen.

Her creations include installation, sculpture, performance and video, among which sculpture is the core of her work. A revisitation of sculpture, an extension of its three dimensionality & attunement to body.

Thinking About the Future as a mental process known as prospection comprises future planning, future oriented emotional experience visually lived through imaginative scenarios of a possible future.

In her works, Darja Shatalova examines the structures of her environment and personal life on the macro level. She presents for the first time her entire archive of recordings in an accesible, space-based installation.

The year 2021 in short from LNR’s point of view: In addition to discoveries of artists, online publications, columns and contributions, this year has again involved corporeal productions.