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Elisabeth Gschiel | „ENTSCHÄRFTE WAFFEN“, Waffe mit Mixer (Detail), 2024 | Rote Nähseide auf Leinwand | 65 x 45 cm | Foto: Peter Brandstätter 2025 | © Bildrecht, Wien 2025
Elisabeth Gschiel | „ENTSCHÄRFTE WAFFEN“, Waffe mit Mixer (Detail), 2024 | Rote Nähseide auf Leinwand | 65 x 45 cm | Foto: Peter Brandstätter 2025 | © Bildrecht, Wien 2025

Die Nähmaschine, traditionell Symbol für die Industrialisierung, den Fortschritt und die Emanzipation der Frau, wird in Gschiels Werk zum politischen Werkzeug. Ein ideales Instrument, um künstlerische Kritik an den aktuellen weltpolitischen Geschehnissen zu üben. Mit Nadel und Faden kreiert die Künstlerin so Geschichten & Bilder über Macht, Gewalt und Widerstand.

Im Zentrum der Ausstellung im Bildraum 01 stehen Gschiels Arbeiten zu Waffengewalt. Mit der Serie Kaputte Waffen hat die Künstlerin 2021 nach dem Sturm auf das Kapitol begonnen und diese 2023 nach Beginn des Israel-Gaza-Kriegs um die Serie Entschärfte Waffen erweitert. Deformierte Gewehre, geknickte Revolver verbunden mit Alltagsgegenständen wie Handmixern oder Musikinstrumenten verbildlichen den Versuch, Ohnmacht in künstlerische Handlung zu übersetzen. Elisabeth Gschiel verwandelt Symbole der Gewalt in fragile Objekte des Friedens — humorvoll, kritisch und tief bewegend.

Wie unsichtbare Sprechblasen umweben ihre ebenfalls genähten Textarbeiten Manifest, Invisible & Leere Bücher, die in der Mitte des Raumes platzierten Waffen und geben Einblicke in die sozialen Krisen unserer Zeit und das damit verbundene menschliche Leid. In der Arbeit Invisible kann man nur durch genaues Hinsehen Worte wie „depression“, „fear“, „poverty“, „exhaustion“, u.v.m. erkennen. Ohne Faden genäht, bilden lediglich die feinen Einstichlöcher den Textkörper und fordern die Betrachter:innen dazu auf, achtsam zu werden — zu erkennen, was im Verborgenen liegt.

Elisabeth Gschiels Kunst ist eine Form der Beobachtung und ein stiller Aufruf zur Wachsamkeit. Ihre Fäden verbinden Vergangenheit und Gegenwart, Trauma und Hoffnung, Zerstörung und Heilung. Aus scheinbar zerstückelten Texturen entstehen textile Narrative — ein Plädoyer für Diplomatie und Frieden.

Ausstellung: Elisabeth Gschiel – Textile Resistence
Eröffnung: Dienstag, 8. Juli, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 9. Juli – 21. August 2025

Adresse und Kontakt:
Bildraum 1
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at

Elisabeth Gschiel – www.elisabethgschiel.com

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Lisa Kerlin ist Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin. Seit zwei Jahren leitet sie das Volkstheater in den Bezirken. Zuvor arbeitete sie eng mit Kay Voges in Dortmund und Wien zusammen.