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Group exhibition La Certeza del error (2015)
 Galeria Arte x Arte Aus der Arbeit: The residual Value 73 x 100 cm
Gruppenausstellung. La Certeza del error (2015) Galeria Arte x Arte Aus der Arbeit: The residual Value 73 x 100 cm

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Plötzlich. Also, es war etwas unerwartet. Eine Freundin hat mich gebeten, ob ich sie zu einem Fotokurs begleiten würde. Damals, hatte ich schon Interesse an Fotografie, aber trotzdem wollte ich kein Fotokurs besuchen. Ich war noch nie ein großer Liebhaber von Technik aber jetzt muss ich mich bei ihr bedanken. Nach dem Kurs und nach einem langen Suchprozess, konnte ich langsame mein Weg in der Fotografie finden.

Woher nimmst du deine Inspiration?
Vor allem Über das, was tagtäglich geschieht. Ich mache mir Notizen, über das, was ich beobachte. Von den einfachsten Dingen. Zum Beispiel: Wenn ich in den Supermarkt gehe und überrascht bin von den Fotoautomaten, oder von Ausstellungen die ich besuche, Gespräche die ich mit anderen Künstler habe, was ich lese, Filme die ich anschaue. Aber auch auf den Internet Platforms. Eine Sache führt zur anderen und plötzlich kann ich erkennen: Hier, scheint es etwas zu geben.

Um was geht es in deinen Arbeit?
In meiner künstlerischen Praxis beschäftige ich mich mit, durch und über das Fotografische Medium, oder besser gesagt, auf Bildern in Oberflächen. Ich arbeite nicht nur mit Kameras, sondern vor allem mit Bild Aufnahmegeräten: Scannern, Mikroskopen, Screenshots, unter anderem. Was macht Fotografie? Was kann Fotografie? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen des Mediums?

Wie beginnst du sie?
Interessant ist es, wenn man sich nicht selbst eine neue Aufgabe stellt. Es kommt einfach. Die neuen Ideen kommen langsam. Manchmal geht es darum, ein Puzzle zusammenzusetzen. Die Ideen (und die Bilder) zusammenzubringen. Manchmal beginnt der Prozess mit der Idee und dann mit den Bildern. Manchmal auch andersherum. Ich bin jedoch der Meinung, dass der Prozess nicht erzwungen werden sollte. Als Künstler muss man sich loslassen können. Ich habe keine starren Prozesse. Und ich glaube auch nicht, dass das, was bei einer Arbeit funktioniert hat, auch bei einer anderen funktionieren kann. Obwohl ich der Meinung bin, dass jedes Werk eine Beziehung zum vorherigen hat, denke ich, dass es immer einen neuen Anfang gibt. Es geht darum, neue Entscheidungen zu treffen, denn diese Entscheidungen müssen vom Werk getroffen werden und nicht von mir als Künstler: Welches Format soll es haben? Welches Papier soll ich verwenden? Falls es sich um ein digitales Gerät handelt: Wie sieht das Display aus? Welche Auflösung wird es haben?

Wer sind ihre wichtigsten Vorbilder und warum?
Ich denke nicht so oft über das Wort Vorbild nach. Ich fühle mich bequemer mit der Frage: Mit wem möchte ich meine Arbeit diskutieren? Wer sind meine Gesprächspartner? Einige Namen, die mir sofort in den Sinn kommen: Ariel Authier, Bruno Dubner, Andrea Ostera, Leandro Katz und Gabriel Valansi (Argentinien)

Aus Deutschland und Österrreich: Alwin Lay, Bastian Schwind, Berit Schneideri, Günther Selichar, Hito Steyerl, Joachim Brohm, Johannes Raimann, Katarína Dubovská, Luise Marchand, Peter Miller, Peter Piller, Sabine Bitter und Helmut Weber, Und wenn es um konzeptuelle Kunst geht: John Baldessari, Hollis Frampton, Robert Heinecken, Christopher Williams. Die Liste geht’s aber weiter.

martin volman

Woran arbeitest du gerade?
Ich gestalte ein Buch über mein Projekt Mavica und bereite ich mich das an Verlage zu zeigen. Dieses Projekt basiert auf Bildern (+3000) , die ich mit einer der populärsten digitalen Kameras aus dem Ende der 90er gemacht habe. Der Magnetismus liegt nicht nur in der Namensgebung der Kamera, sondern auch in den Bildern selbst: Die Bilder ziehen sich an, sie stoßen sich ab und dann kommen sie irgendwie wieder zusammen. Durch die alt aussehende, visuelle Textur erscheinen die Fotos in die Zeit zurückversetzt. Trotz optischer Makel bekommen die Bilder mit ihrer magnetischen Anziehungskraft eine fremdartige, unerwartete Schönheit.

Fotograf: Martin Gersbach
Martin Volman. Foto: Martin Gersbach

Letzte Frage. Also Künstler bist du ja auch eine Person des öffentlichen Lebens. Warum ist dein Instagram Privat?
Ja, das stimmt. Einerseits, bin ich der Meinung, dass, in der Offline Welt: Kunst – und vor allem Fotografie – mehr öffentlich sein sollte. Fotografie auf der Straße können nicht nur Plakate oder Werbungen sein. Am Anfang war mein Konto öffentlich. Aber im Laufe der Zeit, Spam hat in den sozialen Netzwerken (und insbesondere auf Instagram) stark zugenommen. Meine Aufgabe ist es, Künstler zu sein und nicht, Bots oder gefälschte Profile zu blockieren. Das nimmt leider viel Zeit in Anspruch. Aber auch: Mein IG Inhalt ist nicht nur auf Ausstellungen oder Work in Progress bezogen und daher finde ich gut, zu entscheiden mit wem möchte ich das teilen Ich hoffe, Instagram kann bestimmte Dinge verbessern. Dann, wird mein Profil wieder öffentlich sein.

Martin Volman – www.martinvolman.com, www.instagram.com/mvolman/