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Edition Staeck, Heidelberg 1978
Edition Staeck, Heidelberg 1978

In dieser Ausstellung vereinen wir eine hohe Dichte an künstlerischen Ideen mittels den Plakaten von Beuys. Jedes der Plakate steht für eine Ausstellung, eine Aktion oder eine künstlerische Affirmation Jedes Plakat ist wiederum selbst ein Kunstwerk im Sinne der „Sozialen Plastik“. Soziale Plastik beschreibt das künstlerische Tun als gesellschaftlich wirksam. Die Erweiterung des Kunstbegriffs als „Soziale Plastik“ durch Beuys führt zu jener legendären Aussage „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Was wiederum nicht bedeutet, dass jeder als Künstler lebt und im engeren Sinne künstlerisch tätig ist, aber dass jede Aktivität des Menschen aus dem kreativen Potential von ihm oder ihr und noch umfassender die Wirkung dieser Aktivitäten in die Gesellschaft hinein, gestaltende Kraft hat.

Kondensationskerne. Beuys Verständnis von Kunstwerken als Kondensationskerne entspringt der Vorstellung, dass jedes Kunstwerk in seinem Innersten aus der Idee der Künstlerin besteht und mit dem künstlerischen Impuls eine hohe Energiedichte aufweist, die dann in jeder Begegnung des Kunstwerkes mit der Außenwelt, seien es Betrachterinnen und ihre Gedanken oder auch Räume, Aktionen oder Performances weitere Anlagerungen künstlerischer Energie auslöst. In der Systemtheorie werden diese Kondensationskerne als Attraktoren beschrieben, in der Physik bezeichnen wir sie als schwarze Löcher. Allen diesen Beschreibungen gemein ist die Anziehungskraft durch hohe Dichte. Sei es eine Massedichte wie in der Physik, eine Strömungsdichte wie in der Theorie komplexer Systeme oder die Dichte künstlerischer Energie.

Coyote_Performance by Joseph Beuys, Welsh Arts Council, Cardiff 1978, Foto Caroline Tisdall
Coyote_Performance by Joseph Beuys, Welsh Arts Council, Cardiff 1978, Foto Caroline Tisdall

Ideenträger. Ebenso versteht Beuys seine so genannten Multiples (Editionen) oder Plakate als künstlerische Akte und Objekte, die diese Qualität in sich tragen und damit quasi als Botschaften der künstlerischen Idee in die Welt gesendet werden, um diese zu verändern.

Mensch, Du hast die Kraft zu deiner Selbstbestimmung, Die Grünen, 1980
Mensch, Du hast die Kraft zu deiner Selbstbestimmung, Die Grünen, 1980

Vehikel. Jedes Plakat, jedes Multiple, jeder Vortrag und nicht zuletzt jedes Kunstwerk im eigentlichen Sinne ist als Vehikel zur Kommunikation zu verstehen. Kommunikation ist Basis der Wirkung von Kunst und Künstler. Dabei ist von außerordentlicher Bedeutung, dass jede Äußerung und sogar das Denken an sich Ausdruck eines kreativen Ereignisses ist. In dem Moment wo dieses kreative Ereignis das Individuum verlässt, sei es als gesprochenes Wort oder in einer materialisierten Form hat es gestaltende Kraft, ist es in der Welt und hat Einfluss auf Sie.

Andy Warhol & Joseph Beuys_Galerie Lucio Amelio, 1980, Foto Mimmo Jodice
Andy Warhol & Joseph Beuys_Galerie Lucio Amelio, 1980, Foto Mimmo Jodice

Die Ausstellung umfasst ca. 250 signierte Plakate, Multiples und Ephemera von Beuys und ist damit Ausdrucks seines vielfältigen künstlerischen Schaffens. Jede Besucher*in kann anhand dieses Kosmos an Gedanken, Weltzugängen und Gestaltungskräften Teil der sozialen Plastik dieser Ausstellung werden.

Wenn einer fähig war, BILD und TEXT so wirkungsvoll, so visionär und werbewirksam wie KUNST im öffentlichen, kulturellen und akademischen Raum zu installieren, zu manifestieren und zu dekonstruieren als gleichrangiger Antipode zu ANDY WARHOL, dann ist es JOSEPH BEUYS. Er wusste, warum und wofür er warb: den ERWEITERTEN KUNSTBEGRIFF und die SOZIALE PLASTIK … – Prof. Katharina Sieverding

Ausstellung: Joseph Beuys. Kondensationskerne, Ideenträger und Vehikel
Dauer der Ausstellung: 22. Oktober – 28. November 2021

Adresse und Kontakt:
Städtische Galerie im Alten Feuerhaus
Aegidiplatz 3, 83435 Bad Reichenhall
info@kunstakademie-reichenhall.de
www.kunstakademie-reichenhall.de

SLOW WAVE präsentiert offene künstlerische Begegnungen, die über unsere gegenwärtigen Produktionsweisen in Hinblick auf das Klima im weitesten Sinne und die post-pandemische Ära reflektieren.

Ab 4. November gibt es in der Galerie der Komischen Künste im Wiener MuseumsQuartier die Ausstellung „Therapeutische Cartoons“ zu sehen. Wie sieht Psychoanalyse beim Werbepsychologen aus?

Die besetzte Gruppenausstellung inventing the past schließt direkt an die vorangegangene Präsentation mit dem Titel chasing another tomorrow an und verdeutlicht als zweites Kapitel einen Perspektivwechsel.

Zusammengehalten durch Klammern und Ledergurte erzeugen sie ein beunruhigendes und beängstigendes Narrativ, das im starken Kontrast zu der scharfkantigen und genauen Struktur der Modelle steht.

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Er interpretiert in seinen Arbeiten die inszenierte Fotografie neu. Zum einen gibt er dem Betrachter das Gefühl, nur zufällig Zeuge eines „flüchtigen“ Moments geworden zu sein.

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Symbole sind wichtig, denn sie konstruieren unseren Alltag: Straßen, Verkehr, den Raum der uns umgibt und unsere Lebenswelt. Durch ein Symbol im öffentlichen Raum erzählen sie Alltagsgeschichte.

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