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Installation view, inventing the past, max goelitz, 2021 | Photo: Dirk Tacke
Ausstellungsansicht, inventing the past, max goelitz, 2021 | Foto: Dirk Tacke

Die künstlerischen Positionen eint ihr konzeptueller Ansatz sowie Fragen nach den Auswirkungen von Technologie auf die menschliche Existenz. Dabei zeichnet die Ausstellung ausgehend von einer jüngeren Generation von Künstler/innen die formalen Fragestellungen der konzeptuellen Kunst der 70er Jahren nach. Als Reflexion über die aktuelle Zeit wird der technologische Fortschritt mit einer hohen Sensibilität für die natürliche Umwelt in Frage gestellt. In der Verbindung von Mensch, Technologie und Natur offenbart sich das Spannungsfeld aus dem die Werke ihr komplexes Zusammenspiel aus technischen Bestandteilen, geometrischen Formen und natürlichen Elementen schöpfen. Die Galerie wird transformiert in eine Art mystische Landschaft, in der natürliche und technoide Elemente miteinander in einen Dialog treten und verschiedene Geschichtsschreibungen zulassen.

Als einer der Pioniere der Post-Minimal-Art revolutionierte Keith Sonnier den Skulpturenbegriff der 70er und war einer der ersten Künstler, der Neon und neue Technologien seiner Zeit zusammenbrachte und half die räumliche und kulturelle Logik dieser Systeme, mit Hilfe der einzigartigen Wahrnehmungseigenschaften von Neonlicht im realen Raum zu materialisieren. Sonnier sah die Arbeit mit Licht in Zusammenhang mit neuen Kommunikationsstrukturen und die radierenden Wellen von Neon ein Weg eine Welt zu visualisieren, in der Distanzen geringer werden und Kommunikation in kurzer Zeit möglich ist. Die Ausstellung präsentiert, wie der Künstler mit Licht und Neon als Material in seiner Praxis zunehmend experimentierte.

Zentral in der Ausstellung ist Haroon Mirzas Installation Standing Stones (Solar Symphony 8) präsentiert, in der sich Technologie und Zitate an Frühkulturen vereinen. An einer großen schwarzen Steinskulptur ist ein Solarpanel diagonal befestigt, ihr gegenüber steht ein kleinerer Stein als Gegenspieler. Bei der Verfolgung der Bewegung der Sonne über den Himmel erzeugt das Solarpanel Strom, das eine Reihe von LED-Leuchten und einen Lautsprecher antreibt. Mirza besitzt eine besondere Faszination für Elektrizität als Material durch sein Interesse an Musik und Sound, die immer wieder zu bestimmenden Medien in seiner künstlerischen Arbeit werden. Neben den hochtechnologischen Elementen thematisiert die Arbeit auch frühzeitliche Rituale und verweist auf Monolithe und Steinkreise, wie es Stonehenge als wohl berühmteste Beispiel belegt und war zuletzt im Park des Museum Tinguely in Basel ausgestellt.

In den Werken des mehrmaligen Venedig-Biennalen-Teilnehmers Neïl Beloufa verbinden sich verschiedenste Materialien und Techniken, die unsere heutige von digitaler Technologie durchdrungene Gesellschaft, deren Wertesysteme und Repräsentationsstrategien thematisieren. In seinen Wandobjekten aus der Serie The Moral of the Story schafft der Künstler anhand klassischer Erzählcodes eine Allegorie der zeitgenössischen Welt, die mit Verweisen auf kapitalistisch strukturierte Handlungen, die Intimität der Familie, Umweltkatastrophen und Artensterben, die Grenzen eines individualistischen Ansatzes aufzeigt.

Anstatt traditionell illusorische Bildräume zu schaffen, entwirft Natacha Donzé in ihren Leinwänden dimensionslose Räume zwischen unserer eigenen Realität und fernen Zukunfts- oder Vergangenheitsbildern, die durch abstrakte Formen von kulturellen Versatzstücken Narrative lediglich andeuten. In ihren Werken dekonstruiert Donzé Machtstrukturen institutioneller, politischer und kommerzieller Systeme der Gegenwart, indem sie Fragmente dieser Ordnungen aufgreift und hierarchielos in eigene Bildwelten einbettet.

Ausstellungsansicht, inventing the past, max goelitz, 2021 | Foto: Dirk Tacke
Ausstellungsansicht, inventing the past, max goelitz, 2021 | Foto: Dirk Tacke

Lou Jaworski kombiniert in seinen konzeptbasierten und raumspezifischen Werken häufig Magneten, Neon und Computer Racks, die als Hardware zur Speicherung von digitalen Daten dienten. Seine Werke aus geometrisch geformten Ferritmagneten zeichnen sich durch das spannungsvolle Zusammenwirken von materieller Autonomie, ephemerer Abstraktion und physikalischer Gesetze aus. Der Künstler beschäftigt sich mit metaphysischen Fragestellungen, die sich mit formaler Reduktion verbinden, sowie mit Phänomenen der menschlichen Wahrnehmung. So wirken in der mehrteiligen Arbeit L.A. die in Fassungen und an der Wand angebrachten Zylinder auf den ersten Blick wie industrielle Neonröhren und erst bei genauerer Betrachtung wird die Materialität der aus Marmor gefertigten Säulen sichtbar.

Gruppenausstellung: inventing the past
Künstler*innen: Neïl Beloufa, Natacha Donzé, Lou Jaworski, Haroon Mirza, Keith Sonnier
Dauer der Ausstellung: 11 September – 23 Oktober 2021

Adresse und Kontakt:
max goelitz
Maximilianstraße 35 – Eingang Herzog-Rudolf-Straße
80539 München
maxgoelitz.com

Zusammengehalten durch Klammern und Ledergurte erzeugen sie ein beunruhigendes und beängstigendes Narrativ, das im starken Kontrast zu der scharfkantigen und genauen Struktur der Modelle steht.

ECPAT Österreich, eine Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte von Kindern vor sexueller Ausbeutung, unterstützt als Kooperationspartner das Projekt initiiert durch die BONO-Direkthilfe.

Er interpretiert in seinen Arbeiten die inszenierte Fotografie neu. Zum einen gibt er dem Betrachter das Gefühl, nur zufällig Zeuge eines „flüchtigen“ Moments geworden zu sein.

Vom 12. bis 16. Oktober wird das Projekt im school, Grüngasse 22, mit allen entstandenen Designs, begleitet von der Dokumentation des Prozesses und Portraits durch Mafalda Rakoš, präsentiert.

Wie wollen wir zusammen leben? Wie sieht die perfekte Stadt aus? Seit drei Jahren beschäftigt sich die Künstlerin Petra Schnakenberg mit dieser Frage und baut Stadtbilder in Miniaturformat.

Symbole sind wichtig, denn sie konstruieren unseren Alltag: Straßen, Verkehr, den Raum der uns umgibt und unsere Lebenswelt. Durch ein Symbol im öffentlichen Raum erzählen sie Alltagsgeschichte.

Die Vögel sterben jetzt, Tag für Tag, massenweise, auf Feld und Wiese, unbemerkt von der Öffentlichkeit. Jetzt und seit Jahrzehnten schon, immer weiter geht das große stille Sterben.

Bernd Oppl is a featured artist of the film festival Crossing Europe 2021, for which he developed a project exhibited in Lentos. It is on view in a special room, with a big window facing the Danube.

Manche beginnen ihren Prozess bei sich selbst. Jasmin Edelbrunner startet bei anderen. Dafür kreiert sie fiktive Künstler*innenpersönlichkeiten und erschafft anschließend deren Kunstwerke.

Wenn sich Ernst Lima mit Klang und Bild beschäftigt, entsteht Emotion. Abstraktion und Reduktion, Kategorien aufbrechen und Fluidität zulassen; all das zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten.