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Von links nach Rechts, Antonin Eschrich-Printerhof, Konrad Pannagger-Förderungsanträge, Sonja Gansberger-Buchhaltung, Richard Petz-Marketing, Florian Appelt-Kuration, Daniel Renz-Social Media, Camila Watson Rodriguez-Grafik.
Von links nach Rechts, Antonin Eschrich – Printerhof, Konrad Pannagger – Förderungsanträge, Sonja Gansberger-Buchhaltung, Richard Petz – Marketing, Florian Appelt -Kuration, Daniel Renz-Social Media, Camila Watson Rodriguez – Grafik. Foto: Zoe Opratko

Du warst 3 Jahre bei KAH. Erzähl mal was über die Zeit. Was waren die besten Momente?
Es gab viele Momente die mich und das ganze Team bestärkt haben weiter zu machen. Am 15.1.2019 ist die Website von Kunst ab Hinterhof, nach einer halbjährlichen Vorbereitungsphase online gegangen, das war definitiv ein wichtiger Moment für alle Beteiligten. Schöne Augenblicke waren die Teilnahme an Messen, das Planen von  Ausstellungen und natürlich schlussendliche auch Verkäufe die uns gezeigt haben, dass die Vision die ich von einer flexibel nutzbaren Präsentationsplattform für junge zeitgenössische Künstler*innen hatte funktionieren kann. Die erste Teilnahme an der Parallel Vienna war etwas besonders für uns alle, bis dahin waren wir immer nur als Besucher*innen dort gewesen und auf einmal hatten wir unseren eigenen Stand. Das vermittelte uns das Gefühl ein Teil der Szene sein zu können, wenn wir nur konstant daran arbeiten würden Kunst ab Hinterhof zu verbessern. Generell waren meiner Ansicht nach Projekte, Messen und Ausstellungen die uns aus der hiesigen Kunst und Kulturlandschaft rausbrachten, immer am spannendsten für uns, sowie auch für die teilnehmenden Künstler*innen selbst. So wie zu guter Letzt die Teilnahme an der Londoner Art Fair. Das unser alternatives Modell zu einer klassischen Galerie auf eine internationalen Messe eingeladen wurde, war für mich persönlich ein tolles Ziel, was zum Schluss noch erreicht wurde.  

Was wirst du vermissen?
Am meisten vermissen werde ich das tolle Team mit dem ich seit Beginn und bis zum Schluss zusammenarbeiten durfte. Daniel Renz ein langjähriger Freund begleitete das Projekt von Anfang an. Sowie Richard Petz ein weiterer guter Freund von mir, der nach dem ersten Jahr dazugestoßen ist und mit dem erst alles richtig ins Rollen kam. Für mich hat es Spaß gemacht, weil wir eine gute Gruppe waren, die dasselbe Ziel verfolgte junge Künstler*innen eine Präsentationsplattform zu bieten. Das Schöne ist allerdings, dass das aussteigen von Daniel, Richard und mir aus KAH nicht zwangsläufig bedeutet, dass wir der Kunst und Kultur den Rücken zukehren, unser Fokus wird sich verlagern. Auch für uns war das Ende ein wenig überraschen, schlussendlich hat die Konstellation mit anderen Projektteilhabern von KAH einfach nicht mehr funktioniert, weil die Visionen für Kunst ab Hinterhof zu unterschiedlich waren. Deshalb haben wir uns dafür entschlossen den Platz frei zu machen und gemeinsam wieder neue Wege zu beschreiten. 

KAH / Kunst ab Hinterhof

Was kommt als Nächstes? Hast du schon konkrete Pläne? Träume? Ziele?
Wie gesagt wollen wir die tollen Partnerschaften mit herausragenden Künstler*innen, die wir teilweise mit aufbauen durften nicht einfach so beenden. Richard und ich werden unser Netzwerk nutzen um uns auf ausgewählte Künstler*innen zu fokussieren und sie auf ihrem Weg zu begleiten. Das erklärte Ziel gibt es in dieser Form nicht, wir würden gerne mit Kunstschaffenden den Kontakt intensivieren wo wir gemerkt haben, dass die Zusammenarbeit auch bisher schon gut funktionieret hat und dazu laufen auch schon Gespräche. Mein persönliches Ziel ist es noch weiter in der Kunst und Kultur tätig zu sein, spannende Ausstellungen zu kuratieren, interessante Künstler*innen kennen zu lernen und verstärkt projektbezogen zu arbeiten. Zudem ist es mir ein großes Anliegen mein PHD Studium, dass ich seit 3 Jahren verfolge nun final abzuschließen, das sollte in nächster Zeit umsetzbar sein. Kunst ab Hinterhof ist so schnell gewachsen, dass es mir teilweise unmöglich war Angebote außerhalb dieser Blase anzunehmen, oder private Interessen wie mein Studium zu verfolgen, demnach freue ich mich jetzt auch unterschiedliche Kooperationsanfragen wieder in Betracht ziehen zu können. 

Worauf legst du aktuell deinen Fokus? Wirst du dich wieder mehr auf deine künstlerische Laufbahn konzentrieren?
Ja aktuell konzentriere ich mich neben kuratorischen Projekten und Studium gleichermaßen auch um mein eigenes künstlerisches Schaffen. Als Kurator war es mir immer sehr wichtig unbefangen zu sein, das bedeutet für mich, dass ich meine eigenen Werke bei KAH Produktionen nicht in den Fokus rücken wollte. Die Künstler*innen sollten mir als Kurator vertrauen, der sein Bestes gibt ihre Werke optimal zu vermitteln und nicht sein eigenes Schaffen promotet. Es ist nicht so, dass ich je aufgehört hätte Kunst zu produzieren, es hat sich einfach nicht richtig angefühlt als Repräsentant der Plattform zweigleisig zu fahren, auch weil das Projekt wirklich sehr viel von uns abverlangt hat. Aktuell bin ich bestrebt meine Leidenschaft für die Kuration sowie mein eigenes Schaffen weiter voranzutreiben, dabei muss ich erst selbst ausloten, wie das funktionieren kann oder wo mich diese Ambition hinführt. Einen ersten Schritt habe ich bereits unternommen in dem ich meine eigene Homepage studioappelt.com veröffentlicht haben und einen Katalog mit neuen Arbeiten an meine Sammler*innen ausgeschickt habe. Das ist durchaus ein spannender Prozess für mich, weil es nun ich bin der im Fokus meiner Managementarbeit steht und nicht eine andere Künstler*in. 

Über welche Galerie / Plattform verkaufst du jetzt deine Arbeiten?
Für Galerien ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh mich. Ich durfte viele Galerist*innen kennenlernen und habe auch ein Gespür dafür entwickelt ab wann es für eine Galerie beginnt relevant zu werden. Derzeit verkaufe ich meine Arbeiten direkt aus dem Atelier, neben spannenden Akteur*innen aus der Kunst und Kulturszene, kann ich mich auch glücklich schätzen sehr ambitionierte junge Sammler*innen kennengelernt zu habe. Demnach bin ich ganz zufrieden damit mich aktuell selbst zu vertreten und noch keine konkreten Pläne zu haben, was auch bedeutet, dass ich offen bin für neue Kooperationen sowie Angebote. Nach wie vor kuratiere ich gerne Ausstellungen und habe dies auch im Mai für den Fotografen Carlo Zappella auf der Biennale in Bukarest getan. Zudem versuche ich auch an einem Konzept für eine eigene Werkspräsentationen nach dem Sommer zu arbeiten sowie an anderen Kooperationen über die ich jetzt aber noch nicht so viel verraten möchte. 

Was möchtest du mit den Leser*innen noch teilen?
Es war wirklich eine unglaubliche Erfahrung das Projekt Kunst ab Hinterhof von der Gründung bis zu dem Punkt wo die Plattform heute steht kuratorisch zu begleiten und aufzubauen. Manche Entwicklungen kann man nicht vorhersehen oder kontrollieren, dennoch freut es mich diese Erfahrung gemacht zu haben und dabei einen so wertvollen Einblick in die Kunst und Kulturszene Wiens erhalten zu haben. Gleichzeit freu ich mich auch sehr nun Projektbezogen arbeiten zu können, Ausstellungen für Künstler*innen zu kuratieren und auch mein eignes Schaffen voran zu treiben. Die Kompetenzen die ich aus der Zeit bei KAH mitnehmen kann sind mir dabei eine große Unterstützung. Ich wünsche dem neuen Team viel Erfolg bei der Weiterführung von Kunst ab Hinterhof.

Danke und Shoutouts gehen an:
An die Supergroup Daniel Renz, Richard Petz, Konrad Pannagger, Sonja Gansberger und Anto Estrich! Und natürlich an alle Künstler*innen und treuen Sammler*innen die uns auf unserem Weg begleitet haben und so abgedroschen es klingt, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. 

Florian Appelt – www.instagram.com/florianappelt/, www.instagram.com/studio.appelt/ 

Part 1: The emptiness that becomes ritual is real. After post-modernity comes, is now – real postmodernism! The replacement of rational decisions by aesthetic ones – without a link.

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