
Seit zehn Jahren entwickelt Barbis Ruder Mundstücke als experimentelle Suche nach dem Klang der Verschmelzung von Körper und Objekt. In der klassischen Musik fungieren Mundstücke als Bindeglied zwischen Atem und Instrument: Klarinetten und Saxophone nutzen ein Blättchen, Trompeten und Hörner ein Kesselmundstück, während Flöten mit einem Pfeifmechanismus arbeiten. Ruder greift dieses Prinzip auf und verwendet unkonventionelle Materialien: Biss- Schienen aus dem Sport, medizinisches Equipment, Saiten und Fragmente von Musikinstrumenten transformieren sich in immer neuen Varianten zu körperbezogenen Objekten. Haltung, Tonus und der Versuch, Töne – oder vielmehr Nicht-Töne – zu erzeugen, lassen hybride Instrumente entstehen.
Die Serie entfaltet sich in drei Zyklen: Eine Videoarbeit, in der drei Performer:innen Haltung und Klangraum erkunden, Fotografien einer Solo-Performance von Barbis Ruder sowie eine Live-Performance, die 2022 gemeinsam mit Laura Steinl und Sebastiano Sing im Jugendstiltheater am Steinhof uraufgeführt wurde. Die im Dialog mit der Musik von George Crumb und der Architektur Otto Wagners entstanden Objekte & Performance, werden nun in Beziehung zur Bildraum 01 Architektur gesetzt und im Duo von Laura Steinl und Barbis Ruder lautlos performt. In der Ausstellung treten nach der Live-Performance zur Eröffnung alle drei Zyklen in Resonanz. Sie bilden die Basis für das gemeinsame Erforschen von Stillstand und Bewegung, von Räumen für Musik und Stille, von Architektur und Körper.
Ausstellung: Barbis Ruder – Mundstücke
Eröffnung: Dienstag, 6. Mai, 19 Uhr mit Live-Performance Mundstücke v3 & anschließendem Artist Talk: Carola Dertnig, Künstlerin, im Gespräch mit Barbis Ruder
Ausstellungsdauer: 7. bis 11. Mai 2025
Adresse und Kontakt:
Bildraum 1
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at
Barbis Ruder – www.barbisruder.com