Überzeichnete Figuren mit eindringlichem Blick dominieren den Bildkosmos von Stylianos Schicho. In der Verschränkung von Zeichnung und Malerei erinnern ihre Posen an die Bildsprache von Graphic Novels. Es kommt zu perspektivischen Verkürzungen oder disproportionalen Vergrößerungen, während feste Kohlestriche eine beharrliche, kreisrunde Begrenzung um die Protagonisten zu ziehen scheinen. In einer Welt, deren Rotationskreisel wohl bald aus der Verankerung springen, skizziert Stylianos Schicho die Ruhe vor dem Sturm.
Wie durchleuchtet stehen die Figuren in semi-transparenten Körperhüllen vor unbekannten, aber allgegenwärtigen BetrachterInnen. In Zeichnungen und großformatigen Leinwandarbeiten thematisiert Stylianos Schicho unsere multimediale Kommunikationsgesellschaft, allen voran das Beobachten und Beobachtetwerden. Seine Werke zeigen dabei den fragmentarischen, assoziativen und collagierten Charakter unseres Wahrnehmungsbewusstseins auf und setzen uns zudem der Komplexität innerer Erfahrungen, einer Welt der Verzerrungen, Spiegelungen, Phantasien sowie der irrationalen Bezüge aus.
Eröffnungsfest & Erstpräsentation:
Freitag, 17. Jänner 2020, 19-23 Uhr
Bildraum Studio
Brotfabrik | Absberggasse 27, Stiege 9, Wien 10