Die ausgestellten Maschinen, Artefakte und Interventionen oszillieren zwischen den Fundamentalismen. MUTA NATUR versinnlicht mit entomologischer Akribie und chirurgischer Präzision, den Mitteln der Imitation, der Manipulation, der Inszenierung und des Schocks, was Wissenschaft entdeckt und messbar gemacht hat. Sie verschiebt die Wahrnehmungsschwelle, um ansonsten unscheinbare und flüchtige lokale Ereignisse in ihrer globalen Dimension erfahrbar zu machen.Gegenläufig zum aktuellen Faunenschnitt des sechsten epochalen Massensterbens, bildet sich in MUTA NATUR die Evolution der Maschinen ab.
Ihre Integration als Wahrnehmungs- und Bewegungsprothesen hat unsere Spezies zum effizientesten Räuber aller Zeiten gemacht, der – surprise! – an seiner eigenen Ingeniosität zu scheitern scheint.
Die existenzielle Bedrohung, die als Auslöser der technischen Entwicklung gelten kann, ist zu ihrem in emotionsgeladenen Appellen beschworenen Fluchtpunkt geworden.Wenn Kultur als tröstende Antwort auf die Angst vor der Vergänglichkeit und Beliebigkeit der Natur empfunden werden kann, so blicken wir durch MUTA NATUR mit Humor und Schrecken in den über die Welt hereinbrechenden Anthropozän.
Künstler*innen: Bernadette Anzengruber, Catharina Bond, Vito Baumüller, Regula Dettwiler, Sebastian Gärtner, Gelitin & Young Boy Dancing Group, Eva Grün, Maria Grün, Daniel Hafner, Alexandra Kontriner, Roland Maurmair, Niki Passath, Lea Titz, Manfred Unger, Anna Werzowa, Christa Sommerer & Laurent Mignonneau
Ausstellung: MUTA NATUR kuratiert von Maria Grün, Anna Werzowa
Ausstellungsdauer: 07.04.- 01.05.2022
Ausstellungsort:
Factory – Künstlerhaus Vereinigung – Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs
Karlsplatz 5A, 1010 Wien