Selbst wenn das Vertraute die Oberhand gewinnt, treten in unserer sich ständig verändernden Realität immer wieder unerwartete Anflüge des Unbekannten auf, die dem Leben eine andere Dimension verleihen. Diese zunächst etwas verwirrenden Erfahrungen entstehen oft reflektierend durch unvorhersehbare Begegnungen oder Interaktionen. Sie manifestieren sich auch durch unsere Vorstellungskraft, wenn wir Verbindungen zu fiktiven Leben herstellen, und anderen hypothetischen Fragen stellen. Vielleicht entstehen sie aber dank unserer Fähigkeit, uns von dem zu lösen, was wir bereits kennen.
Die ausgewählten Künstler:innen navigieren gekonnt durch diese Thematik. Das Ergebnis ist eine Ausstellung, die mit Vertikalität und Horizontalität, verschiedenen künstlerischen Sprachen und ausgesuchten Materialien spielt. Eine komplett aus Leder und Messing konstruierte Umarmung, ein gigantisches „Schmuckstück” aus Jacquard, Baumwolle und Stahl, eine hypothetische Frage, die durch Formung handbemalten Stahls gestellt wird, Holzstangen (Landscape Studies), inspiriert von traditionellen Vereinsfahnen aus dem 18. und 19. Jahrhundert; Erforschung von ursprünglichen Technologien sind nur einige der Werke, die die Künstler:innen als Antwort auf dieses Ausstellungsthema mitbringen.
Ausstellung: Beziehungen, die wir kennen, und eine, die kommen wird
Kuratiert von Erka Shalari und Daniel Lichterwaldt mit Arbeiten von: Karin Frank, Viktoria Morgenstern, Vanessa & Daniel Mazanik, Florian Nährer, Kristina Deska Nikolić, Gert Resinger, Anny Wass
Karin Frank lebt und arbeitet in Wien und Schwanenstadt. Ausbildung als Graphikdesignerin, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Meisterklasse bei Michelangelo Pistoletto. Arbeitet vorwiegend mit Holz, oft figürlich, manch-mal imaginiert, selten realistisch, aber immer treffend. Bevorzugtes Motiv: der menschliche Körper in all seiner Vielfalt. Werke in öffentlichen Sammlungen von Land NÖ, Wien und Bundesministerien, etlichen Privatsammlungen.
Viktoria Morgenstern studierte Fotografie an der Friedl Kubelka Schule und Kunst und Fotografie an der Universität der bildenden Künste Wien in der Klasse von Yair Martin Guttmann. Persönliche Erfahrungen, Leben und Eindrücke inspirieren ihre Arbeit. Sie versucht diesen inneren Aspekten und ihren Emotionen Gestalt zu geben und sie so in Dialog zu setzen. Ihre Arbeiten wurden in zahlrei- chen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Sie ist Trägerin des Emanuel & Sofie Fohn-Stipendiums und des 2022 START-Stipendiums BMKOES Bundes- ministerium für Kunst und Kultur.
Vanessa Mazanik und Daniel Mazanik, gemeinsam beschäftigen sie sich mit vergessenen Technologien, um diese in Verbindung mit digitalen Prozessen der Gegenwart zu erforschen. Vanessa Mazanik ist Graphik- und Kommunikationsdesignerin, absolvierte ihren Master in Medienwissenschaft und ist Studentin der Transmedialen Kunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Daniel Mazanik studierte an der Technischen Universität Wien. Gemeinsam entwickeln sie Skulpturen, Theorien, experimentelle Soundsystemen. Ihre letzten Ausstellungen waren u.a. bei Hotel.Kunst, Art Collection Schlichten, Parallel Vienna und Aa Collections.
Nachdem Florian Nährer seine beiden Studien Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und röm. kath. Theologie an der Universität Wien abgeschlossen hatte, zog es ihn wieder in seine Geburtsstadt St. Pölten, in der er seit 2003 lebt und arbeitet. Nach zahlreichen Kunstprojekten im öffentlichen Raum wie einem Holocaust Mahnmal in Mauer Öhling (NÖ), oder der Gestaltung von elf Silos einer Mühle, nimmt er heuer an der Malerei Biennale in Moldawien teil, bevor im Herbst Ausstellungen in der Slowakei, Deutschland und Frankreich auf dem Plan stehen.
Kristina Deska Nikolić auch bekannt als Deska Deska studierte Modedesign und Neue Medien in Belgrad. Seit 2020 absolviert sie ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien im Fachbereich Transmediale Kunst. Während 2022-2023 ist sie Gaststudentin in der Klasse Skulptur und Raum. Ihre Arbeit ist als konfessionell deklariert. Ereignisse aus ihrer Biografie sind die Auslöser für ihre Werke, die häufig mit dem Schreiben beginnen. Im Laufe ihrer Arbeiten folgen Objekte, Skulpuren, Installationen, zeitgenössische Poesie, Kleidungsstücke und Juwelierarbeiten. Für letztere hat sie zusätzlich ihre Schmuckmarke DESKA EARRINGS entwickelt.
Gert Resinger lebt als Künstler in Wien. Er studierte Malerei an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse von Johanna Kandl, Thomas Zipp und Henning Bohl. Der Künstler beschäftigt sich mit dem Streben des Menschen nach dem idealen, ewigen Dasein. Da dieses aber nicht erreichbar ist, beginnt er, sich diese Existenz für andere vorzustellen. Man besinnt sich ständig auf die eigene Unvollkommenheit und strebt nach etwas Höherem. Seine Arbeiten wurden u.a. in Österreich, Deutschland, Italien, Ungarn, Mexiko und den USA ausgestellt. Er ist gemeinsam mit Anny Wass Mitbegründer des Atelier- und Ausstellungsraum Dessous.
Anny Wass lebt und arbeitet in Wien, sie erwarb ihr Diplom in Design und Bildhauerei sowie in Fotografie. Seit ihrem Abschluss 2009 hat Wass eine multidisziplinäre Praxis aufgebaut, die sich durch Materialforschung, Leidenschaft für Farbe und Liebe zum Detail auszeichnet: von Objekt und Malerei bis hin zu Design und Fotografie – jede Komponente ist für sie wesentlich für das Ganze. Ihrer Arbeiten wurden in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, Polen, Russland, Mexiko und China ausgestellt und sind sowohl in privaten als auch öffentlichen Sammlungen zu finden. In Zusammenarbeit mit Gert Resinger gründete sie 2014 den Atelier- und Ausstellungsraum Dessous.
FUSION HEURIGER Nußdorf ob der Traisen | 24. und 25. Juni 2023
Öffnungszeiten: Samstag 15:00 – 02:00 Uhr, Sonntag 10:00 – 21.00 Uhr
Eintritt frei!
Shuttle: an beiden Tagen kostenlos zwischen Bahnhof Tullnerfeld und Nußdorf ob der Traisen (Shuttle-Zeiten siehe www.fusion-heuriger.at)
Weitere Informationen zur Veranstaltung findest du auf www.fusion-heuriger.at