Es versammelt Künstler*innen deren Arbeiten sich mit der Schnittstelle von Körper und Archiv, mit Live-Performance und Dokumentation, und mit Performance in Bezug auf Internetkulturen und NFTs auseinandersetzen. In Zusammenarbeit mit dem Landestheater Linz und der neuen Leiterin der Tanzsparte Roma Janus organisiert und präsentiert die OÖ Landes-Kultur GmbH dieses neue Format. Drei Tage lang werden mehr als 20 internationale Künstler:innen ihre Performances im OK und im Musiktheater zeigen. Die Acts im OK finden teilweise auf dem Dach und im voestalpine open space statt, mit gemütlicher Gastro und Nightline im OK Deck. Konzipiert und kuratiert wird das Programm von Freda Fiala und River Lin.
Teilnehmende Künstler*innen: Cibelle Cavalli Bastos, Marita Bullmann, Yun-Chen Chang, Beatrice Didier, Jan Hakon Erichsen, Sara Lanner, Sajan Mani, Boris Nieslony, David Henry Nobody Jr., Yiannis Pappas, Jianan Qu (in Zusammenarbeit mit Studierenden am Institute for Dance Arts der Anton Bruckner Privatuniversität), Xavier Le Roy, Sarah Trouche, Rong Xie (Echo Morgan)
Non-fungible Body bedeutet übersetzt so viel wie „nicht teilbarer“ Körper. Dieser Titel ist einerseits Programm und stellt gleichzeitig das singuläre, physische Zusammenkommen von Performer*innen und Publikum als wesentliche Qualität von Performance in den Mittelpunkt. Assoziativ ist der Titel Non-fungible Body an NFTs (Non-fungible Tokens) angelehnt, die in der Kunst, insbesondere in den letzten zwei Jahren, Rufe nach einem Paradigmenwechsel von Schaffens-, Verkaufs-, und Sammlungsprozessen stark werden ließen. Auf den ersten Blick hat dieses digitale Format, mit dem sich vor allem Medienkünstler*innen beschäftigen, wenig mit Performance zu tun. Allerdings ist es gerade durch NFTs gelungen, die Diskussion über immaterielle, generative Kunst, die Bestimmung ihrer sozialen und monetären Wertigkeit, sowie ihre Flüchtigkeit im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Von den Beobachtungen und Überlegungen zu diesen Entwicklungen ausgehend, erkundet das Nonfungible Body Projekt, wie NFTs und Blockchain Technologien auch Performances prägen und verändern können. Die im Zeitalter sozialer Medien dominierende Selbstinszenierung des Individuums im Internet hat auch die Horizonte künstlerischer Performance erweitert. Das Festival stellt daher die Frage, wie Performance- Künstler*innen mit dem lebendigen Körper und seinem Verhältnis zu den virtuellen Ökonomien unserer Zeit umgehen. Auf das Festival folgt eine Ausstellung der Performance-Dokumente im Digitalen Francisco Carolinum (DFC).
Freda Fiala arbeitet forschend, schreibend, kuratorisch und dramaturgisch mit Performance- kunst, digitalen und neuen Mediendramaturgien und Interkulturalität. Ihr aktuelles Forschungs- projekt als Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt sich mit zeitgenössischer Performance in Ostasien und mit deren kulturellen Netzwerken. Sie arbeitete u.a. für die Salzburger Festspiele, die Wiener Festwochen, das Taipei Fringe Festival und als Theorie-Mentorin bei P.A.R.T.S..
River Lin (* 1984 in Taiwan) lebt und arbeitet in Paris und Taipei. Er ist Performance-Künstler und Kurator, der in den Bereichen bildende Kunst, Tanz und Queer Culture arbeitet. Seine laufenden kuratorischen Projekte ‘performen’ kulturelle Infrastrukturen, wie beispielsweise das Asia Discovers Asia Meeting (ADAM) und das Camping Asia Festival, und befassen sich mit kulturübergreifenden und interdisziplinären Kooperationen und sozialem Engagement. Zu seinen aktuellen kuratorischen Projekten zählen weiters die BLEED Biennale in Australien und das Indonesia Dance Festival.
Performance Festival: THE NON-FUNGIBLE BODY vom 17. bis 19. Juni 2022