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Wien Kunst

Interview mit Lena Kohlmayr

Das Angewandte Festival findet heuer zum dritten Mal von 29. Juni bis 2. Juli 2021 statt. Die Ausstellungen in den zentralen Universitätsgebäuden stehen heuer besonders im Zentrum, weil wir endlich wieder analog Kunst zeigen können und die entstandenen Projekte zur Diskussion stellen können.
Angewandte Festival 2020. Foto: Lisa Edi
Angewandte Festival 2020. Foto: Lisa Edi

Das Angewandte Festival war bis jetzt jedes Jahr sehr anders – natürlich nicht nur gewünscht, aber auch – denn wir betrachten es auch als unserer Aufgabe als Kunstuniversität, Dinge auszuprobieren, uns selbst als Institution zu befragen und auch das Festival jedes Jahr ein bisschen neu zu erfinden.

Angewandte Festival 2019. Foto: Mani Froh
Angewandte Festival 2019. Foto: Mani Froh

Neben den Ausstellungen, die täglich zwischen 11:00 und 20:00 Uhr besucht werden können, gibt es ein Festivalprogramm, das in der Stadt verteilt wurde – als Strategie auch in der aktuell noch eingeschränkten Situation ein Festival umsetzen zu können, aber auch aus Überzeugung, dass unsere Aktivitäten den Austausch und die Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit brauchen und umgekehrt. Wir haben Lena Kohlmayr, Leitung des Kuratorischen Teams, fünf Fragen rund um das Festival gestellt.

Unter welchem Motto steht das Festival? Was sind deine persönlichen Highlights?
Ein Motto in dem Sinn haben wir beim Angewandte Festival nicht, da die Abteilungen und Studierenden an so unterschiedlichen Themen arbeiten. Trotzdem zeichnen sich jedes Jahr gewisse Schwerpunkte ab, die glaube ich, relativ natürlich im Prozess durch äußere und innere Einflüsse entstehen. Die Entscheidung das Festivalprogramm nur außerhalb der Universität stattfinden zu lassen, war vielleicht auch eine versteckte Themensetzung, denn eine Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum ist unumgänglich, wenn man sich in der Stadt verteilt. Mein persönliches Highlight werden auf jeden Fall die spontanen Begegnungen in den Ausstellungen und die Markierung des Oskar-Kokoschka-Platzes sein. Ich bin einfach wirklich schon gespannt, wie der Platz wirkt, wenn er weiß ist und welche Diskussionen diese doch sehr sichtbare Setzung provoziert.

Wer arbeitet am Festival? Wieviele Personen zählt euer Team?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, weil an einem gewissen Punkt alle bzw. sehr viele irgendwie am Festival arbeiten. Bei mir laufen alle Fäden zusammen und ich tausche mich viel mit Eva Maria Stadler und Martina Schöggl aus. Zusammen stellen wir das Kuratorische Team dar und der regelmäßige Austausch ist auch mir in der Konzeption sehr wichtig. Dieser Austausch geht aber ganz klar über unser Team hinaus und es sind viele Kolleg*innen aus unterschiedlichen Bereichen involviert, die im Vorfeld des Festivals alle plötzlich Festivalteam werden.

Lena Kohlmayr, Angewandte Festival 2020. Foto: Lisa Edi
Lena Kohlmayr, Angewandte Festival 2020. Foto: Lisa Edi

Wann beginnt die Planung?
Ich beginne eigentlich ab Herbst mit den eher unsichtbaren Planungen und bereite im Hintergrund in vielen Gesprächen mit den unterschiedlichen Universitätsangehörigen viel vor. Das ist wichtig, weil die Inhalte des Festivals ja erst während des Studienjahres erarbeitet werden und daher erst sehr spät feststehen. Diese Beweglichkeit und Aktualität wollen wir uns auch nicht durch zu starre Planungen kaputt machen, aber sind natürlich herausfordernd. Im Vorfeld des Festivals gibt es daher außerdem regelmäßige Offene Treffen, zu denen alle – Studierende, Lehrende, Professor*innen, Administration – eingeladen sind teilzunehmen. Dieser gemeinsame Austausch zum und über das Festival ist mir wichtig und war besonders im letzten Jahr wichtig, weil wir uns eben nicht am Gang getroffen haben und spontane Ideen austauschen konnten.

Auf was freust du dich am meisten?
Als Kunstuniversität gehört das Unberechenbare und Unvorhersehbare zu uns und zur Angewandten dazu und für mich sind es dann eigentlich die Überraschungen beim Festival, auf die ich mich am meisten freue.

Notizwand Angewandte Festival 2021. Foto: dieAngewandte
Notizwand Angewandte Festival 2021. Foto: dieAngewandte

Was kommt das danach? Schon Pläne für den Sommer?
Als Erstes nehme ich mal alle Klebenotizen von meiner Wand – auf diesen Moment freu ich mich immer schon – dieser Moment ist sehr befreiend. Das Festival stellt einen guten und lustvollen Abschluss des Studienjahres dar und besonders nach dem vergangen Jahr freuen sich glaube ich alle doppelt sehr auf diesen Sommer und natürlich zuerst mal auf das Festival.

Nähere Informationen und das gesamte Festivalprogramm unter: www.angewandtefestival.at