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Wien Kunst

Kunst und Gesellschaft

Nach einem abgeschlossenen Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie einem Studium an der Kunstschule Wien mit dem Schwerpunkt Druckgrafik und Keramik lebt und arbeitet die Künstlerin in Wien. Mit dem Fokus auf das größere Ganze - dem Gemeinsamen - versucht sie patriarchale Gegebenheiten und gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen, gar zu brechen und die Menschen einander wieder näher zu bringen.

Durch die Thematisierung der Geschlechterrollen, Sexualisierung und stigmatisierten Rollenverteilung in unserer »modernen« Gesellschaft gelingt es ihr immer wieder einen öffentlichen Diskurs zu starten. Dank der Vielseitigkeit der Künstlerin werden komplexe Inhalte in ihren Werken für eine breite Masse erfahrbar und suchen so immer einen gesellschaftlichen Appell zu erreichen. Dies gelingt Julia Bugram vor allem durch ihre interdisziplinäre Arbeitsweise. Indem sich die Künstlerin nicht auf bestimmte Materialien beschränken lässt, entwickelt sich eine nahezu greifbare Unmittelbarkeit, die ihre künstlerische Position, spezifische Themenkomplexe und gesellschaftlich Missstände in ihrem Oeuvre unmissverständlich preisgeben. Von Grafiken über installative Objekte, bis hin zu partizipativen Projekten bedient Julia Bugram ein breites Spektrum und ist so in der Lage unterschiedliche Sujets zu bearbeiten und in Szene zu setzen.

Vor allem jene gemeinschaftlich partizipativen Aktionen unterstreichen den Grundtenor ihrer künstlerischen Arbeit. Mit Projekten wie Achtung Ameisen!, Verbindlichkeiten oder »Geschichten aus Kirchberg« ist es ihr in jüngster Vergangenheit bereits gelungen im Zuge einer kooperativen, gemeinschaftlichen künstlerischen Praxis Menschen zu verbinden und einander näher zu bringen.

Nun dürfen wir uns im Jahr 2022 auf die Präsentation und den Abschluss eines weiteren Projektes freuen. Unter dem Leitsatz »Miteinander. Unmögliches. Erschaffen.« entsteht seit 2019 das partizipative Projekt Raising Hands. Im Zuge dieses Projekts sammelt Julia Bugram eine Million 1-Cent-Münzen, um diese in einer zweieinhalb Meter hohen und drei Meter breiten Skulptur zu verarbeiten. Ermöglicht wurde dieses Vorhaben durch eine Vielzahl an Unterstützer*innen, einem Crowdfunding, sowie einem Finanzierungszuschuss. Mit Hilfe all jener entstehen zwei ineinandergreifende Hände als Zeichen der Gemeinschaft und Verbundenheit.

Für die Künstlerin steht hier klar das Miteinander im Zentrum, denn gemeinsam ist alles möglich. Auch in Anbetracht der Pandemie und der sozialen Isolation soll dieses Projekt einen positiven Blick in die Zukunft geben, um wieder gemeinsam Hand in Hand für eine gerechtere, sozialere und fortschrittlichere Gesellschaft einzustehen.

Link zur LNR Sonderausgabe. Raising Hands

Raising Hands – www.raisinghands.net