Zeitgleich stilisiert sich dieses zu einer Projektionsfläche einer mythenumworbenen Utopie und Fetischisierung eines Künstlerkults:
In dieser Konstellation wird das Atelier zu einer freien Setzung, die keinen institutionellen Vorgaben unterliegt, auch nicht in der Entscheidung, ein Atelier zu betreiben oder nicht.
Im Zentrum der Schau HABITAT der österreichisch-koreanischen Künstlerin Kaja Clara Joo (*1991) steht ein proportional verkleinerter und abstrahierter Schnitt ihres Arbeitsraumes aus Wien, welcher im periscope nachgebaut wird. Die Maße dessen werden über Lichtnotationen sowie Ausmessungen übersetzt und übertragen.
Massive Wände platzieren sich in die Mitte des Geschehens. Kurz vor Ausstellungsbeginn werden diese mit Alginat, einem klassischen Abform- Material aus der Bildhauerei, ausgegoßen. Während der Eröffnung sowie Ausstellungsdauer beginnt die gesamte Ausstellungsarchitektur zu “wässern” und zu zerfallen, bevor diese das rohe Gerüst einer dahinterliegenden, brachialen Konstruktion offenbart. Ein beinahe taktil lebendiger, autonomer Korpus scheint sich in der Transformation seines Aggregatzustandes zu befinden, bevor dieser vergilbt und vergeht.
Joo spielt mit dem Begriff der Authentizität und Offenlegung. Ob es sich bei dem Gezeigten um einen wahren oder doch virtuellen Ort handelt scheint indes zweitrangig. Was bleibt ist das leere Konstrukt einer Vision, welche sich den Ansprüchen einer stets gaffenden Gesellschaft entziehen möchte.
Eröffnung: Donnerstag, 23.06.2022 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 24.06.-16.07.2022
Adresse und Kontakt:
periscope:project:space
Sterneckstraße 10, 5020 Salzburg
Öffnungszeiten: Do-Sa 16-20 Uhr, oder nach Vereinbarung
www.periscope.at
Kaja Clara Joo – www.kajajoo.com