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Momentan absolviert er das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, welches Nikita eine große theoretische Basis gibt und er daraus Inspiration für seine Werke findet. Er wohnt mit seinem Bruder in einer Wohnung im fünften Bezirk, die er zu seinem Studio verwandelt hat. Überall hängen seine Bilder, im Ecke neben dem Balkon ist sein Arbeitsplatz wo auch seine Staffelei steht. Die Wände gleichen einem künstlerischen Tagebuch: Texte gemischt mit Zeichnungen. Diese Atmosphäre des künstlerischen Chaos hilft bei der Schaffung weiterer künstlerischer Projekte.

Durch seine Entwicklung hat sich die Vorstellung von dem, was Kunst für ihn ist, mehrmals geändert, aber es gab immer eine Konstante: Seinen eigenen Weg zu gehen. Die romantischen Vorstellungen aus 2017, als er ein Bild für ein Café im ersten Bezirk Wiens gemacht hat, haben sich sehr schnell verwandelt. Gleichzeitig beginnt er ein großes Bild, für welches er zwei Jahre für die Fertigstellung brauchen wird. Das war sein erstes 20 Quadratmeter Ölbild, wo er die Geschichte Russlands malte. Mit den jugendlichen Vorstellungen über Kunst haben sich auch die Gedanken über die menschliche Geschichte und die Gedanken über unsere Gegenwart und Zukunft geändert. Im Jahr 2019 fängt Nikita an, neue bis dahin für ihn unbekannte Bereiche der Malerei für sich zu entdecken. Er experimentiert mit Farben, Kunstmittel, Oberflächen und Stile mit dem Ziel, seine eigene Sprache in der Kunst zu finden. Und je weiter er gegangen ist desto mehr realisierte er, dass ein Stil zu wenig für ihn ist. 

Er experimentiert mit Farben, Kunstmittel, Oberflächen und Stile mit dem Ziel, seine eigene Sprache in der Kunst zu finden. Und je weiter er gegangen ist desto mehr realisierte er, dass ein Stil zu wenig für ihn ist. 

nikita sukhov interivew
Titel: Sushi

Wie verbringst du die bereits 12 Tage in Isolation?
Seit Beginn der Isolation hat sich mein Leben nicht viel verändert. Wie davor beschäftige ich mich hauptsächlich mit Kunst und Lesen. Das ist nun die Zeit, wo man in Ruhe über alles nachdenken kann und sich daran erinnern, was am wichtigsten ist. Während dieser Zeit der Quarantäne konzentriere ich mich auf mein Leben, mache eine Ordnung in meinem Kopf, werfe überflüssige Sachen weg, und behalte nur das, was mir nützlich ist. Das Konzept meiner Kunst, welches mir bis dato nicht so klar war, sehe ich jetzt viel deutlicher. In den vergangenen 14 Tagen habe ich zwei Zeichenkataloge gestaltet, die insgesamt aus 64 Zeichnungen bestehen. Eine meiner Tätigkeiten ist, meine eigene Kunstsprache mit strengen Regeln zu bauen. Aber das ist eine Sprache von vielen, da ich für jedes meiner künstlerischen Alter-egos eine eigene entwickeln werde.

Wie würdest du deine Kunst dem Leser beschreiben?
Ich würde meine Kunst als konzeptuelle Kunst beschreiben. Das Konzept meiner Kunst liegt in der Mehrflächigkeit und dem Bau unserer Welt in Miniatur. Ich mache Bilder und ordne meine Werke verschiedenen künstlerischen Persönlichkeiten zu. Jede Persönlichkeit hat seinen eigenen Namen, Charakter, Lebensgeschichte, Interessen, Gedanken, die manchmal einander widersprechen, seine eigene Unterschrift. Mit den Persönlichkeiten will ich das Modell der Kontradiktion unserer Gesellschaft und dem Widerspruch in mir selbst schaffen. Das Konzept wird dadurch viel interessanter, da es auch den Wahnsinn unserer heutigen Welt entblößt. Zurzeit gibt es drei deutliche Persönlichkeiten, aber ihre Zahl wird noch wachsen: Qwasimode, Farrukh und Nikita.

In meiner Kunst verfolge ich das Ziel, eine ganze Welt zu bauen. Mir sind alle Formate wichtig. Ich mache kleine Zeichnungen und drei Meter große Bilder, aber es sind alle gleichmäßige Backsteine im Fundament meines Kunsttempels. In meinen Bildern weise ich auf andere meiner Werke hin, schaffe so Parallelen und verbinde sie alle miteinander. 

Seit letzten Sommer habe ich solche selbst erdachten Sachen entwickelt, wie meine abstrakten Teppiche, abstrakte eigenartige Texte als Bild, Bilder die vom Mittelalter inspiriert sind. Außerdem stehe ich am Anfang der Entwicklung meiner eigenen Kunstschule – Die Antigewandte.  Die Zeichnungen, die ich zusammen mit meinen Schülern gemacht habe, verwende ich für meine weiteren Bilder und damit baue ich zusammen mit ihnen eine eigene Kunstsprache. 

Ich glaube, dass der Mensch Angst vor der Ungewissheit hat. Aber das Leben ist voller Ungewissheit, sonst wären wir ja in einen Traum! Das hat sich meiner Meinung nach durch diese Corona Krise bewiesen. Als Künstler versuche ich, diesen Zeitgeist zu erfassen und meiner Kunst ein Leben/einen Geist zu geben, so dass sie sich weiter entwickelt und um mich selbst zu überraschen!

Wesentlichste Element in deiner Kunst?
Wesentliche Elemente meiner Bilder liegen in der Detaillierung und in ihrer Eigenartigkeit. Ich male Bilder mit verschiedenen Materialien. Auf dem selben Bild kann man Ölfarben, Acrylfarben, Papierteile, Marker, Gelschreiber, Sprühfarbe u.a. finden. Ich mache meine Bilder oft witzig und ich integriere auch Text in meine Gemälde.  Am spannendsten finde ich, dass meine Bilder ein großes Spektrum verschiedener Stile beinhaltet, während man trotzdem einen roten Faden erkennen kann, welcher alle meine Kunstwerke miteinander verbindet.

Was macht Kunst für dich aus? Welche Bedeutung hat sie für dich?
Ich sehe Kunst als eine Sprache, wodurch man mit der Welt kommunizieren kann. Kunst ist auch eine Plattform für Diskussion. Jedes Kunstwerk ist ein Satz, oder ein Wort, oder ein Buchstabe. Du kannst freilich mit jedem reden, und du bist sicher, dass du nicht unterbrochen wirst. Ich sehe Kunst als Institution mit +10 000 Jahren Geschichte, mit einer sehr mystischen Herkunft und das inspiriert mich sehr. Ich fühle mich als ein kleines Glied der langen Kette der Kunstgeschichte. Aber mir ist auch klar, dass jeder Mensch etwas anderes unter Kunst versteht, wie es auch mit der Realität passiert: Sie wird von dem Beobachter konstruiert.

Ich fühle mich als ein kleines Glied der langen Kette der Kunstgeschichte. Aber mir ist auch klar, dass jeder Mensch etwas anderes unter Kunst versteht, wie es auch mit der Realität passiert: Sie wird von dem Beobachter konstruiert.

nikita sukhov interivew
Teppich

Du bist ein Mitglied des Kollektivs „Unseriös“. Erzähle uns mehr darüber.
„Unseriös“ ist eine Underground Community, die von meinen Freunden Otto und Teo Barnert im Frühling 2019 gegründet wurde. Seit dieser Zeit haben wir drei künstlerische Veranstaltungen durchgeführt und noch viele weitere zukünftige in Planung. Außerdem haben sie bei der Klimademonstration, This Human film fest, Resselbande und WinterToben ihren künstlerischen, musikalischen und konzeptuellen Beitrag geleistet. Es ist eine besondere und bei mir beliebte Gemeinschaft, die auch ihr eigenartiges Konzept hat: Kunst und Musik greifbar zu machen in einer verspielten, ehrlichen und liebevollen Art und Weise: unseriös! Jetzt ist sie eine entwickelte und ziemlich bekannte Community in Wien. Jede Veranstaltung ist quasi ein Kunstwerk: Kurz vor der Quarantäne haben wir unseren ersten Technokitsch Bazar (Party) im Café Siebenbrunnen organisiert, wo mehr als 110 Leute gekommen sind. Der Technokitsch Bazar ist ein Mix aus Kunst, Musik, und dem Alltagsleben im Café. Dieses Konzept wurde anhand der Location (Siebenbrunnen Cafe) erstellt und ist aus diesem Grund eigenartig und unwiederholbar.

https://www.instagram.com/p/B918eBUltTD/

An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Ich arbeite gerade an meinem Skizzenkatalog und an weiteren Stilen für meine Persönlichkeiten. Diesen Katalog sehe ich als Alphabet der Sprache für einige große Bilder, die ich plane. Für dieses Projekt sehe ich mittelalterliche Kunst und Hieronymus Bosch als Quellen für meine Inspiration. Außerdem habe ich während der Quarantäne begonnen, Live-Videochats mit anderen Künstlern zu machen.

Mit wem würdest du gerne einen Video Call machen?
Alle Leute sind grundsätzlich so ähnlich, aber anders im Detail, aber das ist das wichtigste. Ich würde gern einen Video Call mit Jonathan Meese, Daniel Richter, Kim Jong-Un und André Butzer machen. Es ist auch interessant, sich mit jungen Künstlern zu unterhalten. Wir leben in einer globalen Welt mit großen Veränderungen, wir haben ähnliche Herausforderungen aber eine andere Herkunft, Memes sind unsere Kunstsprache. Diesen Austausch der Gedanken über Kunst, über die Gegenwart, die Zukunft und über Memes finde ich besonders interessant.

Nikita Sukhov

Mayberg ist ein junger Liedermacher aus Leipzig. Der Newcomer schreibt und singt deutsche Texte. In seinen Songs gibt er sich Gefühlen mit höchster Intensität hin. Nähe. Distanz. Liebe.

Verena Kandler, Künstlerin mit Schaffensschwerpunkt in Augsburg und Wien, zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung „Kinobanner transformieren“ im Schikaneder Kino Wien neue Arbeiten.

Zwischen den etablierten Galerien in der Schleifmühlgasse, schaffen Felix Dennhardt und Raphael Haider künstlerische Erlebnisräume. Es werden explizit nur Positionen im Bereich der Kunst gezeigt.

Was bedeutet das Hungern in der Kunst? Die immerwährende Phrase der „brotlosen“ Künstler? Die idealisierende Vorstellung eines armen, sich selbst genügendem Kunstschaffenden mit dem leeren Magen?

Zwei Mal im Jahr werden die von Rudolf Schindler geplanten Mackey Apartments Schauplatz von Gruppenausstellungen (inter)nationaler Künstler und Architekten der „MAK-Schindler-Initiative“.

Anne-Clara Stahl, geboren in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Wien. Ihre Arbeiten bewegen sich im Bereich Zeichnung und Malerei. Dabei liegt ein Schwerpunkt im räumlichen Umgang mit Bild.

Tamara Malcher (geboren 1995) lebt und arbeitet in Münster, Deutschland. Neben fluoreszierenden Pflanzen-Teilen begegnen wir in ihren Malereien einer Vielzahl bewegter Körper in überhitzter Farbigkeit.

Viral theatre ist eine Plattform, um Theater in der Zeit der Krise und des Virus möglich zu machen. Wir machen Theater mit den theatralen und technischen Mitteln, die uns zur Zeit zur Verfügung stehen.

Die Zeit, in der wir leben. »Unser Planet krepiert, doch zählen tut etwas ganz anderes.« Ein Umstand, der den in Graz lebenden Künstler Klaus Wanker zu seinen jüngsten Arbeiten bewegte.

Jahrelang wurde er belächelt: Der nerdy »Tourist Chic«. Seit längerem jedoch sind Fanny Packs, Jogginghosen und Adiletten nicht mehr aus der gut sortierten Garderobe wegzudenken.

Katharina Stadler, geboren 1995 in Oberhausen, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Nachdem sie drei Jahre bei Prof. Andreas Gursky studierte, ist sie seit 2018 Schülerin von Prof. Thomas Scheibitz.

Wir haben uns die diesjährige Diagonale zum Anlass genommen unser Magazin in Graz zu präsentieren und mit euch zusammen bis zum Filmriss zu feiern. Nehmt eure Frens bei der Hand.

Die aktuelle Ausstellung „Raumblenden“ in der Galerie Rudolf Leeb setzt sich mit dem Dispositiv von Raum und seiner Konstituiertheit auseinander. Welche Möglichkeiten gibt es, um Räume darzustellen.

Der in Graz lebende Künstler Franz Konrad beschäftigt sich in seinen Werken mit der idealistischen Seite der Architektur und erzählt Geschichten von Politik bis hin zu Raritäten des Alltags.

Der Maler Felix Gerber ist mit dem Internet aufgewachsen und nutzt all seine Facetten als Inspiration. Er setzt sich intensiv mit der digitalen Umwelt auseinander und verarbeitet Symbole dieser als Markenzeichen seiner Arbeiten.