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Ausstellung. Philip Tsetinis – Unknown Polyphenism im Kunstraum Pro arte
Ausstellung. Philip Tsetinis – Unknown Polyphenism im Kunstraum Pro arte

Mithilfe von hypothetischen Erzählungen inszeniert er fotografische Momente, die sich auf autobiografische Erinnerungen und Referenzen stützen. Indem er kompositorisch auf einen Bereich jenseits des fotografisch festgehaltenen Moments verweist, ist seine Intention Augenblicke voller Assoziationen zu schaffen.

Wie bist du zur Fotografie gekommen und was begeistert dich am meisten daran?
Der Schritt zur Fotografie hat sich in eher schleichenden Zügen entwickelt, daher ist es nicht einfach den genauen Punkt zu benennen an dem Alles begann. Ich denke aber, dass die ersten essenziellen Erfahrungen mit festgehaltenen Bildern auf frühen Reisen im Auto stattgefunden haben. Ich fand es immer schon interessant mit dem Autofenster als eine Art Frame über Stunden hinweg das sich verändernde Environment zu beobachten. Bestimmte Momente, die sich mit dem Blick durch das Linke hintere Autofenster ergaben, inspirieren mich noch heute. Nachdem das Interesse für das fotografische Medium über die Jahre hinweg intensiver wurde, begann ich eine Lehre zum Fotografen – ab diesen Zeitpunkt entwickelte sich dann alles relativ schnell in viele Richtungen.

Was begeistert dich am meisten daran?
Ich denke am meisten begeistert mich an der Fotografie mithilfe von einem Prozess, der vor der Linse erzeugt wird, eine Schnittstelle zwischen einer gezielten Inszenierung und dem Fotografischen Bild als dokumentarischen Beweis des erlebten zu erstellen. Der Gedanke mithilfe von Simulationen nachvollziehbare Fiktion zu erstellen, fasziniert mich.

Was würdest du als deinen Themenschwerpunkt bezeichnen?
Da meine Arbeiten sehr fragmentarisch angeordnet sind und jedes einzelne Bild ein individuelles Thema verkörpert ist es nicht einfach einen Themenschwerpunkt festzulegen, da dieser von Bild zu Bild variiert. Doch ich denke ein wesentlicher Punkt, der sich durch viele Arbeiten zieht, sind Transformationsprozesse und deren Verhaltensweisen. Ich find es faszinierend durch Beobachtungen oder durch Imagination das kausale Verhalten einer Transformation herbeizuführen und in meinen Bildern zu verarbeiten.

Wer oder was inspiriert dich bei der Arbeit? 
Für meine Arbeiten lasse ich mich oft von den unterschiedlichsten Bereichen inspirieren. Ein wesentliches Feld sind Beobachtungen im öffentlichen Raum. Ähnlich zu der Situation im fahrenden Auto fasziniert es mich bestimmte soziale Verhaltensweisen zu beobachten und mir vorzustellen, wie stattfindende Situationen verlaufen würden, wenn ein hypothetischer Faktor hinzugefügt wird. Eine zusätzliche wesentliche Inspirationsquelle sind die Repeat Taste in der Musik und die Pause Taste im Film/Video. Während einem Bewegtbild dieses willkürlich zu unterbrechen und dabei das aus dem Filmkader entnommene Bild zu betrachten oder einen Song (größtenteils Soundtracks) über Stunden hinweg in Dauerschleife zu hören, versetzt mich in einen Zustand, in dem in der Vergangenheit die besten Bildideen entstanden sind.

SWARM, 2021
SWARM, 2021

Wie entstehen deine Arbeiten? Wie planst du deine Ausstellungen?
Meine fotografischen Arbeiten entstehen meist durch einen sehr strukturierten Prozess, in dem das Skript eine wesentliche Rolle spielt. Nachdem die Kernidee eines Bildes erarbeitet wurde, die ein gewisses Thema oder Emotion verkörpert, geht es im nächsten Schritt zu einem für jedes Bild individuell angefertigten Skript. In diesen Prozess wird anhand von einer Brainstorm Phase, die sich meist über Tage zieht, jedes einzelne Detail einer Inszenierung schriftlich verfasst. Im Bereich einer Ausstellung arbeite ich mit einem entgegengesetzten Prozess. Hierbei finde ich es Interessant mithilfe von unterschiedlichen Techniken, eine Emotion oder Stimmung aus einer Arbeit zu transferieren und somit für das Publikum zugänglich zu machen. Für meine aktuelle Ausstellung zur Serie „Unknown Polyphenism“ war es mein Ziel mithilfe von Installationen vor einem ausgestellten Werk ein noch intensiveres Bild Erlebnis zu schaffen.

Wie sieht die Fotografie in der Zukunft aus? 
Eine mögliche Situation, in die ich mich relativ gut reinversetzten kann, ist, dass die wesentlichen Verhaltensweisen der Fotografie, wie Frame, Blende, Zeit, ISO und der subjektive Zugang zu dem aufgenommenen Moment ähnlich zu dem bleiben, was wir aktuell unter Fotografie verstehen, sich jedoch das Environment, in der das Bild aufgenommen wird, radikal ändern.

ROOM 618, 2021
ROOM 618, 2021

Was sind deine persönlichen Ziele für die nächsten Jahre? Woran arbeitest du gerade?
Ich denke ein wesentliches Ziel in den nächsten Jahren wird es sein, die Schnittstelle zwischen dem fotografischen Medium und dem Medium Film weitergehen zu untersuchen. In Form von unterschiedlichen Produktionen ist es mein Ziel das für die Inszenierung angefertigte Skript und Environment zu erweitern. Doch es entstehen laufend neue Ideen und Ziele, die ich gerne umsetzen möchte. Aktuell bin ich gerade von der „Paris Photo Art Fair“ zurückgekommen bei der ich die Gelegenheit hatte als einer von vier Gewinner des „Carte Blanche Award“ meine Arbeiten zu präsentieren. In den nächsten Monaten ist es geplant mich dem Start einer neuen Serie zu widmen und in Form von einer intensiven Brainstorm-Phase die ersten Produktionen umzusetzen. Zusätzlich zu diesem Prozess ist es geplant, das Ausstellungskonzept für die abgeschlossene Serie „Unknown Polyphenism“ in Form von Ausstellungen weiterzuverarbeiten.

Aktuelle Ausstellung: Unknown Polyphenism im Kunstraum Pro arte
Philip Tsetinis – www.philip-tsetinis.com


Philip Tsetinis wurde 1993 in Hallein (Salzburg, Österreich) geboren und begann nach seiner Ausbildung zum Fotografen sein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Bereich „Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien“ wo er 2022 seinen Abschluss machte.

merritt k is a writer and editor who has previously produced a book of poetry and an anthology of interactive fiction, as well as created and hosted several podcasts. She lives in New York.

Julia Valtanen, was born in 1988. Graduated with a Master’s degree in graphic design (2011). She has lived in Tallinn, Estonia since 2016. Completed painting course in EKA (Estonian Academy of Arts), 2019-2020.

Lauren Nickou is an American artist and writer who relocated to Austria in 2019. Her recent work explores the range of how far she can push a single subject matter emotionally, stylistically and materially.

Lynda Draper is a contemporary artist who primarily works in the ceramic medium. Her work explores the intersection between dreams and reality, shaped by fragmented images from her surrounding environment.

Nach Abschluss einer Lehre zum Elektriker und darauf folgender Suche nach einem erfüllteren Leben begann er sich intensiver der Kunst zuzuwenden. So investierte er sein erstes Urlaubsgeld in eine Kamera.

Flavia Mazzanti is an Italian-Brazilian Vienna based artist, architect and entrepreneur in the field of virtual reality and digital media. She graduated with distinction at the Academy of Fine Arts Vienna.

Ma Jun, born in 1974 in Qingdao, China, graduated from the Sculpture Department of The Central Academy of Fine Arts with a Bachelor’s degree in 1999 and a Master’s degree in the sculpture department in 2003.

Her paintings are an immediate and direct channel through which the artist shapes her emotional landscape at a given moment, occasionally blending in specific memories of her past experiences.

Ebru Duruman has studied high school at ENKA Schools, Istanbul and has been awarded with the honorary ART Award in 2010. She has graduated from Rhode Island School of Design (RISD) in 2015.

Polina Sokolova (1999) ist eine junge Künstlerin aus dem russischen Hinterland, die vor fünf Jahren nach Wien gezogen ist. Derzeit studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse von Daniel Richter.

Johanna und Sophia Hörmann, sind das HÖRFRAU Kollektiv – ein gemeinsam initiiertes Projekt an der Schnittstelle von Theorie und Praxis mit dem Fokus auf wissenschaftliche Forschung.

Jennifer’s approach to fashion design is placed between wearability and art. Her designs are defined through strong, clear, yet dramatic silhouettes that focus on voluminous garment construction.

Anne-Clara Stahl, geboren in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Wien. Ihre Arbeiten bewegen sich im Bereich Zeichnung und Malerei. Dabei liegt ein Schwerpunkt im räumlichen Umgang mit Bild.

Tamara Malcher (geboren 1995) lebt und arbeitet in Münster, Deutschland. Neben fluoreszierenden Pflanzen-Teilen begegnen wir in ihren Malereien einer Vielzahl bewegter Körper in überhitzter Farbigkeit.