NFT sind digitale Besitzurkunden und Echtheitszertifikate, die in einer Blockchain aufbewahrt werden und auf Online Plattformen gehandelt werden. Die Kunstwerke sind dabei eher die Verpackung für eine Wertanlage namens NFT.
Ein technisches Merkmal ist dabei, dass die Blockchain nur wenig Speicherplatz für ein NFT bietet, weshalb dort nur die allerwichtigste Information gespeichert werden können – sprich Werktitel, Name der/des Künstlers*in, Name der/des Besitzers*in und ein Link, der den Weg zum eigentlichen digitalen Werk beschreibt. Dadurch ergibt sich die Frage, ob man tatsächlich „nur“ eine fälschungssichere „Besitzurkunde“ oder ein wirkliches Werk ersteigert? Oder ergibt sich die Echtheit des Werkes nur durch den Besitznachweis?
Diese Fragestellungen rund um die Entwicklungen des Kunstmarktes im digitalen Bereich, nutzten die Kuratoren David Hassbach und Georgij Melnikov als Ausgangspunkt und Inspiration für BILLAA++ Analog NFT Store.
Die Ausstellung ist wie ein futuristischer, monochromer Shop aufgebaut. Alle Arbeiten werden in gleichem Format gerahmt, als ein auf Papier gedruckter original signierter und nummerierter QR Code präsentiert. Der Preis ist dabei unabhängig von Werk und Künstler*in 39,90 Euro.
Die Besucher*innen können via Handy Kamera die hinter den QR Codes steckenden Metadaten entschlüsseln. Sie sehen ein breites Spektrum der Vielfalt aktueller digitaler Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen. So wie bei NFTs garantiert der Kauf des Werkes nicht den Besitz des digitalen Werkes, sondern lediglich des original signierten Links dorthin – dennoch ist der Preis sehr günstig gehalten. „Wir wollen den zeitgenössischen damit Kunstmarkt einer breiten Käuferschicht zugänglich machen. Kunst sammeln darf kein Privileg sein“, so die Kuratoren. Der Preis selbst ist eine Hommage an „39,90“, von Frédéric Beigbeder, ein Bestseller der von den Abgründen der Werbebranche und der Absurdität der kapitalistischen Gesellschaft handelt.
Die Ausstellung öffnet am 13.12. um 14 Uhr. Ab 16 Uhr gibt es vom gegenüberliegenden Lokal Reinwein einen Punsch-To-Go-Stand und man kann bis 22:00 Uhr im ersten Analogen NFT Store bis zum Umfallen Kunst genießen und shoppen. Die Ausstellung bleibt darauf die gesamte Woche bis 19.12. von 16-20 Uhr geöffnet.
Man sollte sich auf jeden Fall Zeit mitnehmen, da für das 10-jährige Jubiläum 50! Künstler*innen exklusive Editionen beigesteuert haben. Dabei finden sich bekannte Namen wie Elisabeth von Samsonow, Sophia Süßmilch, Monochrom, Gods Entertainment, Gert Resinger neben jungen Talenten wie Maximilian Parg, Hannah Neckel, Rudi Fröhlich oder Alexandru Cosarca.
Die gesamte Künstler*innenliste und alle Eckdaten findet man unter folgendem Link – http://www.aacollections.net/analognftstore.html
Adresse und Kontakt:
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Reindorfgasse 9/2/R01
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www.aacollections.net