Ein Motto, das wohl gut die Kunst dieses außergewöhnlichen Zeichners beschreibt. Begegnet man Marco Prenninger und seinem Werk ist sofort eine unmittelbare und unbändige Leidenschaft für das Medium der Zeichnung spürbar, aber auch die erfrischende und ansteckende Begeisterungsfähigkeit eines unangepassten, kritischen (Kinds)Kopfes.
Prenninger verweigert sich vorherrschenden künstlerischen Trends, misstraut in einem hohen Maße dem Akademismus, kunsthistorischen Doktrinen und einer sich wichtig nehmenden Kunsttheorie.
Prenninger verweigert sich vorherrschenden künstlerischen Trends, misstraut in einem hohen Maße dem Akademismus, kunsthistorischen Doktrinen und einer sich wichtig nehmenden Kunsttheorie. Der Künstler hat sich einen kindlich-naiven Blick auf die Welt bewahrt und sucht nach einem subjektiven und individuellen Ausdruck. So entstehen starke, intensive Bilder, getragen von der unbändigen Lust, seinem Emotionen Ausdruck zu verleihen und zu Papier zu bringen. Ungefiltert, roh, bisweilen brutal. Eine Kunst, so persönlich wie nur möglich, wie Prenninger immer wieder betont. Fantastische Kreaturen und surreale Zwitterwesen, schreiende Fratzen und Gestalten mit exponierten Sexualorganen tummeln sich in einer Welt voll infantiler Heiterkeit wie unbändiger Grausamkeit, meist versehen mit dahin geworfenen Satzfragmenten, witzig-grotesken Bemerkungen, die nicht unbedingt mit den dargestellten Sujets in Beziehung stehen müssen. Mit großer Leichtigkeit vermischen sich gegenständlich Figürliches und abstrakt Gestisches, bunte, überbordende Kinderkritzeleien mit klar umrissenen Menschenbildnissen, die bei genauerem Hinsehen nicht mehr so harmlos erscheinen, wie ein erster flüchtiger Blick bisweilen nahelegt. Und immer wieder tauchen kunstgeschichtliche Zitate und freche Paraphrasen auf. Besonders an Egon Schieles Menschenbildnissen arbeitet sich Prenninger ab, auch Gustav Klimt oder Pablo Picasso kommen zu zweifelhaften Ehren und Andy Warhol, Jackson Pollack oder Elke Krystufek werden in nicht gerade schmeichelhaften Porträts verewigt. Darf man das? Ja, man darf! Die Blätter entstehen schnell und spontan, der Zeichner ist wild und unberechenbar, ohne viel darüber nachzudenken, was nun guter Geschmack ist oder die viel zitierte politische Korrektheit heißen mag. „Hab keine Angst und sei mutig!“, so Prenningers künstlerisches Credo.
Das Spontane und Wilde, das Kindlich-Naive und Expressiv-Gestische, das Humorvolle und Verspielte, das Ursprüngliche und Unakademische, stets eigenständig und unverwechselbar: Prenninger erschafft eine ausdrucksstarke, authentische Bilderwelt, voller inbrünstiger Emotion. Wohl gerade deshalb sind seine Zeichnungen unmittelbar auf uns Betrachter wirkend, uns belustigend, überraschend, auch verstörend, in jedem Fall aber uns eindringlich berührend.
Marco Prenninger – www.marcoprenninger.com