Die Vision. Treffpunkt des Ungewöhnlichen. Bei der medienfrische treten Menschen aus scheinbar gegensätzlichen Welten miteinander in Kontakt und entwickeln gemeinsam neue Ideen. Dadurch entsteht ein besonderes Moment des Austausches: zwischen Kunst und Landschaft, zwischen Neuem und Traditionellem, und nicht zuletzt auch zwischen Menschen. Trägerin neuer Perspektiven. Kunst und Kultur können einem aussterbenden Ort wie dem Bschlabertal neue Hoffnung geben und Alternativen zu vorgefertigten und bereits gescheiterten Ideen aufzeigen. Dabei müssen alte Wege verlassen werden, um neue beschreiten zu können. Diese Wege wollen wir gemeinsam mit der Bevölkerung, den Künstler*innen und allen Mitwirkenden gehen. Die medienfrische ist Bewegung. Sie entsteht aus all den Ideen, Geschichten und Erfahrungen, die sich in der gemeinsamen Zeit durch die Zusammenkunft der Menschen vor Ort entfalten und dadurch ungeahntes Potenzial eröffnen.
33 Tage lang halten Kunst und Neue Medien Einzug in einem abgelegenen und sterbenden Alpental.
Kreativer Nährboden. Das eigene künstlerische Schaffen wird an einem derart abgelegenen Ort wie dem Bschlabertal in Frage gestellt und muss neu bedacht werden. Auf 1400m Höhe, wo es weder einen Supermarkt gibt noch die gewohnten urbanen Bedürfnisse befriedigt werden können, kann ein existentieller Zugang zu sich selbst und zum eigenen Kunstverständnis fruchtbar wirken. Die medienfrische will Kunst und Neue Medien am Land verankern. Unser Ziel ist es, langfristig ein kultureller Fixpunkt für die Region zu werden und jährlich im Bschlabertal Einzug zu halten. Schon jetzt haben wir viele Ideen für die Zukunft, die wir gemeinsam mit der Bevölkerung und den Künstler*innen realisieren wollen. Informationen zu den Künstler*innen und der Timetable.
Die Geschichte des Tals. Die Wurzeln Bschlabs‘ reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, wo das Tal zum ersten Mal von rätoromanischen Familien aus dem Engadin (Schweiz) besiedelt wurde. Um etwa 1280 kamen sie als Religionsflüchtlinge mitsamt Viehbeständen über das Hahntennjoch in das heutige Bschlabertal, um das ehemals zu Imst gehörende Alpgebiet als Siedlungsraum zu nutzen. Bereits 1284 wird von vier Schwaighöfen berichtet. Heute spiegelt sich der rätoromanische Einfluss an vielen Stellen im Tal, wie etwa den Ortsnamen, wider.
Bschlabs seit der Jahrtausendwende. In dieser Zeit hielt der technische Fortschritt in der Gemeinde Einzug. Neue landwirtschaftliche Maschinen erleichterten den Alltag der Bergbauern und -bäuerinnen, Radio- und Fernsehempfang verbesserten sich und auch das Internet erreichte die Ortschaften. Trotz dieser Verbesserungen ließ sich die Abwanderung der Jugend aus dem Tal nicht aufhalten. Vereine, die das kulturelle und kirchliche Leben bereicherten, lösten sich mangels Mitglieder auf und auch die Schulen mussten bald geschlossen werden. Die Umgebung um Bschlabs tauchte im Laufe der Jahre des Öfteren als Kulisse in Dokumentationen und Filmen auf. Außerdem dienten der Ort und seine Geschichte als Vorlage für diverse Bücher. Heute lebt die Region vorrangig vom Tourismus und ist dabei von einer relativ kurzen Sommersaison abhängig. Das Tal zieht viele Bergsportler*innen an, die in der „Bergheimat“ in Boden unterkommen. Außerdem gibt es zahlreiche Chalets, welche vor allem in den Sommermonaten gebucht werden. Die Hahntennjochstraße ist im Sommer eine bei Motoradfahrer*innen äußerst beliebte Ausflugsstrecke, oft zum Leidwesen der Bevölkerung.
Neue Medien und experimentelle Kunst.
Kunstfestival im abgelegenen Bschlabertal in Tirol.
Täglich vom 25. Mai – 26. Juni 2022
Alle Informationen rund um das Festival: www.medienfrische.com