Mit verschiedener Materialität, die sie neu zusammenfügt, einen zweidimensionalen Raum öffnet und neue Perspektiven erschafft. Ihren Arbeiten liegen zudem ganz ursprüngliche Fragen und Themen der Menschheit, unter anderem mythologischen Ursprungs, zu Grunde.
Wie entstehen deine Arbeiten?
Ich arbeite fast immer in Serien. Der Anfang hat wenig konkretes an sich und das Thema, mit dem ich mich dann beschäftige kommt meist während der Arbeit im Studio. Ich mache rudimentäre Skizzen in ein Skizzenbuch, mit einem schwarzen Liner. Somit weiss ich in etwa, wie ich meine Leinwand einteilen werde- wobei das selten so bleibt und sich oft noch ändert. Ich sammle zudem Bücher über Berge und vor allem die Alpen ( meine Heimat ) und und lasse mich von der eindrücklichen Natur inspirieren. Das ist aber nur ein kleiner Anhaltspunkt, die Farbgebung und Struktur entsteht während des Mahlprozess. Ich denke in Farben und Formen: ich glaube jeder Mensch nimmt unsere Welt, seine unmittelbare Umgebung anders wahr und so werden auch meine Arbeiten von Betrachtenden immer neu gesehen und interpretiert, das finde ich toll.
Warum gibt es diese ganzen mythologischen Themen in deiner Arbeit?
Früher konnte ich mit mythologischen Erzählungen sehr wenig anfangen, sie kamen mir alt und verstaubt vor, bis ich bemerkt habe wie spannend die grundsätzlichen Fragen der Menschheit, die großen Themen der Philosophie und Anthropologie darin kulturübergreifend erzählt und interpretiert werden.
Dass es sich dabei um die existentiellen Fragen unseres Daseins dreht und dass diese allem zu Grunde liegen, vor allem auch dem künstlerischen Schaffen.
Spielt der Werktitel von deinen Arbeiten eine zentrale Rolle?
Ich benenne meine Arbeiten schon immer in phonetischer Schrift. Das hat damit begonnen, dass ich oft Titel im Dialekt verwendet habe und diese aufzuschreiben schwer ist. Durch die phonetische Schrift entsteht zunächst einmal nur ein Klang, kein konkretes Wort, keine konkrete sofort eintreffende Assoziation mit einem Titel und dem Werk. Es ermöglicht eine Offenheit in der Wahrnehmung von Malerei und genau das finde ich spannend und reizvoll. Somit sind die Arbeiten mit einem Klang verbunden, bevor ein Wort oder ein Satz zu konkret eingreift.
Welche Bedeutung haben Werktitel für dich?
Werktitel können hilfreich sein, aber auch limitierend. Ich muss zugeben, dass ich lieber die Arbeit auf mich wirken lassen bevor ich den Titel lese.
Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts – Wie fühlst du dich gerade?
puh! Alles gleichzeitig, ziemlich viel los gerade.
Wie kommst du zur Ruhe? Wie verbringst du deine Freizeit?
Ich gehe spazieren und lese viel, versuch mir immer wieder Zeit einzubauen, die nicht verplant ist. Tatsächlich komme ich aber auch beim Arbeiten im Studio zur Ruhe.
Woran arbeitest du gerade? Stellst du auch mal in Wien aus?
Ich habe gerade das erste mal eine Capsule Collection gemacht, zusammen mit dem nachhaltigen Silk Wear Label La Bande Berlin. Meine Arbeiten auf Seide, made in Berlin. Das hat mir wahnsinnig Spass gemacht und war ein super schöner Prozess. Derzeit bin ich in NYC und habe nur mein ‚Reise-Atelier‘ mit. Damit arbeite ich an Skizzen und Ideen die ich später zurück im Berliner Studio aufgreifen kann. Ich würde gerne mal wieder in Wien etwas zeigen, wir werden sehen was kommt.
präsentiert im Les Nouveaux Riches Kunst-Schaukasten
Vermisst du Wien?
Manchmal ja, ich vermiss vor allem meine alten Freunde in Wien, aber ich komme auch ab und zu zu Besuch. Richtig guten Kaiserschmarren, den Naschmarkt und dass Wien einfach wahnsinnig schön ist, vermiss ich auch ab und zu. Den Wiener Schmä und das ‚Rumgranteln‘ allerdings nicht so.
Liebe Grüße gehen raus an.
Tom Streit, mit dem zusammen ich die Malereiplattform tomandcherry2020 gegründet habe, darauf stellen wir ausschließlich Malerei vor. Man kann uns an diese Email Werke und einen persönlichen Satz über Malerei senden: mail@tomandcherry.lol und an alle die diesen Artikel lesen: habt einen guten Tag.
Anna Kuen – www.annakuen.de, www.instagram.com/ann_kuen/, www.labandeberlin.com/lookbookcol04