Lena Göbel
Zwickledt und Kleingewässer, hier fand Kubin seine Ruhe, seinen vermeintlichen Frieden, aber auch Anregungen für seine gespenstischen grotesken Welten. Was verbirgt sich hinter blickdichten Oberflächen, welche Abgründe liegen tief verborgen in dieser Lacke, welche Wesen vegetieren in schlammigen Biotopen, welche Stimmungen und Atmosphären lassen sich in Malerei und Grafik, die sich der Kreatur und dem Unheimlichen widmen, entdecken? Wenn man denn lang genug hinschaut, lassen sich Dinge erahnen, wenn nicht sogar erfassen, deren Wahrnehmung zu oft dem Tempo der Zeit unterliegt. „Der Tümpel von Zwickledt“ und die Ausstellung dazu sollen eine Aufforderung zu einem kritischen, meiner Meinung ratsamen, Betrachtens sein.
Matthias Bernhard
„Der Tümpel von Zwickledt“, der Titel des letzten eigenständigen Mappenwerks Alfred Kubins dient mir als Ausgangs- und Zielpunkt für mein eigenes Hinabtauchen in unbekannte Sphären. Dort wo Kubin das Gewusel des darin und darum lebenden Getiers als Symbole seines „gesteigerten Unwirklichen“ aufgezeichnet hat, will ich auf den Tümpelgrund vorstoßen und in meinen Manifestationen von Angst und Unbestimmtheit viel klares Licht ausgraben: Ich will versuchen Kubins „Helm im Meer“ zu finden, neue Analogien zu meinen eigenen Bilder wie etwa „Ursumpf“ herstellen und Dinge zeigen die ich bereits gefunden habe, wie etwa den Sumpf der Träume „Palus Somnium“.
Der Tümpel von Zwickledt (veranstaltet vom OÖ. Kunstverein)
Eröffnung: Freitag, 2. Oktober 2020 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 2 – 26. Oktober 2020
Adresse und Kontakt:
Oberösterreichisches Landesmuseum
Kubin-Haus Zwickledt
Zwickledt 7, 4783 Wernstein am Inn
Tel.: +437713 6603
kubinhaus@landesmuseum.at
www.landesmuseum.at